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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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als auch des Fremden. Keff grinste und winkte ihnen zu.
    »Hallo, Mami«, sagte er.
    »Bei diesem Tempo werdet ihr Stunden brauchen, bis ihr einen der Gebirgszüge erreicht«, sagte Carialle durch das Implantat. »Ich wüßte gern, wie lange der Bursche das Ding fliegen kann, bevor er tanken oder sich ausruhen muß, oder was auch immer.«
    Keff wandte sich an Chaumel.
    »Wo fliegen wir…«
    Er hatte die Frage noch nicht beantwortet, als sich das Panorama plötzlich veränderte.
    »… hin?«
    Keff blieb die Spucke weg. Sie schwebten nicht mehr über Brannels Acker. Von einem Augenblick zum anderen hatte der silberne Streitwagen sich mühelos an einen Punkt oberhalb schneebedeckter Berggipfel bewegt. Der Temperatursturz kam so plötzlich, daß Keff schon heftig und unwillkürlich zu zittern begann, bevor er überhaupt merkte, daß er fror.
    »… mistiger dämlicher flatulenter Drecksplanet!« Carialles Stimme, die nur für Augenblicke aus Keffs Bewußtsein verschwunden war, verschaffte sich wieder mit voller Lautstärke Geltung. »Da bist du ja! Du befindest dich einhundertvierundsiebzig Kilometer nordöstlich von deiner letzten Position.«
    »Meine liebe Dame, ich muß schon bitten. Was sind denn das für Ausdrücke!« preßte Keff zwischen Zähneklappern hervor.
    »Das geziemt sich nicht für meine Herzensdame.«
    »Ungeziemend, aber völlig angebracht! Du warst ganz schön lange verloren. Verdammt, ich habe mir Sorgen gemacht!«
    »Für mich fühlte sich das gerade einmal wie eine Sekunde an«, sagte Keff entschuldigend.
    »Dreiundfünfzig Hundertstelsekunden«, berichtigte Carialle ihn knapp. »Was sich für meine Prozessoren wie ein ganzes Zeitalter anfühlt. Ich mußte deine Lebenssignale durch zahllose Energiefelder verfolgen, bis ich dich schließlich wieder lokalisiert habe. Glücklicherweise hat uns dein böser Hexer ja verraten, daß ihr ins Gebirge fliegt. Das hat das zu durchkämmende Gebiet um etwa die Hälfte reduziert.«
    »Wir sind teleportiert«, sagte Keff staunend. »Ich bin teleportiert! Hat sich überhaupt nicht so angefühlt. Das geht ja völlig mühelos!«
    »Mir stinkt das«, antwortete Carialle. »Während du im Transit warst, warst du auch nicht mehr auf Sendung. Ich wußte nicht, wohin du verschwunden oder ob du überhaupt noch am Leben warst. Verdammte Bagage, mit ihren
    unelektronischen Spielzeugen und nichtmechanischen
    Maschinen!«
    »Mein… Gebirgsheim«, verkündete Chaumel und unterbrach damit Keffs subvokales Streitgespräch. Der silberne Magier deutete auf ein überdachtes Gebäude hinunter, das auf der höchsten Stelle des höchsten Gipfels des gesamten
    Gebirgszugs errichtet war.
    »Wie hübsch«, sagte Keff und hoffte inständig, daß einer der Ausdrücke, den er aus Carialles Aufzeichnung der sendenden Drohnen entlehnt hatte, in diesem Zusammenhang auch
    wirklich paßte. Chaumels erfreutem Gesichtsausdruck nach zu schließen, war das wohl tatsächlich der Fall.
    Zunächst konnte er nur den Balkon erkennen, der auf Trägern über einem bodenlosen Abgrund schwebte und im Licht der untergehenden Sonne in rauchiges Purpur und Schwarz
    getaucht war. In den Berggipfel waren hohe, gebogene Glasfenster eingelassen, die im letzten Tageslicht
    schimmerten. Sie waren nur durch ihre Flachheit und Glätte von der blauweißen Eisspitze zu unterscheiden. Ansonsten waren von dem Berg nur noch zerklüftete Vorsprünge und steile Abhänge zu erkennen.
    »Mächtig… nicht… vom Boden«, sagte Chaumel und machte eine Geste, als würde etwas von unten versuchen aufzusteigen, um an der Spitze von einer Faust empfangen zu werden. Das IÜP formulierte die Bemerkung um und dolmetschte in Keffs Ohr: »Das ist eine mächtige Festung. Nichts kann sie vom Boden aus erreichen.«
    »Nein, bestimmt nicht.« Nun, das stand ja auch zu erwarten.
    Kein Zauberer würde in einer Festung leben wollen, die sich erklettern ließ. Wenn sie nur aus der Luft zu erreichen war, blieb sie natürlich viel unzugänglicher.
    Als sie sich dem Balkon näherten, stellte Keff fest, daß dieser die Größe eines Heliports hatte; die Landeflächen waren mit verschiedenen, in das Pflaster eingelassenen, farbigen Steinen markiert. Das den hohen Glastüren am nächsten liegende Quadrat war silbergrau und offenbar für den Hausherrn reserviert.
    Der Streitwagen schwang sich in einer geschmeidigen Kurve über das Landefeld und setzte so vorsichtig auf wie eine Feder.
    Kaum war er gelandet, als die Schar der Spähaugen auch schon

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