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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Flußbett, das von dunkelbraunem Gestrüpp und Sträuchern gesäumt wurde. Keff konnte einen kurzen Blick auf die teilweise verborgene Gesteinsnische werfen, wo Plenna höchstwahrscheinlich sonst allein zu landen pflegte; dann schwebten sie auch schon über der Bodenspalte, die dem Sonnenaufgang entgegenführte. Bei dem Gedanken, wie hoch sie gerade flogen, drehte sich Keff der Magen um. Er schalt sich selbst einen dummen Feigling; im Vakuum machte ihm Höhe nichts aus, aber dort, wo
    Schwerkraft herrschte, litt er tatsächlich unter Höhenangst.
    Er hörte einen Schrei und drehte sich um. Durch schieres Glück waren Chaumel und Asedow fast schon unmittelbar hinter ihnen. Die anderen versuchten wahrscheinlich immer noch, aus Plennas Labyrinth zu gelangen, falls sie nicht gegen die Felswände geprallt waren. Kaum hatte er den Höhlengang hinter sich gelassen, als Asedow auch schon seine Keule hob.
    Rotes Feuer schoß hinter ihnen her. Plenna, die offenbar ahnte, wo Asedows Schuß treffen würde, schlug Haken sowohl nach oben als auch nach unten, den Schwebesessel schräg gelegt, um die Strahlen an sich vorbeirasen zu lassen. Das trockene Strauchwerk des tiefen Flußbettals begann zu qualmen und fing Feuer.
    Chaumel ging subtiler vor als Asedow. Keff spürte, wie sich etwas in seinen Geist einschlich und sich darin festsetzte.
    Plötzlich glaubte er, sich im Maul eines Drachen zu befinden.
    Feuriger Atem kroch ihm den Rücken hoch bis ins Haar und wurde immer heißer. Die tödlichen weißen Fänge würden gleich zubeißen und ihm die Beine abtrennen. Er stöhnte auf, verspannte die Kieferlade, während er gegen die Illusion ankämpfte, die seinen Geist im Griff hielt. Das Bild löste sich in der lieblichen Brise auf, die Keff mit Plenna zu assoziieren gelernt hatte, doch folgte ihm sofort eine weitere gräßliche Illusion. Plenna wehrte sie blitzschnell ab, ohne dabei in ihrer Konzentration auf den Kampf nachzulassen. Doch schon war Chaumel zum nächsten Angriff bereit.
    »Die sollen meinen Verstand nicht kriegen!« stieß Keff knirschend hervor, während er gegen Bilder von Tintenfischen mit Nadelspitzen, ringförmig angeordneten Zähnen ankämpfte.
    »Konzentrier dich, Keff«, riet Carialle. »Wenn du dein Konzentrationsspektrum klein hältst, können diese
    heimtückischen Drecksäcke nirgends greifen. Denk an eine Gleichung. Wieviel ist sechs hoch acht…?«
    »Mal sechs ist sechsunddreißig, mal sechs ist
    zweihundertsechzehn, mal sechs ist…«, rezitierte Keff.
    Plennyfrey begann damit, zwischen den Händen kleine
    Kugeln aus grauem Nichts zu formen. Ihr Sessel fuhr auf der eigenen Längsachse herum, bis sie ihren Verfolgern ins Gesicht blicken konnte. Die schwenkten seitlich ab wie erfahrene Kampfpiloten, doch erst, nachdem sie ihre Zauber auf sie abgefeuert hatten. Explosionen hallten durch das Tal.
    Ferngals Sessel kippte hintüber, und er stürzte in die Bodenspalte. Keff hörte seinen Aufschrei, bevor der
    Zaubermann plötzlich mitten in der Luft verschwand. Auch der schwarze Sessel löste sich auf. Nokias kam auf sie
    zugeschossen, die Hand an seinen Zauberring gelegt. Plenny zog gerade noch rechtzeitig einen Schutzwall hoch, der sie vor dem scharlachroten Blitz bewahrte.
    »Geteilt durch vierzehn ist…? Komm schon!« sagte Carialle.
    »Bis zur nächsten Ganzzahl.«
    Einer nach dem anderen erschienen die letzten drei
    Zauberleute in der Höhlenöffnung und mischten sich in den Luftkampf. Keff konnte nicht länger zusehen, wie Plenny ihre Zauber wob, weil die Gespinste ihn an Riesenspinnen denken ließen, die von den Illusionswerfern auf ihn zugetrieben wurden und ihn aufzufressen drohten. Er vertrieb die gräßlichen Wesen durch Zahlen.
    »Wie lang ist eine Funkwelle von fünfundneunzig
    Kilohertz?« setzte Carialle nach. »Keff, hier die neueste Schlagzeile: Soeben haben zweihundert Streitwagen Chaumels Residenz verlassen. Sie kommen alle auf euch zu.
    Teleportieren – und zwar sofort!«
    »Wir sind viel zu angreifbar«, rief Keff heiser. »Wenn die meinen Geist in die Finger kriegen, wie sie es im Eßsaal getan haben, ende ich noch als deren Spielzeug. Sofern sie uns nicht vorher abknallen.«
    Die sechs verbliebenen Zauberer gingen um Plenna herum in Position wie die Kanten eines Würfels, flogen auf sie zu, warfen dabei ihre unterschiedlichen Zauber und schickten Illusionen und Trugbilder. Mit wirbelnden Händen schützte Plennafrey sich selbst und Keff in einer durchsichtigen Energiekugel. Carialles

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