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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ursprünglich dazu benutzt werden sollte, um Regen zu machen«, sagte Plenna. »Ist das der Grund, weshalb die Ernten ausbleiben? Weil wir sie für andere Dinge verwenden?«
    »Das ist richtig«, bestätigte Keff. »Wenn ihr die
    Wettertechnologie so verwendet, wie ihr es getan habt, ist es kein Wunder, wenn sich das ganze System überlädt. Immer, wenn ein neuer Zauberer an die Macht kommt, wird das System dementsprechend stärker belastet.«
    »Hast du Beweise dafür?« fragte Chaumel mit verengten Augen.
    »Wir haben sogar Beweise, die von euren frühesten
    Vorfahren stammen«, sagte Keff.
    »Ach ja«, meinte Chaumel und nahm die
    Aufzeichnungsmappen aus seinem Schoß. »Diese hier. Ich habe darin gelesen, während ich darauf wartete, daß ihr wieder aufwacht. Bis auf ein Bild vom Innern einer merkwürdigen Festung und ein anderes, das die Alten zeigt, verstehe ich es nicht.«
    »Ohne meine Ausrüstung kann auch ich nur Teile davon entziffern«, warf Keff ein. »Die darin verwendete Sprache ist sehr alt. Es hat sich viel geändert, seit eure Vorfahren und meine auseinandergegangen sind.«
    »Es handelt sich um eine Datei des ursprünglichen
    Landungstrupps«, sagte Carialle. »Soviel können wir mit Bestimmtheit sagen. Die Menschen sind auf einem Raumschiff namens TMS Bigelow nach Ozran gekommen, und zwar vor mehr als neunhundert Jahren.«
    »Und woher habt ihr diese… Datei?«
    »Sie gehört mir!« verkündete Plenna entschieden. Sie trat vor, um ihr Eigentum an sich zu nehmen, doch Chaumel richtete eine drohende Hand gegen Carialles Säule. Mit einem Blick in Keffs besorgte Miene blieb Plenna wie angewurzelt stehen.
    »Dir?« Der silberne Zaubermann musterte sie mit
    neugewonnenem Respekt. »Ich hätte nicht geglaubt, daß du das Zeug dazu hast, ein tiefgehendes Geheimnis für dich zu behalten, geringste aller Zauberinnen. Dein Vater Rardain hätte das jedenfalls nicht gekonnt.«
    Plenna reagierte mit Scham auf die Erwähnung ihres
    verstorbenen Vaters. »Er wußte nicht davon. Ich habe alles an einem alten Ort gefunden, nachdem er… starb.«
    »Spielt das eine Rolle?« fragte Keff, trat vor und legte den Arm schützend um Plennas Taille. Das große Mädchen zitterte.
    »Wir versuchen gerade, zu tun, was wir können, um eine planetenweite Katastrophe zu verhindern, und du hinderst uns daran, mehr über das anstehende Problem in Erfahrung zu bringen.«
    »Und diese ›Datei‹ kann euch mitteilen, was zu tun ist?«
    Chaumel wirkte leicht skeptisch.
    Carialle manifestierte ihr Edle-Dame-Bild auf der
    Kabinenwand. Chaumel fuhr kurz zusammen; dann fand er sich damit ab und stellte hin und wieder sogar Augenkontakt her.
    »Wenn man mir Zeit läßt, kann ich versuchen, die Bänder zu entziffern«, fuhr Carialle fort. »In der Zwischenzeit könnte Keff den Ausdruck übersetzen.«
    Chaumel lehnte sich zurück. »Gut. Wir haben soviel Zeit, wie du willst. Der Schleier, den du um diesen Ort gelegt hast, wird die anderen daran hindern, uns zu finden. Nur noch ein kleines Weilchen, und sie sind es leid, hinter Schatten herzujagen, und werden nach Hause zurückkehren. Dann werden wir ungestört sein.«
    »Kann ich meine Monitore verwenden?«
    Der silberne Zaubermann war großmütig. »Benutze alles, was du brauchst. Du kannst nirgendwo hinfliehen.«
    Knurrig über Chaumels Anmerkung, sich ganz wie zu Hause zu fühlen, verwendete Carialle einige Minuten darauf, das chemische Gleichgewicht ihres organischen Systems
    wiederherzustellen. Sie fuhr zwei komplette Sonderzyklen der Entsorgungsanlage, dann befand sich in ihrem Blutkreislauf nur noch, was auch hineingehörte. Sie steigerte die
    Nährmittelzufuhr und war froh zu spüren, wie der
    Adrenalinstoß abebbte.
    Sie begutachtete das äußere Format der Bandkassette, die Keff ihr entgegenhielt, und stellte fest, daß die kleine, luftdicht versiegelte Kapsel eine Spulmulde aufwies. Zwei ihrer Eingabekonsolen waren dazu geeignet, außer Dataedern auch Bänder aufzunehmen. Carialle schob Andrucksrolle und Spindel im Abspielgerät ein Stück nach vorn und verengte den Eingabeschacht, damit das Band nicht eiern konnte; dann öffnete sie den Schacht.
    »Ich bin bereit«, sagte sie.
    »Dann los«, verkündete Keff und schob das Band ein.
    Carialle schloß den Schacht wieder. Als sie die Spindel in Gang setzte, klappte die Kassette auf, gab das Band frei und ließ einen Luftschwall entweichen. Carialle, die genau damit gerechnet hatte, fing die Probe der tausend Jahre alten

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