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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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von allen Seiten begutachten zu können; möglicherweise war es auch eine reine Sicherheitsmaßnahme. Wenn er plötzlich
    aufspringen und angreifen sollte, könnte er auf diese Weise nur einen von ihnen erwischen. Das Rumpeln ihrer Behältnisse auf dem Boden hörte sich in Keffs Ohren wie Donnergrollen an.
    »Ksch!« machte Keff und versuchte, die Tiere durch Winken zu vertreiben, bevor einer der Feldarbeiter herüberkam, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Keff ließ den Blick über die Arbeitenden schweifen. Glücklicherweise schenkte niemand von ihnen den Fröschen Beachtung. »Cari, wo ist denn hier der nächste Wasservorrat?«
    »Dort, wo die Strahlenkugel herkommt. Ungefähr zwei
    Kilometer in Richtung Nordnordost.«
    »Begebt euch dorthin«, sagte Keff und zeigte in die benannte Richtung, die Hand dicht an den Körper gepreßt. »Wasser. Ihr wollt doch gar nichts von mir. Vamos! Verdrückt euch.« Er schnippte mit den Fingern. »Geht! Bitte.«
    Die Frösche fixierten ihn mit ihren hervortretenden dunklen Augen und brachten ihre Kugeln ungefähr einen Meter von ihm entfernt zum Stehen. Einer von ihnen öffnete seinen kleinen Mund, um kurze, spitze Zähne und eine blasse blaugrüne Zunge freizulegen. Mit heftigen Gesten flehte Keff sie an, sich weiterzubewegen. Nachdem die Frösche sich gegenseitig angeschaut hatten, rollten sie wieder davon –
    erstaunlicherweise tatsächlich in die angezeigte Richtung. Ein kleines Kind, das ganz in der Nähe in einem seichten Graben spielte, quietschte vor Vergnügen, als es die Frösche vorbeirollen sah, und rannte hinter ihnen her. Die Frösche paddelten ein wenig schneller, doch der kleine Junge holte sie ein, um einer der Kugeln einen Tritt zu verpassen, der sie über die Hügelkuppe katapultierte. Die anderen folgten hastig ihrem Artgenossen, entflohen ihrem freudigen Verfolger. Das leise Rumpeln verstummte.
    »Puh!« machte Keff. »Diese Frösche hätten fast mein
    Versteck auffliegen lassen. Ich glaube, ich sollte mich jetzt lieber offenbaren, bevor mich noch jemand per Zufall entdeckt.«
    »Noch nicht! Unser verfügbares Datenmaterial bietet keinen Beweis dafür, daß die Edlen Wilden nicht feindselig sind.«
    »Dieses Risiko müssen wir eingehen, edle Dame. Weshalb sind wir sonst hier?«
    »Hör mal, wie wissen zwar, daß die Dorfbewohner, die wir bisher beobachtet haben, ihren Wohnort nicht verlassen, aber bis jetzt konnte ich noch keinen Bewohner des einen Dorfes von dem eines anderen unterscheiden. Und du siehst nun wirklich nicht wie einer der Edlen Wilden aus. Es gefällt mir nicht, das Risiko eines Angriffs einzugehen. Ich bin vier Kilometer von dir entfernt, mußt du wissen, und deshalb kann ich deinen Weichschalenhintern nicht rechtzeitig aus der Patsche holen, falls etwas passiert. Meine Servos würden Stunden brauchen, bis sie bei dir sind.«
    Keff spannte die Muskeln an und wünschte sich, er könnte sich vorher noch einmal ordentlich strecken. »Wenn ich mich ihnen friedlich nähere, müßten sie mich wenigstens anhören…
    hoffe ich.«
    »Und wenn du ihnen dann erklärst, daß du von einem
    anderen Planeten kommst? Sind die etwa schon bereit für eine Begegnung mit einer Zivilisation wie der unseren?«
    »Sie haben ein Recht auf unsere Spannungen, auf unsere Hilfe. Schau doch nur, was für ein armseliges Leben sie führen. Denk mal an die Strahlenkuppel und das andere Zeug, das wir schon gesehen haben. Die hatten früher einmal eine technologisch hochentwickelte Zivilisation. Die Zentralwelten können ihnen helfen. Es ist unsere Pflicht, ihnen die Gelegenheit zu geben, ihr armseliges Schicksal abzuwenden, indem wir sie in unser jetziges Jahrhundert zurückführen.
    Schließlich standen sie früher einmal auf derselben Stufe wie wir. Da haben sie es auch verdient, dorthin zurückzukehren, Carialle.«
    »Ihr habt nicht nur ein Gehirn, sondern auch ein Herz, edler Ritter. Na schön.«
    Bevor sie sich auf das eigentliche Vorgehen geeinigt hatten, brach auf dem Acker Geschrei aus. Keff hob den Blick. Dort standen zwei große männliche Exemplare Nase an Nase und beschimpften einander. Einer der Männer riß ein Messer mit einer Klinge aus gebläutem Metall aus seiner Werkzeugtasche, ein weiteres Relikt, das vom vielen Schärfen zu einem bloßen Strich abgewetzt worden war. Sein Gegner wich zurück und nahm ein Hackwerkzeug mit abgenutztem Ende auf. Schreiend stoben die Kinder in alle Himmelsrichtungen davon. Bevor der Mann mit der Hacke seine Waffe heben

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