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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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daß du es bist.
    Weshalb sollen wir uns da ständig vorbeugen und husten, jedesmal, wenn wir auf einem Planeten gelandet und eine neue Welt erforscht haben? Schließlich habe ich angedockt, habe eine Dampfreinigung und Dekontamination über mich ergehen lassen, habe unseren Bericht mit Text und Bildmaterial ans Amt übermittelt. Ich weigere mich kategorisch, mich schon wieder auf meinen Geisteszustand untersuchen zu lassen, nur weil ich früher mal ein paar schlimme Erlebnisse hatte.«
    »Nett von Simeon, uns rechtzeitig zu warnen«, meinte Keff und rief die Schiffsstatusmeldungen auf seinem Bildschirm ab.
    »Ich hoffe nur, die machen ihm deswegen nicht die Hölle heiß.
    Aber schau dir das nur an! Dreißig Prozent Nahrungsmittel und Treibstoff?«
    »Ich weiß«, erwiderte Carialle reumütig, »aber was hätte ich denn sonst tun können?«
    »Nichts, nicht das geringste«, stimmte Keff zu.
    »Offengestanden ist mir das immer noch lieber als das, was wir hätten durchmachen müssen, wenn wir auf Simeons
    nächste Lieferung gewartet hätten. Gefüllte Tanks und Vorratslager stehen in meinem Bezugssystem keineswegs zwingend für Gemütsfrieden, solange ein M-C in der Gegend herumhängt. Aber irgendwann werden wir doch noch
    zurückkehren müssen, das weißt du hoffentlich.«
    »Ja, und sei es auch nur, um sicherzugehen, daß Simeon mit dem Mann zurechtgekommen ist. Doch bevor wir das tun, werde ich Simeon einen Kompaktstoß in Schnellzeit
    übermitteln, um dafür zu sorgen, daß Maxwell-Corey
    tatsächlich in den Sektor D abgedampft ist…«
    »Oder irgendwohin, das genauso weit weg ist. Schließlich können wir zur Not immer noch eine Weile im Raum abwarten und von eisernen Rationen leben, bis Simeon dir klar Schiff meldet«, bot Keff tapfer an, obwohl Carialle genau sehen konnte, daß ihm diese Vorstellung nicht sonderlich behagte.
    »Wenn der GI naseweis genug sein sollte…«
    »Und wenn irgend jemand diese Bezeichnung verdient hätte, dann ja wohl er…«
    »… die Nachrichtendateien durchzugehen, wird er auf diese Weise erfahren, ab wann Simeon weiß, wo wir uns befinden.
    Dann könnte er dafür sorgen, daß keine Station die 963 mehr mit Vorräten versorgt.«
    »Zu dieser üblen Tat werden wir es gewiß nicht kommen lassen, meine edle Dame«, erwiderte Keff und nahm wieder seine Pose des Sir Galahad ein. »In der Zwischenzeit laß uns in den Sektor R fliegen und feststellen, was dort unserer harren mag.« Er vollzog einen begeisterten und ausholenden
    Schlenker und zeigte schließlich gen Bug.
    Carialle mußte laut loslachen.
    »Na schön«, meinte sie schließlich. »Wo waren wir
    stehengeblieben?« Der Hexer stand wieder an der Wand und sprach im knarzenden Ton eines uralten Manns: »Edler Herr Ritter, in gerechtem Kampfe hast du dir diese Rolle erworben.
    Wünschest du mir noch weitere Fragen zu stellen?«
    Grinsend schnallte Keff seinen Degen an und trat ihm entgegen.
     
    Während Keff Bewaffnete durch die Hauptkabine jagte, widmete Carialle den größten Teil ihrer Aufmerksamkeit darauf, sich den Versuchen des Generalinspekteurs zu entziehen, ihren Kurs zu ermitteln.
    Kaum hatte sie Maxwell-Coreys zornige Nachricht
    abgeschnitten, als sie auch schon eine Nachrichtendrohne von der SSS-900 starten sah: Zweifellos hatte sie eine amtliche Vorladung an Bord. Da im Raum um die Station jede Menge Verkehr herrschte, bedurfte es keiner besonderen Fertigkeiten, das sich an Thermik orientierende Fluggerät auf die Spur eines anderen Fahrzeugs zu lenken. Niemand, und schon gar keine hirnlose Drohne, konnte ein Gehirnschiff ausmanövrieren. Bis der Irrtum bemerkt würde, hatte Carialle diesen Sektor bereits verlassen und Kurs auf einen unbekannten Quadranten der Galaxie genommen.
    Später, wenn Carialle sich nicht mehr so akut von Maxwell-Corey bedroht fühlte, würde sie eine Nachricht verfassen, um sich bei der GRIM über sein mittlerweile wirklich
    diskriminierendes Verhalten zu beschweren. Sie fand, daß sie den alten Blödmann inzwischen wirklich lange genug am Hals gehabt hatte. Die freie Fahrt bei voller Kontrolle über ihre eigenen Antriebsaggregate und Sinne war eins ihrer
    allerwichtigsten Lebensanliegen. Jedesmal, wenn dieses Recht gefährdet war, reagierte Carialle auf eine Weise, die die Behauptung des GI, sie leide unter gefährlicher Erregbarkeit, wahrscheinlich voll bestätigte.
    In der Ferne bemerkte sie zwei kleinere Schiffe, die offensichtlich ihrem Erstkurs folgten. Also gut, da hatte der GI wohl

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