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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Anzeigen schossen in die Höhe, als Carialle ihre eigene Energieversorgung aktivierte.
    Nährstoffe, Treibstoff, Energiezellen – nichts davon war auch nur halbvoll. Sie verabscheute es, unter solchen Umständen starten zu müssen, hatte aber keine andere Wahl. Die Alternative hätte darin bestanden, wochenlange Befragungen über sich ergehen zu lassen, um womöglich am Ende noch –
    ungerechterweise! – Flugverbot zu bekommen.
    »Ich habe da eine interessante Anomalie, die ihr vielleicht gern untersuchen würdet«, antwortete Simeon und überspielte eine Datei in Carialles Speicher. »Hier ist der Bericht eines Frachterkapitäns, der einen Sprung durch den Sektor R machte, um hierher zu kommen. Seine Spektroskope haben in der Umgebung von RNJ-599-B ungewöhnliche
    Energieabstrahlung aufgefangen. In unseren Unterlagen findet sich dort nirgendwo eine Siedlung. Könnte interessant werden.«
    »Sonnen vom Typ G«, meinte Keff und nickte zustimmend.
    »Ja, ich verstehe, was er gemeint hat. Spektroanalyse, Cari?«
    »Alle Merkmale sprechen dafür, daß RNJ Planeten
    hervorgebracht haben könnte«, erwiderte das Gehirn. »Was meint die Forschungsabteilung?«
    »In diesem Teil des Sektors R hat bisher noch niemand geforscht«, antwortete Simeon ausdruckslos und sorgfältig darum bemüht, jede Gefühlsregung aus seiner Stimme zu halten.
    »Niemand?« fragte Carialle und ging die Dateien durch.
    »Hm! Ach ja!«
    »Dann wären wir also die ersten?« fragte Keff, der die Erregung in Carialles Stimme bemerkte. Das brennende Verlangen, irgendwo als allererste etwas zu entdecken, vor jedem anderen Bewohner der Zentralwelten, überlagerte die Furcht davor, vom Generalinspekteur eingeholt zu werden.
    »Ich finde hier nicht einmal die Meldung irgendeiner Robotdrohne«, fuhr Carialle fort und zeigte Sternenkarten ohne jede neonfarbene Markierung oder Streckenvektoren. Keff strahlte.
    »Dann also auf zu neuen Welten! Laßt uns kühn und
    wagemutig…«
    »Ach, halt die Klappe!« unterbrach Carialle ihn streng. »Du willst doch bloß der erste sein, der seine Fußstapfen in den Sand setzt.«
    »Ihr habt noch zwölf Sekunden, um euch zu beraten«, sagte Simeon. »Erzählt mir nicht, wo ihr hinfliegt. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Geht mit meinem Segen, und kommt sicher zurück. Und zwar bald.«
    »Wird gemacht«, erwiderte Keff, während er sich
    anschnallte. »Danke für alles, Simeon. Cari, bin bereit…«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als die CK-963 auch schon den Andockring löste und die Bugaggregate aktivierte.

KAPITEL 2
    Die wütende Stimme des Generalinspekteurs hämmerte aus dem Sprachaufnahmegerät auf Simeons Privatfrequenz.
    »CK-963, antworten Sie!«
    »Erwischt!« rief Keff und schlug auf den Arm seiner
    Andruckliege. Der nächste Stoß barscher Laute ließ ihn in gespielter Beunruhigung aufjapsen. »Fang uns doch, wenn du kannst, du Drachenhahn!«
    »Ruhe!« Carialle beantwortete den Anruf mit unschuldiger Stimme, die sie für ihren Muskel eigens hörbar machte. »S…
    S-neun… dert. H… n schwier – « Keff konnte sich vor Lachen nicht halten. »B… te wiederholen Sie F… nk…th!«
    »Ich sagte, Sie sollen zurückkommen! Sie hatten um zehn-null-null Uhr mittlerer Ortszeit einen Termin mit mir, und inzwischen ist es zehn Uhr fünfzehn.« Carialle konnte sein rundliches Gesicht mit dem Schnäuzer förmlich vor sich sehen, wie es rot vor Zorn angelaufen war. »Was fällt Ihnen überhaupt ein, ohne meine Genehmigung zu starten? Ich will mit Ihnen reden!«
    »Tut… id«, erwiderte Carialle. »Verb… g bricht ab. Werden Ihnen Operationsbericht senden, General.«
    »Das war eben ein glockenklarer Empfang, Carialle!«
    hämmerte die zornige Stimme auf die Lautsprechermembran ein. »Ihre Funkmeldung weist keinerlei statische Interferenz auf. Machen Sie sofort kehrt, und kommen Sie zurück. Ich erwarte Sie in neunzig Minuten. Maxwell-Corey Ende.«
    »Aber hoppla!« machte Keff fröhlich. Mit schräggelegtem Kopf blickte er aus seiner Andruckliege ihre Säule an und zwinkerte. Seine tiefliegenden blauen Augen funkelten. »M-C
    wird wohl kaum glauben wollen, daß der letzte Satz ein willkürlicher Scherz des freien Weltalls war, oder?«
    »Es wird ihm nichts anderes übrigbleiben«, erwiderte Carialle entschieden. »Ich habe jedenfalls nicht vor, zurückzukehren, damit er einen Abdruck von meinem
    Großhirn nimmt, o nein? Bürokratischer Taugenichts! Ich weiß, daß ich gesund bin, und du weißt,

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