Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
zu lassen.
    Als nächstes kommt die Verfolgungsjagd. Ein riesiger Energieaufbau, als die anderen Chaumels Bergspitze verließen.
    Und dann…«
    Abrupt dünnten die Linien aus; manche verschwanden sogar für einen Augenblick.
    »Das ist schon öfter passiert«, wiederholte Plenna. »Nicht häufig, aber inzwischen geschieht es öfter als früher.«
    »Absolute Macht korrumpiert. Das gilt auch für Energie«, beendete Carialle die Betrachtung der geographischen Kraftlinien.
    »Kannst du dieses eine Bild noch einmal ablaufen lassen, Cari?« fragte Keff und beugte sich vor, um es genauer zu studieren. »Zauberei sollte eigentlich kein Ungleichgewicht in Planetenfeldern erzeugen.«
    »Aber das tut sie nun mal, und zwar abhängig davon, wo sie herkommt«, wandte Carialle ein. »Wozu dient das? Weshalb gibt es hier ein weltweites Netz aus Kraftlinien? Es muß doch aus irgendeinem Grund hier installiert worden sein.« Sie wandte sich an Plenna. »Wo kommt denn deine Kraft her, Zauberin?«
    »Na, von meinem Gürtelamulett natürlich«, erklärte
    Plennafrey und zeigte auf die schwere Gürtelschnalle. »Der Umhang ist auch ein Amulett, aber das gehörte meinem Vater, und ich benutze es nicht gern.« Sie löste ihren Hüftgürtel und überreichte ihn Carialle.
    Die ließ ihr Abbild den Kopf schütteln. »Feststofflich bin ich leider nicht, meine Liebe.« Statt dessen leitete sie das Artefakt an Keff weiter. Dann schaltete Carialle einen intensiven Punktstrahler an der Kabinendecke ein und richtete ihn so aus, daß sie und ihr Muskel mehr zu sehen bekamen. Keff drehte den Gürtel in seinen Händen. Carialle schaltete ein
    Kameraauge auf mikroskopische Vergrößerung.
    Die fünf Mulden waren, genau wie Chaumel erklärt hatte, Teil der ursprünglichen Konstruktion. Irgendein unbekannter Schmied hatte die Schnalle vor mindestens achthundert Jahren umgearbeitet, wie Carialle bei einer Schnellanalyse feststellte.
    Er hatte Befestigungen und eine Zunge an den Seiten
    angeschweißt. Das ganze Gerät hatte ein Volumen von
    ungefähr neunzig Kubikzentimetern und war mit Feingold überzogen, was auch erklärte, wieso die Oberfläche im Laufe der Jahrhunderte nicht korrodiert war. Carialle schrieb sämtliche Daten in ihren Zugangsspeicher.
    »Kannst du mir beibringen, wie man es benutzt?« fragte Keff und lächelte Plennafrey hoffnungsfroh an. Diese reagierte erst mit Unbehagen, ließ sich aber schließlich von dem tödlichen Von-Scoyk-Larsen-Charme betören.
    »Also gut«, sagte sie. »Ich will dir vertrauen.« Ihre Miene machte deutlich, daß sie nicht häufig oder leichtfertig jemandem vertraute. Das würde auf dieser Welt, überlegte Carialle, dem Überleben wohl auch eher abträglich sein.
    Plenna stellte sich hinter Keff auf und zeigte ihm, wie er die Finger in die Mulden zu legen hatte. »Nicht herunterdrücken, nicht… fest«, sagte sie.
    »Physisch«, berichtigte Keff die Übersetzung des IÜP.
    Er umfaßte die Schnalle mit der anderen Hand und hob sie vor die Augen.
    »Richtig«, sagte Plenna, die das Simultandolmetschen des Kastens beim Sprechen nicht bemerkte. »Stell dir vor, wie deine Finger tief ins Herz greifen, wo sie Berührung mit dem Kern von Ozran bekommen.«
    »Ist das der Grund, weshalb ihr diese Fingerverlängerungen tragt?« fragte Keff, nachdem er versucht hatte, seine Hand in die Mulden einzuschmiegen. Den Daumen und den kleinen Finger mußte er unnatürlich abspreizen, um alle fünf Punkte berühren zu können, während Plenna es mit der Prothese an ihrem kleinen Finger mühelos schaffte und lediglich den Daumen etwas überdehnen mußte.
    »Ja. Die meisten Zauberer haben zu kurze Finger dafür. Auch in dieser Hinsicht sind wir den großen Ahnen unterlegen, die uns diese Werkzeuge hinterließen«, sagte Plenna mit einem Anflug von Ehrfurcht. »Und nun denke angestrengt nach.
    Spürst du das Feuer im Innern? Es müßte deinen Arm entlang zum Herzen emporströmen.«
    »Ich spüre etwas«, sagte Keff nach einer Weile. »Und nun?«
    Plenna blickte sich um und deutete schließlich auf das Pedometer, das auf der Instrumentenkonsole lag. »Laß diesen Kasten dort fliegen«, sagte sie.
    Keff heftete den Blick auf das Pedometer. Er lief rot an vor Anstrengung. Zu Carialles Befriedigung hob sich das Gerät einige Zentimeter, bevor es scheppernd wieder herabfiel.
    »Siehst du?« sagte sie. »Bloße Mechanik.«
    Plennafrey griff wieder nach ihrem Gürtel, und Keff gab ihn ihr zurück. »Ja, und so mache ich das.« Die

Weitere Kostenlose Bücher