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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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das Amt des Zauberers des Südens
    herauszufordern. Er neigte dazu, sich kopfüber in gefährliche Situationen zu stürzen, ohne dabei so sorgfältig auf Rückendeckung zu achten, wie es angebracht gewesen wäre.
    Plennafrey hatte andere sagen hören, daß es wahrscheinlich nicht mehr allzu lange dauern würde, bis sich die Aasvögel um Asedows Besitztümer stritten.
    »Klemay trug einen Kraftstab, der sich am stärksten aus dem Kern von Ozran speiste«, erklärte Asedow. »So lang wie dein Unterarm, mit einem Knauf an einem Ende, der wie ein großes rotes Juwel aussah. Damit konnte er den Blitz beherrschen. Ich beantrage Inbesitznahme.«
    »Was du dir nehmen kannst, kannst du auch behalten«, erwiderte Nokias. Er sprach die Worte zwar sehr ruhig aus, dennoch wirkten sie so bedrohlich wie ein rumpelnder Vulkan.
    Aber doch selbst jetzt noch mochte Asedow nicht einlenken.
    Vielleicht will er Nokias gezielt zu einer Herausforderung verlocken, überlegte Plenna sich mit einem Anflug von Entsetzen. Doch nicht ausgerechnet jetzt, da sie vor der Herausforderung durch eine rivalisierende Fraktion standen!
    Vorsichtig neigte sie ihr Spähauge gen Boden, wo es nicht in die Schußlinie der Kräfte geraten würde. Sie hatte von einem Zauberer gehört, der von einem Kraftstoß, der durch sein Spähauge geschickt wurde, auf der Stelle in Asche verwandelt worden war.
    Nokias war der einzige, der Plennas umsichtige
    Positionsverlagerung bemerkte, und er richtete einen gütigen, belustigten Blick in die Richtung ihrer Drohne. Plenna spürte, daß Nokias sie durch die sich zusammenziehende Pupille der Drohne so sehen konnte, wie sie wirklich war: ein Mädchen von gerade einmal zwanzig Jahren, mit spitzem Elfenkinn und dunklen, vor Beunruhigung weit aufgerissenen Augen.
    Beschämt darüber, Schwäche gezeigt zu haben, levitierte Plenna ihr Auge tapfer auf eine Höhe dicht unterhalb jener der anderen. Nokias musterte eine Ecke der Saaldecke, als meditierte er über deren Bedeutung für das anstehende Thema.
    »Im Osten rührt sich etwas«, sagte Iranika mit ihrer rauhen Mentalstimme, wobei das rosafarbene Spähauge von ihrem Bemühungen, es zu halten, auf und ab zuckte. Iranika war eine ältere Zauberin, die ganz am Ende des südlichen Gebirgszugs lebte. Plennafrey war ihr noch nie persönlich begegnet und würde es wohl auch nie. Die alte Frau lebte zurückgezogen in ihrer gut bewachten Festung, um dafür zu sorgen, daß kein Attentäter versuchte, ihre alternden Reflexe auszunutzen.
    »Schon zweimal habe ich ungewöhnliche Emanationen in den Kraftlinien gespürt. Ich vermute Verschwörung, vielleicht einen bevorstehenden Versuch der östlichen Mächte, südliches Gebiet zu besetzen.«
    »Ich habe auch so meinen Verdacht«, erwiderte Nokias nickend.
    Iranika schnaubte. »Der Magier des Ostens will seine Herrschaft auf ganz Ozran ausdehnen, auf daß die Sonne über seinem Reich nie untergehe. Das verlangt nach Handeln, auf daß er dich nicht für schwach erachtet. Einige von euch sollten sofort auf Zauberrücken zu Klemays Berg fliegen. Die Macht muß dort jetzt sofort ergriffen werden! Es sind seltsame Vorzeichen zu beobachten.«
    ›»Einige von euch sollten zum Berg fliegen‹? Wirst du dich uns denn nicht anschließen, Schwester?« rumpelte Howet aus seiner Ecke.
    »Nein. Ich bedarf keiner zusätzlichen Macht wie die anderen«, versetzte Iranika, ein grober Stich gegen Asedow, der ihn jedoch ignorierte, da Iranika sich auf seine Seite geschlagen hatte, was die Notwendigkeit des Angriffs betraf.
    »Ich habe bereits Macht genug. Aber ich möchte nicht, daß Klemays Schatzkammer durch Untätigkeit dem Osten in die Hände fällt.«
    »Dasselbe könnte man von deiner sagen«, warf Potria
    angriffslustig ein. »Ja, ich sollte sie eigentlich sofort beanspruchen, bevor dein Sitz frei wird und jemand aus dem Westen ihn einnimmt.«
    »Du darfst es gern versuchen, Mädchen«, antwortete Iranika und richtete ihr Auge voll auf das Potrias.
    »Soll ich dir mal zeigen, wie ich so etwas tue?« fragte Potria, und ihre Stimme hallte immer lauter durch den riesigen Saal.
    Die goldrosa Kugel schwebte auf die rote zu. Beide stiegen zur Decke hoch, während sie Drohungen austauschten.
    Plennars Spähaugenansicht geriet ins Wackeln, als sie sich auf den drohenden Streit zwischen den Frauen vorbereitete. So wie Asedow es auf den Sitz des Zauberers des Südens
    abgesehen hatte, begehrte Potria Iranikas Schatzkammer magischer Gerätschaften. Obwohl Nokias

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