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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hat sich gründlich verändert. Plötzlich haben wir es nicht mehr mit einheimischen Bauern ohne nennenswerte Technologie zu tun, sondern mit einer
    unbekannten Lebensform, die über eine höherstehende
    Technologie verfügt als wir. Damit mußt du es aufnehmen!«
    Keff nahm wieder Platz und konzentrierte sich auf den Monitor, ließ die Bilder einzeln vor-und zurückspulen und spielte sie noch einmal mit normaler Geschwindigkeit ab.
    »Gut! Jetzt weiß ich wenigstens, wonach ich fragen muß«, sagte er und deutete auf den Schirm. »Siehst du das da?
    Brannel wußte, worum es sich bei dem Blitz handelt, er wußte, daß er kommen würde, und er ist ihm ausgewichen. Schau dir nur mal diese Reflexe an! Hm. Der Strahl kam aus den Bergen im Süden. Im Südwesten. Wie man auf Ozranisch wohl die Himmelsrichtung bezeichnet? Ich könnte Brannel natürlich eine Windrose in den Staub malen, mit dem planetaren Sonnenaufgangspunkt als Ostmarke…«
    Carialle unterbrach ihn, indem sie in der Hauptkabine Sirenengeheul ertönen ließ.
    »Keff, du hörst mir ja überhaupt nicht zu! Die Sache ist möglicherweise viel zu gefährlich. Für unbekannte Mächte, die ein ausgewachsenes Raumschiff am Boden festhalten können, dürfte ein bloßer Menschenmann wohl kaum eine Gefahr darstellen. Außerdem haben sie dich schon einmal in die Knie gezwungen.«
    »Es ist nicht so leicht, Von Scoyk-Larsens umzubringen«, meinte Keff lächelnd. »Möglicherweise staunen sie Bauklötze, wenn sie sehen, daß ich noch auf den Beinen bin. Aber wie ich schon sagte, vielleicht dachten sie ja gar nicht, daß der rote Strahl mir derartig zusetzen würde. Wie dem auch sei –
    wüßtest du einen anderen Ausweg?«
    Carialle seufzte. »Schon gut, schon gut. Dann gürte eben deine männlichen Lenden und stürz dich ins Scharmützel, Sir Galahad! Aber wenn du dabei ausrutschst und dir beide Beine brichst, dann komm nicht wieder zu mir gelaufen.«
    »Gewiß nicht, meine Dame«, antwortete Keff mit einem Grinsen und salutierte vor ihrer Titansäule. »Mit meinem Schild – oder darauf. Bin bald zurück.«

KAPITEL 5
    Keff betrat die Luftschleuse. Er strich seinen Kittel glatt, überprüfte seine Ausrüstung und konzentrierte sich darauf, die Muskeln zu lockern, bis er schließlich einsatzbereit und ausgeglichen auf den Fußballen federte. Er machte sich mit einem letzten tiefen Atemzug Mut; dann nickte er Carialles Kamera zu und trat vor.
    Carialle, die es von Sekunde zu Sekunde zu Sekunde mehr bereute, daß sie sich zu diesem Vorhaben hatte überreden lassen, öffnete ihre Luftschleuse und ließ die Rampe langsam zu Boden. Wie erwartet, kamen die fliegenden Augen dichter herangeschwebt, um zu sehen, was los war. Carialle machte sich Sorgen. Sie stellte sich die Frage, ob diese Augen wohl in der Lage wären, Keff zu erschießen. Er verfügte über keinerlei Schutzschirme. Andererseits hatte er recht: Wenn er keine Lösung fand, würden sie diesen Planeten nie wieder verlassen können.
    Keff trat oben auf die Rampe und hielt den schwebenden Kugeln beide nach oben gerichtete Handflächen entgegen. »Ich komme in Frieden«, sagte er.
    Die Kugeln drängten geballt heran, und dann – flitsch! Schon waren sie wieder in Richtung der fernen Berge verschwunden.
    »Das hat ihnen heimgeläutet«, bemerkte Keff zufrieden. »Die Spitzel des bösen Hexers müssen nämlich stets weichen, edle Dame, wenn das Gute fürbaß schreitet.«
    Wildes Alarmgeheul setzte ein. Carialle überprüfte ihre Meßgeräte.
    »Spürst du das? Die mittlere Feuchtigkeit der unmittelbaren Umgebung ist kräftig abgesunken. Diese Bogenlinien
    unbestimmbarer Energie, die sich hoch über mir kreuzen und die ich gespürt habe, verstärken sich unmittelbar über uns.
    Energiestoß steigt, steigt…«
    »Ich spüre es«, sagte Keff und fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Mein Nackenhaar sträubt sich. Schau mal!« rief er mit hallender Stimme. »Da kommen unsere Besucher!«
    Obwohl in dreihundert Metern Entfernung alles kahl war, kamen auf diese Entfernung von einem Punkt in
    südsüdöstlicher Richtung plötzlich zwei Gegenstände wie aus dem Nichts auf sie zu, einer hinter dem anderen. Sie wurden beim Näherkommen immer größer, bis Carialle sie schließlich deutlich ausmachen konnte. Keff brauchte dazu einige endlose Millisekunden länger, doch als er die Neuankömmlinge schließlich erblickte, verschlug es ihm den Atem.
    »Das sind nicht die Drohnen«, sagte er. »Es ist unser

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