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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Menschen kamen, um unter ihnen zu leben. Er spricht von häßlichen Fähigkeiten – nein, von fabelhaften Fähigkeiten, über die diese häßlichen Aliens verfügen, die zudem
    versprochen haben, ihnen alles mitzuteilen, was sie wissen.
    Junge, Junge, das ist vielleicht ein uralter Dialekt des Standard.«
    Einer der Alten ließ sich überreden, ein paar Worte in die Kamera zu sprechen. Das Wesen preßte sein angsterregendes Gesicht dicht vor das Videogerät und richtete drei Augen darauf. Die beiden anderen wanderten beunruhigend umher.
    »Ich kann verstehen, was es sagt«, warf Chaumel ein, der inzwischen viel zu fasziniert war, um sich noch mit Prahlereien aufzuhalten. »Es spricht das, was wir heute die Linga Esoterka nennen. ›Wie Freude finden Fremdfreude finden fremd Zweiaugenvolk‹, sagt dieses Wesen hier gerade.«
    »Er ist also erfreut, dich kennenzulernen«, faßte Keff mit einem Grinsen zusammen. Er wies das IÜP an, Chaumels Übersetzung in sein Arbeitsglossar des zweiten ozranischen Dialekts aufzunehmen. »Hört sich so an, als sei ein großer Teil der Sprache der Alten in einen Gebrauchsdialekt eingeflossen, eine Mischform, die von Menschen und Alten zur
    Kommunikation verwendet wurde.«
    Auch die rätselhafte Zeichensprache, die Keff beobachtet hatte, wurde unter den grünen Eingeborenen häufig verwendet, doch der Erzähler auf dem Band hatte ihre Bedeutung noch nicht erfaßt. Keff spürte, wie Carialles Videoüberwachung auf ihn gerichtet blieb, als wollte sie an jene Zeit erinnern, da das IÜP körperliche Signale noch ignoriert hatte. Er grinste ihre Säule über die Schulter gewandt an. Diesmal jedoch preschte das IÜP vor wie die Kavallerie.
    »Daher stammt also der Ausdruck ›gleichzeitig in viele Richtungen schauen‹«, sagte Chaumel erregt. »Wir können das nicht, aber die Alten konnten es.«
    In seiner Ecke lauschte Brannel jedem Wort. Keff begriff, daß seine drei Gäste sehr viel mehr von den Aliensprachen verstehen konnten als er selbst. Die beiden Zauberer glucksten erfreut, als sie die alten Sprachen vernahmen und damit Gesten und Worten des Gemeinozranischen Bedeutung verliehen, einer Sprache, die, wie Keff nun erkannte, nichts anderes darstellte als eine Vermengung eines Dialekts des
    menschlichen Standard mit der Umgangssprache der Alten.
    Ein wenig betrübt nahm er auch zur Kenntnis, daß er, der Xenolinguist, angesichts Carialles verstärkter kognitiver Kapazität nun ausgerechnet derjenige war, der am wenigsten davon mitbekam, was sich auf dem Monitor abspielte. Carialle machte Keff auf etwas aufmerksam, als eine Handvoll Skizzen aufblitzte.
    »Dein Ingenieur identifiziert gerade die Mikrowellenstrahlen, die mich vor ein Rätsel gestellt haben«, erklärte sie. »Es handelt sich um Empfangsbestätigungen der
    Steuerungselemente der Kraftgegenstände, mit denen sie dem Kern von Ozran Anweisungen geben, wieviel Energie er für sie bereitstellen soll. Jedes Gerät besitzt seine individuelle Frequenz, genau wie ein persönliches Kommunikationsgerät.
    Der Kern speist übrigens auch die Geräte selbst. Hm, da besteht doch ein geringfügiges Risiko von Radioaktivität.« Auf einem Hilfsschirm Carialles erschien ein vergrößertes Abbild einer der Grafiken. »Aber ich habe keinerlei Anzeichen für Krebserkrankungen vorgefunden. Trotz ihrer Fehler sind die Ozraner ein kerngesunder Haufen. Also muß die Strahlung sehr geringfügig und dementsprechend unschädlich sein.«
    Der nächste Zeitsprung. Nun wurde gezeigt, wie die
    Menschen sich häuslich eingerichtet hatten und Nachwuchs hervorbrachten. Einige von ihnen, so auch der unbekannte Erzähler, hatten eine Lehre begonnen, um von den Alten den Gebrauch der Kraftgegenstände zu erlernen. Der Rest lebte in unterirdischen Behausungen auf den Ebenen.
    »So kommt also die Teilung der Ozraner in zwei Völker zustande«, bemerkte Keff nickend. »Es fällt schwer zu glauben, daß es sich um denselben Planeten handelt.«
    Die Bildaufnahme zeigte jetzt blühende Äcker und
    ausgedehntes, gesundes Anbauland. Der ozranische Boden war anscheinend hervorragend für pflanzliches Leben terranischer Herkunft geeignet. Der Erzähler richtete sein Aufnahmegerät auf umgebaute Schlitten voll Getreide und Gemüse, die von gezähmten Sechsfüßlern gezogen wurden.
    Die nächste Szene, angesichts derer die Ozraner vor Freude aufjauchzten, zeigte, wie die Menschen und ein paar der Alten bei einbrechendem Gewitter in den Schutz einer Bauernhöhle rannten.

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