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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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werden wir belauscht. Komm mit mir zum Silberturm.« Als Brannel ihn schief anschaute, fragte er: »Was ist los?«
    »Das Geräusch, das er gemacht hat, Zauberer Keff«, sagte Brannel und steckte die Finger in die Ohren. »Es hat mich hinausgetrieben.«
    »Ach so«, antwortete Keff. »Das wird nicht wieder
    vorkommen. Diesmal möchte ich, daß du hereinkommst und auch bleibst. In Ordnung?«
    Brannel nickte. Der Zauberherr erhob sich geduckt und huschte über den Acker. Keiner der Arbeiter sah ihn. Brannel eilte ihm hoffnungsfroh nach.
    Anstatt über die Rampe zur offenstehenden Luke zu gehen, führte er Brannel hinten um den Turm und deutete nach oben.
    In der glatten Silberwand hatte sich ein Schlitz geöffnet, so breit, wie sein Unterarm lang war.
    »Aber warum…?« fragte er.
    »Der Vordereingang wird überwacht«, erklärte Keff. Er verschränkte die Hände und legte sie auf ein Knie. »Stell deinen Fuß hier drauf – so ist gut. Und jetzt greif nach oben.
    Hoch mit dir!«
    Brannel ergriff den Rand der Öffnung und hievte sich selbst hinein. Danach half er, den Zauberer Keff in einen mit Kisten überfüllten Raum hinaufzuziehen. Mit äußerster Vorsicht mußten sie von einem Regal herabklettern. Als Brannel und Keff schließlich im Frachtraum waren, schloß sich die Öffnung in der Wand wieder. Da sagte die weibliche Stimme des Turms etwas in ihrer fremden Sprache.
    »Aha«, machte sie. »Kommt durch.«
    »Komm mit mir«, sagte Keff auf Ozranisch.
    Sie schritten durch einen kurzen Gang. Vorn saßen zwei Gestalten vor den großen Bildern, die die Umgebung draußen zeigten. Eine von ihnen stand auf und starrte Brannel bestürzt und überrascht an.
    Das Bestürzung beruhte auf Gegenseitigkeit.
    »Zauberin Plennafrey!« Mit einem furchterfüllten Blick und Keff ging Brannel in die Knie und sah zu Boden.
    »Es ist schon in Ordnung, Brannel«, sagte Keff und ergriff den Arbeiter beruhigend am Oberarm. »Wir arbeiten hier alle zusammen.«
    »Und jetzt Ruhe, bitte«, sagte die andere Zauberin mit der Turmstimme. »Jetzt kommt unsere Ablenkung. Ich möchte nicht, daß die Spione hier drinnen irgendein Geräusch auffangen.«
     
    Carialle aktivierte ein Magnetfeld in der Luftschleuse, das stark genug war, um die Spähaugen funktionstüchtig zu machen, sollte eins von ihnen sich erdreisten, eindringen zu wollen, aber nicht stark genug, um den Servo aufzuhalten.
    Dann ließ sie die Luke hochgleiten. Der niedrige Roboter kam unberührt die Rampe hinaufgerumpelt und rollte durch die Bogenöffnung. In einer schlanken und schwarzen Metallhand hielt er mit großer Vorsicht eine Sumpfblume.
    Sofort glaubten die Spähaugen, die Gelegenheit zum Sturm auf den Turm nutzen zu müssen, und jagten dem Servo
    hinterher. Eins der Augen schlug noch vor den anderen gegen das Feld und stürzte scheppernd zu Boden. Der Funkverkehr wurde zu einem nervösen Schnattern, und sofort machten die anderen Kugeln kehrt und rasten davon.
    »Das wird sie in den Wahnsinn treiben«, meinte Carialle. Das erste Spähauge rollte die halbe Rampe hinunter, bevor sein Besitzer es am anderen Ende des Kontinents wieder in seine Gewalt bekam. Kaum war es aufgestiegen, als es auch schon davonflitzte.
    »Ab mit Schaden«, sagte Carialle und widmete ihre
    Aufmerksamkeit wieder der Situation in der Kabine.
    Keff stand mit ausgestreckten Händen zwischen Plennafrey und Brannel. Brannel war wieder auf den Beinen, die
    verstümmelten, seitlich am Körper herabhängenden Hände zu Fäusten geballt. Plenna hatte die langfingrigen Hände schützend auf ihre Gürtelschnalle gelegt. Die Ozraner starrten einander finster an.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Keff. »Ich brauche euch beide.
    Bitte, laßt uns Frieden schließen.«
    »Du willst einem Arbeiter erklären, was wir vorhaben?«
    fragte Plenna, an Keff gewandt. »Dieser Knülch hier hat doch nur vier Finger! Du kannst ihnen zwar Befehle geben, aber detaillierte Anweisungen oder komplizierte Sachverhalte verstehen sie nicht.«
    Brannel, der dem Zweitdialekt mit augenscheinlichen
    Schwierigkeiten folgte, antwortete stockend in derselben Sprache, was die Zauberfrau ebensosehr verblüffte wie seine Kühnheit, in ihrer Gegenwart überhaupt das Wort zu ergreifen.
    »Ich kann doch verstehen. Zauberer Keff hat eingewilligt, mir Gelegenheit zu geben, zu helfen. Ich werde alles tun, was Zauberer Keff verlangt«, sagte Brannel standhaft.
    Carialle ließ ihr Abbild einen Schritt vortun. »Edle Dame Plennafrey, du leidest unter dem

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