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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Schwerer Regen prasselte auf die Äcker voller junger, grüner Feldfrüchte nieder.
    Als nächstes kam der unvermeidliche stolze Bauer, wie er neben einem riesigen Kürbis von der Größe eines Spanferkels stand. Weitere Menschen im Bild gratulierten ihm gerade.
    Keff musterte die drei Ozraner. Sie waren völlig hingerissen vom Anblick des üppigen Ackerlands.
    »Das können keine Bilder von unserer Welt sein«, warf Plenna ein, »andererseits sind das dort hinten die Südberge.
    Die kenne ich seit meiner Kindheit. Ich habe noch nie so großes Gemüse gesehen!«
    »Das ist reine Phantasie«, sagte Chaumel stirnrunzelnd.
    »Eine derartige Riesenwurzel könnten unsere Äcker niemals hervorbringen.«
    »Doch, sie konnten es einmal«, widersprach Carialle,
    »nämlich vor tausend Jahren. Bevor ihr Zauberer damit anfingt, an dem System herumzufummeln, das man euch
    vererbt hatte. Bitte, schaut selbst.«
    Sie zeigte die vollständigen Analysewerte der Luftprobe aus der Bandkassette. Keff las sie durch und nickte. Nun wußte er, worauf Carialle hinauswollte.
    »Diese Probe zeigt, daß die Atmosphäre in der Frühzeit menschlicher Besiedlung Ozrans über sehr viel mehr
    Stickstoff-/Sauerstoff-/Kohlenstoffketten und eine erheblich höhere Feuchtigkeit verfügte als die gegenwärtige
    Atmosphäre.« Ein zweites Bild legte sich über das erste. »Und hier ist die Zusammensetzung dessen, was ihr heute atmet. Es weist einen unnatürlich hohen Ozonwert auf. Der erhöht sich jedesmal, wenn vom Kern Ozrans große Energiemengen
    abgerufen werden. Wenn ihr mehr wissen wollt…«
    Carialle ließ ein dreidimensionales Bild Ozrans in der Kabinenmitte entstehen. »So hat sich der Planet euren Vorfahren aus dem All dargestellt.« Der Globus bräunte sich.
    Die Eiskappen schmolzen ein Stück. Die Ozeane nagten an Küstenstrichen und überschwemmten kleinere Inseln. Die Kontinente schienen wie vor Schmerz leicht zu schrumpfen.
    »Und so sieht es heute aus.«
    Plenna schlang vor Sorge über Ozrans Verwandlung von einem gesunden grünen Planeten in seinen jetzigen Zustand die Arme um die Schultern.
    »Und wie soll die Zukunft dann aussehen?« fragte sie, den bekümmerten Blick auf Carialles Abbild geheftet.
    »Es ist noch nicht alles verloren, Zauberin. Laß mich dir ein paar andere Planeten im Cluster der Zentralwelten zeigen«, sagte Carialle und ließ das Bild eines eiförmigen,
    wasserbedeckten Globus mit kleinen, atollförmigen
    Landmassen erscheinen. »Kojuni war durch industrielle Umweltverschmutzung in einen schlimmen Zustand geraten.
    Es hat einiges an Anstrengung gekostet, aber die Bewohner haben ihn wiederhergestellt.« Der Himmel von Kojuni
    verwandelte sich von bleiernem Grau zu einem klaren, schimmernden, Silber. »Selbst der Planet Erde mußte ums Überleben kämpfen.« Eine leicht abgeflachte Kugel aus Blau, Grün und Violett drehte sich plötzlich zwischen ihnen. Die grünen Massen auf den Kontinenten wichen zurück und
    dehnten sich wieder aus, als Carialle mehrere Jahrhunderte im Sekundenraffer zeigte. Als weitere Beispiele zeigte sie verschiedene Planeten der Klasse M, die in guter Verfassung waren, mit normalen Wind-, Regen-und Schneevorkommen.
    Dann erloschen die dreidimensionalen Karten und ließen das Bild des rotierenden Ozrans von heute zurück.
    Chaumel räusperte sich.
    »Aber wie soll eurer Meinung nach die Lösung aussehen?«
    fragte er.
    »Ihr Herrscher müßt aufhören, die Energie zu verwenden«, antwortete Keff. »So einfach ist das.«
    »Die Kraft aufgeben? Niemals!« antwortete Chaumel mit derart empörter Miene, als hätte Keff ihn gerade aufgefordert, sich das rechte Bein abzuschneiden. »Das gehört doch zu unserer Wesensart!«
    »Zauberer Keff.« Mit großem Mut kroch Brannel heran und meldete sich zum erstenmal zu Wort, wobei er ausschließlich den Muskel ansprach. »Was du da von den Neuen und ihrem Land gezeigt hast – das haben die Arbeiter von Klemay schon versucht, seit ich lebe.« Er blickte zu Plenna und Chaumel hinüber. »Wir wissen, daß Pflanzen auch größer werden können. In manchen Jahren tun sie das. Die meisten sterben ab oder bleiben klein. Aber ich weiß…«
    »Still!« brüllte Chaumel und sprang auf. Verängstigt wich Brannel in die Ecke zurück. »Weshalb läßt du es zu, daß ein Fellgesicht redet?« wollte der silberne Magier von Keff wissen. »Du siehst es doch schon seinem Gesicht an, daß er völlig unwissend ist.«
    »Hör mal zu, Chaumel«, versetzte Keff und zeigte

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