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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Video des Servoroboters ab und kehrte den Datenfluß bis zu jenem Moment zurück, da der Roboter die Sumpfwesen erschreckte. Die Frösche reagierten nicht etwa aus tierhafter Angst!
    »Sie haben zu uns gesprochen!« sagte Carialle. Sie speiste das Bild in das IÜP ein. Die Zeichensprache paßte genau.
    Fasziniert führte Carialle eine Analyse sämtlicher
    Aufzeichnungen von den Amphibioiden durch, die ihr zur Verfügung standen, und gelangte zu einem überraschenden Entschluß.
    »Keff«, funkte sie an Keffs Implantat. »Keff, die
    Kugelfrösche!«
    »Was ist mit ihnen?« fragte er subvokal. »Ich versuche gerade, mich auf Nokias zu konzentrieren.«
    »Diese Kugelpanzer sind eigens fabriziert worden.«
    »Na klar. Eine natürliche Anpassung, die das Überleben sichern soll.«
    »Nein, sie sind künstlich. Aus Plastik. Nicht aus Schleim und Tümpelschlamm. Plastik, habe ich gesagt. Und die Frösche sprechen die Zeichensprache. Ich glaube, wir haben unsere ebenbürtige, raumfahrende Rasse entdeckt, Keff. Das sind die Ahnen.«
    »Ach, komm schon!« sagte Keff laut. Nokias und Chaumel drehten sich befremdet zu ihm um. Er lächelte verlegen.
    »Komm schon, Hochhexer. Wir möchten, daß du wohlhabend wirst.«
    »Danke, Keff«, erwiderte Nokias ein wenig verwundert.
    Chaumel warf Keff einen mißbilligenden Blick zu; dann lenkte er die Aufmerksamkeit seines Gastes wieder auf sich und fuhr mit seiner sorgfältig vorbereiteten Rede fort.
    Carialles Stimme ertönte weiterhin leise in Keffs Ohr. »Man kann die Frösche sehr leicht unterschätzen. Auch wir selbst sind ja völlig gedankenlos an ihnen vorbeigegangen. Deshalb sind die Alten in die Berge gezogen – um die gestohlene Technologie dem Zugriff ihrer rechtmäßigen Eigentümer zu entziehen, die ihnen nicht dorthin folgen konnten. Als die Menschen kamen, wußten sie nichts von den Fröschen, und so haben sie das Energiesystem übernommen, ohne zu ahnen, daß es anderen gehört. Sie hielten die Kugelfrösche für
    gewöhnliche Tiere. Das würde auch erklären, weshalb die sich so sehr für alle Arten von Energiestößen interessieren.«
    »Ich glaube, da könntest du einer großen Sache auf der Spur sein, meine Herzensdame«, antwortete Keff. »Aber laß es uns im Augenblick für uns behalten. Wir verlangen schon genug Entgegenkommen, und die Sache ist ziemlich heikel. Deine Hypothese können wir später noch überprüfen.«
    »Es ist keine Hypothese«, erwiderte Carialle. Doch sie zügelte ihre überschäumende Freude und machte sich wieder an ihre Aufgabe als Audio-Video-Vorführerin des Abends.
    »Also gut«, entschied Nokias viele Stunden später. »Ich sehe ein, daß unsere Welt sterben wird, falls wir keine Kraft einsparen. Ich bin sogar bereit, über ein größeres
    Selbstbestimmungsrecht zum Zwecke der Übernahme größerer Selbstverantwortung meiner Arbeiter zu sprechen. Aber ich werde meine Kraftgegenstände nur dann niederlegen, wenn alle anderen dasselbe tun. Du wirst ja wohl kaum von mir erwarten, daß ich mich irgendwelchen umherstreunenden Kraftbolzen mißmutiger… äh… Freunde aussetze.«
    »Hochhexer, da stimme ich dir von ganzem Herzen zu«, erwiderte Chaumel und legte die Hand auf die Brust. »Mit deiner Hilfe können wir Einmütigkeit unter den Zauberern herstellen, und dann wird Ozran gedeihen.«
    »Ja. Ich muß jetzt gehen«, erwiderte Nokias und erhob sich aus seinem Sessel. »Ich habe viel Stoff zum Nachdenken.
    Hältst du mich über deine Fortschritte auf dem laufenden?«
    »Selbstverständlich, Hochhexer«, sagte Chaumel. Dann machte er sich daran, seinen Gast in die Nacht
    hinauszubegleiten.
    Mit einem leisen Aufschrei wies Plennafrey auf die
    Vorhänge. Die anderen drehten sich danach um. Eine Handvoll schwebender Spähaugen flitzte aus dem Fenster und
    verschwand in der Nacht.
    »Wem gehörten die?« wollte Chaumel wissen.
    »Es war zu dunkel, um das festzustellen«, meldete Plenna.
    »Ich gehe jetzt«, entschied Nokias beunruhigt. »Diese Lauscher könnten die Feinde deiner Pläne sein, Chaumel. Ich bin nicht wild darauf, Ziel eines Attentatsversuchs zu werden.«
    Begleitet von einem wachsamen Chaumel, von Keff und
    Plennafrey eilte der goldene Zauberer zu seinem Streitwagen hinaus. Kaum schwebte er einige wenige Meter über dem Balkon, als er auch schon davonteleportierte.
    »Ich möchte euch zwar kein Unbehagen bereiten, aber
    Nokias hat recht, wenn er sagt, daß es eine Menge Widerstand gegen unsere Pläne geben wird«, sagte Chaumel.

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