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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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der älteste Zauberer in diesem Quadranten war, hatte Plennafrey davon reden gehört, daß er diesen Sitz nur innehielt, weil Iranika ihn nicht haben wollte. Plenna wünschte sich eine ebenso sichere Stellung, wie die alte Frau sie hatte. Sie hätte eine Menge darum gegeben zu wissen, ob die alte Iranika ihren Platz gerechtfertigterweise oder nur durch Bluff innehielt. Wenn offenkundig wurde, daß jemand an Stärke verlor, wurde er fast zwangsläufig zum sicheren Opfer eines Attentats, und dann verschwanden seine Gegenstände der Macht noch schneller, als die Aasvögel eintreffen konnten, um den Leichnam zu umkreisen.
    Wer als Zauberer oder Zauberin in der Hierarchie aufsteigen wollte, mußte ältere Mitglieder herausfordern und besiegen.
    Solche Kämpfe gingen nicht immer tödlich aus, und sie wurden nicht nur magisch ausgefochten. Manchmal gelangte man ans Ziel, indem man die Diener eines Zauberers dazu zwang, seinem Herrn Gegenstände zu stehlen, bis dieser so viel Macht eingebüßt hatte, um durch heimtückische Mittel überwältigt zu werden. Wer tötete, gewann an Ansehen. Das wußte Plennafrey natürlich; dennoch wollte sie nur ungern jemandem das Leben rauben. Selbst bloße Gedanken an Raub und Mord fielen ihr schwer, obwohl sie so etwas zu denken lernte, da es eine Sache des Überlebens war.
    Eine andere Möglichkeit, befördert zu werden, bestand darin, magische Gegenstände aus einem versteckten Hort der Alten oder Ahnen in seinen Besitz zu bringen – so etwas war durchaus schon vorgekommen; oder sie einem Zauberer
    abzunehmen, der sie nicht mehr benutzte. Nur wenn Plenna entsprechend kühn vorginge, würde sie irgend etwas
    Nennenswertes aus Klemays Hort erhalten. Doch sie war entschlossen, auf irgend etwas Anspruch zu erheben, koste es, was es wolle.
    Die Kraftgegenstände, die von den Ahnen auf die Alten gekommen waren und von diesen auf die Zauberer, waren von unterschiedlicher Konstruktion, besaßen aber alle dieselbe Eigenschaft, nämlich die Fähigkeit, Kraft aus dem Kern von Ozran zu ziehen, der geheimnisvollen Urquelle aller Macht.
    Die Ahnen schienen bei der Herstellung kraftübertragender Gegenstände keinem bestimmten Muster gefolgt zu sein: Es waren Amulette darunter, Ringe, Stäbe, Keulen, Stöcke und Gegenstände von mysteriöser Gestalt, die an Gürteln oder Armbändern befestigt werden mußten. Ja, Plennafrey hatte sogar schon von einem Panzerhandschuh in Gestalt eines Tierkopfs vernommen. Nokias trug an seinem Handgelenk den Großen Ring von Ozran und besaß auch Amulette
    unterschiedlichster und seltsamster Form, doch hatten alle diese Artefakte eine Eigenschaft gemein: die fünf Mulden, in die man die Fingerspitzen legte, wenn man die mentalen oder verbalen Befehlsworte sprach.
    »Genug der Zankerei«, warf Nokias ermüdet ein. »Wir sind uns also einig? Von Klemays Macht so viel zu nehmen, wie wir können? Was wir dort vorfinden, soll nach Dienstalter unter uns verteilt werden.« Nokias lehnte sich zurück; der Ausdruck seiner Augen verriet, daß er nicht mit Widerspruch rechnete. »Und nach Stärke.«
    »Einverstanden«, ertönte die Stimme aus Potrias Spähauge.
    »Ja«, dröhnte Howet.
    »In Ordnung«, stimmte Asedow säuerlich zu.
    »Gewiß.« Plenna brachte ihr leises Murmeln mit ein, das unter den anderen, ebenso leisen Stimmen im großen Raum förmlich unterging.
    Nur Iranika schwieg, da sie schon alles gesagt hatte.
    »Dann sollten wir ein Auge darauf werfen«, meinte Nokias jovial und klatschte in die riesigen Hände.
    Plennafrey stimmte in das allgemeine Aufstöhnen ein, das daraufhin durch den Saal hallte. Dieser Witz war schon abgedroschen gewesen, als die Ahnen noch über Ozrans Oberfläche schritten.
    »Wie sollen wir vorgehen, Hochhexer?« fragte Potria.
    »Sollen wir offen angreifen oder uns anpirschen?«
    »Wenn wir uns anpirschen, sieht es so aus, als hätten wir etwas zu verbergen«, konterte Asedow sofort. »Alte Schätze aber gehören jedem, der sie beansprucht und seinem Anspruch auch Geltung verschaffen kann. Ich sage, wir sollten uns mit großer Macht dorthin begeben und Ferngal offen
    herausfordern.«
    »Oh!« rief Potria plötzlich. »Ferngal und die Ostlinge haben sich gerade in Bewegung gesetzt! Ich spüre eine
    Unterbrechung in den Kraftlinien der fraglichen Gebiete!
    Höchst ungewöhnliche Kraftemanationen.«
    »Das würde Ferngal niemals wagen!« erklärte Asedow.
    »Warte«, sagte Nokias, die Brauen über den nachdenklich dreinschauenden Augen

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