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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dafür, daß du nicht mit den anderen mitgehen durftest?«
    Brannels Miene hellte sich ein wenig auf. Nach seiner Berührung mit der Macht würde es ihm zwar schwerfallen, in den Alltag zurückzukehren, doch er nickte mit erhobenem Kopf. Er hatte viel zum Nachdenken.
    »Ach, und noch etwas, Brannel«, fügte Carialle hinzu. Die flache Zauberin war gütig. Sie zeigte auf die Essenstür, die sich soeben geöffnet hatte. Dahinter lag ein Teller. »Die untere Schicht besteht aus weichem Brot. Den Rest kannst du darin einrollen. Wir nennen das ein ›Sandwich‹.«
    Brannel schritt die Schiffsrampe hinab, das ›Sandwich‹ aus Zaubereressen schützend in den Händen. Der appetitliche Duft ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen, obwohl es noch nicht lange her war, seit er die köstliche Mahlzeit zu sich genommen hatte. Er wußte selbst noch nicht, wie er Alteis erklären sollte, daß er den Tag über fort gewesen war, doch er würde es immerhin mit vollem Bauch tun. Der Umgang mit Zauberern war wirklich nicht nur die reine, ungetrübte Freude.
    »Entspannen wir uns«, sagte Chaumel und lehnte sich
    gelassen in einem tiefen, geschnitzten Armsessel zurück, der sanft in der Luft auf und ab hüpfte. »Entweder kommt er, oder er kommt nicht. Ich werde den nächsten aufrufen; dann kassieren wir den Hochhexer Nokias eben später. Nimm Platz!
    Entspann dich! Ich werde uns Wein einschenken. Ich habe da einen sehr guten Tropfen aus dem Süden.« Keff, der im großen Saal von Chaumels Festung auf und ab stolziert war, blieb stehen. Chaumel hatte den ersten Zauberer bestimmt, an den er appellieren wollte, und hatte ihm ein Spähauge mit einer diskreten Einladung geschickt. Inzwischen war es Abend geworden, während die drei auf die Entscheidung warteten, ob Nokias akzeptieren würde oder nicht. Der Holoprojektionstisch aus der Hauptkabine des Schiffs war in der Saalmitte aufgebaut. Keff ging hinüber, um ihn anzufassen und sich davon zu überzeugen, daß alles in Ordnung war. Plennafrey beobachtete ihn. Die junge Zauberfrau saß in einem Sessel mit gerader Rückenlehne an ihrem Lieblingsplatz neben den Vorhängen, die Hände im Schoß verschränkt.
    »Es ist wichtig, das richtig hinzukriegen«, bemerkte Keff.
    »Das weiß ich selbst«, erwiderte Chaumel. »Die Risiken sind mir bekannt. Ich mag mein Leben ja durchaus genießen, aber ich liebe auch meine Welt und möchte, daß sie weiterlebt, wenn ich einmal fort bin. Es könnte sich aber als schwierig erweisen, auch meine Kollegen davon zu überzeugen. Nur gewinne ich nichts dadurch, daß ich mir Sorgen um ihre möglichen Antworten mache, bevor ich überhaupt meine Frage gestellt habe. Das Beweismaterial spricht eigentlich für sich.«
    »Und was ist, wenn sie es nicht glauben?«
    »Den Rest überlaß mal lieber mir«, versetzte Chaumel. Er schnippte mit den Fingern, worauf ein Diener auf einem Tablett eine Flasche Wein und ein Glas brachte. Er schenkte ein wenig von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit ein und bot sie Keff an. Der Muskel schüttelte den Kopf und setzte seinen Marsch durch den Saal fort. Achselzuckend trank Chaumel den Wein daraufhin selbst.
    »Alles klar und einsatzbereit«, meldete Carialle durch Keffs Implantat.
    »Empfang in Ordnung«,
    sagte Keff, um seinen
    Sprachtransmitter zu prüfen, und ließ ihn die anderen anfunken. »Ich habe die Frequenzen sämtlicher
    Kraftgegenstände von Chaumel und Plennafrey ermittelt, auch ihre Streitwagen. Sie liegen allesamt innerhalb eines sehr schmalen Wellenbands. Könntest du Plennafrey mal bitten, irgend etwas zu manipulieren, möglichst nichts Gefährliches oder Zerbrechliches?«
    Dankbar für die Gelegenheit, das Warten ein wenig abkürzen zu können, willigte Plennafrey ein.
    »Ich werde meinen Gürtel benutzen, um meinen Schuh
    schweben zu lassen«, verkündete sie, zog ihre zierliche, primelgelbe Sandale aus und hielt sie empor. Dann trat sie einen Schritt beiseite und ließ sie in der Luft schweben.
    »Aber du berührst den Gürtel ja überhaupt nicht«, wandte Keff ein. »Mir ist schon aufgefallen, daß die anderen das auch tun.«
    Plenna lachte – es klang ein bißchen dünn, ein Hinweis darauf, daß auch sie der bevorstehenden Konfrontation mit Beunruhigung entgegensah. »Für so etwas Kleines genügt die bloße Konzentration.«
    »Es geht los«, meldete Carialle.
    Ohne jeden einleitenden Fanfarenstoß fiel der Schuh zu Boden.
    »Hurra!« jubelte Keff.
    »Das ist doch unmöglich!« wandte Plenna ein. Sie nahm

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