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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Spielzeug aussah und in eine allesumfassende überwältigende Schöpfung eingebettet lag, war ein Anblick, über den sich nicht mit leichten Worten sprechen ließ.
    Mit der zunehmenden Entfernung von der Erde wuchsen auch die Kommunikationsschwierigkeiten mit der Zentrale. Zu dem Problem der Sonnenstörungen gesellte sich die Tatsache, daß der Zeitraum zwischen einer an die Erde gerichteten Frage und der eintreffenden Antwort auf acht Minuten angewachsen war. Schließlich wurde es selbst dem Colonel zuviel.
    »Es mag sein, daß Sie uns gerade einen Vortrag über die Produktionsmethoden von Raumschiffen halten«, sagte Morrison sarkastisch, »aber es hört sich an wie eine Bandaufzeichnung der Vorgänge bei Omaha-Beach am Tage X. Machen wir eine Pause, bis wenigstens diese verdammten Sonnenflecken zur Ruhe gekommen sind!«
    Acht Minuten später war eine leise Stimme zu hören, die verzweifelt gegen die Statik ankämpfte: »... Ihre Nachricht nur teilweise verständlich ... Unterlagen über Kampftaktiken der Außerirdischen nicht verfügbar ... Operation Overlord ist allerdings ... Verstehen Ihre Bitte nicht ...«
    »Sie haben meine Anfrage mißverstanden, Zentrale!« sagte der Colonel. »Ich habe darum gebeten, daß bis auf weiteres alle Sendungen eingestellt werden ...«
    »... ein Vortrag über die Theorien des ... darin steckt eine gewisse Gefahr ... die militärische Einstellung der Außerirdischen ist vielleicht ... Eisenhower ...«
    »Verdammt, unterbrechen Sie mich nicht, wenn ich gerade rede! P-Eins an P-Zwei. Sie dürfen die Verbindung zur Zentrale auch ohne ausdrückliche Genehmigung unterbrechen. Ich übernehme für diese Maßnahme die Verantwortung.« Offensichtlich war dem Colonel der Geduldsfaden gerissen.
    Eine Zeitlang genossen sie die herrliche Stille, dann sagte Walters ärgerlich: »Wißt ihr, dieser Krach war einfach zuviel, Berryman. Du hast beim Zuhören mit den Zähnen geknirscht, und der Doktor hat die Augen zusammengekniffen – so geht es nicht. Unnötiger Lärm, noch dazu in einem so engen Kahn, macht mich nervös. Ich habe etwas gegen diese Vorträge, dreimal täglich. Ganz entschieden. Wir sollten etwas dagegen unternehmen.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte McCullough.
    »Natürlich, natürlich! Ganz Ihre Meinung!« sagte Walters mit schriller Stimme. »Sie stimmen ja immer zu! Etwas anderes können Sie nicht!«
    »Ich bin sicher, daß Morrison etwas unternehmen wird«, sagte Berryman schnell. Er warf Walters und McCullough einen beunruhigten Blick zu und fuhr fort: »Außerdem muß ich sagen, daß der Doktor gar kein so übler Kerl ist, wenn er sich auch nicht gern festlegt. Ich hätte eigentlich erwartet, daß er uns von Zeit zu Zeit mal ärztlich-väterlich anschaut und ein paar schlechte Witze reißt. Zumindest gehört es sich, daß er uns mal psychologisch seziert, daß er uns über unsere seelischen Beziehungen zu unserem ersten Teddybären aufklärt und uns mitteilt, was für Monstren wir doch unter der Maske unseres freundlichen Äußeren sind! Statt dessen spricht er überhaupt nicht wie ein Psychologe. Er sieht auch nicht wie einer aus, ganz zu schweigen davon, daß er nicht mal zugibt, überhaupt einer zu sein!«
    Berryman versuchte verzweifelt, die Stimmung zu retten, und war auch nicht ganz erfolglos. Aber mit den Augen bat er McCullough um Hilfe.
    »Nun ja«, sagte dieser ernst. »Ich würde sicherlich nicht dem Bild entsprechen, das Sie sich von einem Psychologen machen. Ich habe bisher auch noch keine Couch besessen, die ich hätte benutzen lassen können. Aber es hat eine Zeit gegeben, da habe ich mich wirklich ernsthaft in dieser Richtung bemüht, wenn ich einmal so sagen darf. Und zwar habe ich das Verhalten und die Psychologie von Würmern studiert.«
    McCullough räusperte sich und fuhr fort: »Dabei gab es einige faszinierende Zwischenfälle. Die Würmer standen zum Beispiel auf einer derart niedrigen Intelligenzstufe, daß wir sie mit einem leichten Elektroschock ...«
    Berryman schüttelte den Kopf.
    »Ich hab's versucht«, sagte McCullough und verzog das Gesicht. »Was das psychologische Gerede und das Analysieren meiner Kollegen angeht«, fuhr er fort, »so wäre das eine reine Zeitverschwendung. Sie beide sind ausgeglichen und selbstbewußt. Sie sind sich selbst gegenüber geistig und gefühlsmäßig völlig ehrlich und sind mit der Terminologie gut vertraut, so daß jedes vielleicht auftretende Problem von Ihnen sofort erkannt, eingestuft und beseitigt wird.

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