Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane
los war? Hast du Grüße von mir bestellt?«
Ja, auch von Loulou!« witzelte Superhirn. Er wurde nachdenklich: »Von der Riesenmöwe habe ich ihm allerdings nichts telepathiert!«
Er verstaute das kostbare Gerät wieder im Etui und steckte es behutsam in die Brusttasche. Henri meinte: »Du hättest unbedingt melden müssen, daß du Zusammenhänge zwischen einigen Vorfällen ahnst! Ist die Bodenstation im Hochmoor stillgelegt? Hast du wenigstens das gefragt?«
Superhirn schüttelte den Kopf. »Der Professor hat mich so mit Neuigkeiten eingedeckt, daß ich gar nicht dazu kam! Charivari läßt euch alle grüßen. Wenn wir mit ihm in Verbindung treten wollen, sollen wir die telepathische Brille benutzen. Dadurch will er uns die Ferien hier ein bißchen interessanter machen. Nach einigen Wochen verlieren die Augengläser ihre Wirkung.«
»Was«' rief Prosper wütend. »Wir sollen hier nichts weiter sein als Zuschauer? Und wenn die komische Brille sich in Wohlgefallen auflöst, erfahren wir überhaupt nichts mehr?«
»Charivari kann nicht riskieren, daß das Instrument ewig benutzbar ist!« sagte Tati beschwichtigend.
»Stell dir vor, es käme in fremde Hände!«
»Aber ich will in meinen Ferien gefälligst was erleben!« meinte auch Gérard.
»Setz die telepathische Brille noch mal auf, Superhirn!« drängte Henri. »Gib dem Professor durch, ob wir nicht doch in die Hochmoorbasis gehen dürfen! Dann können wir ihn auf Bildschirmen sehen!«
Seufzend nahm Superhirn das kostbare Brillengestell aus dem Etui. Doch kaum hatte er es mit seiner gewöhnlichen Brille vertauscht, fuhr er hoch, als wäre er von einer Tarantel gestochen worden.
»Was ist das?« stammelte er. »Im Gehirn Charivaris drehen sich die tollsten Gedanken – Gedanken, die sicher nicht für uns bestimmt sind ...« Er stand wie erstarrt. Unheimlich funkelte die Brille im Widerschein des Kaminfeuers. »Aus«, sagte er tonlos, »aus!«
»Ist – ist die Unterwasserstadt zusammengebrochen?« fragte Tati heiser.
»Nein.« Superhirn nahm das telepathische Instrument vorsichtig ab. Er zwang sich zur Ruhe, doch seine Stimme bebte: »Wahrscheinlich wollte der Professor uns noch irgend etwas durchgeben, denn er war für Gedankensendungen und -empfang noch bereit. Das heißt, er hatte seine Augenhaftschalen noch auf. Da muß ihm wohl ein Alarmsignal dazwischengekommen sein, das seine Gedanken ablenkte. Unbewußt strahlte er die Bilder, die ihm durchs Hirn blitzten, aus. Dann hat er um so schneller abgeschaltet.«
»Damit wir nichts mitkriegen?« forschte Henri.
»Genau!« bestätigte Superhirn. »Wo sind die Taschenlampen? Los, rauf auf den Turm! Im Hochmoor, in der verlassenen Station, ist der Teufel los!«
»Weshalb vermutest du das?« keuchte Gérard, als die vier großen Jungen durch den Gang hetzten. Micha, Tati und Loulou hatten sie zurückgelassen.
»Charivaris Gedanken spiegelten die alte Hütte wider!« sagte Superhirn hastig. Auch die Unterwassergarage und die geheime Bodenstation – sogar unser Raumschiff ,Monitor' unter dem Moor von Marac.«
Als sie die Leitern hochgeklettert waren, standen sie unter mondhellem Himmel auf der weiten Turmplattform.
Henri wies mit seiner Hand nach Osten. »Dort liegt das Moor!« sagte er. Man brauchte weder Superhirns dicke Normalgläser noch die telepathische Brille, um zu sehen, daß dort etwas los war.
»Ich sehe Irrlichter!« meinte Prosper.
»Quatsch!« brummte Gérard. »Böse Kobolde, tanzende Geisterchen, was? Haha!«
»Selbstzündendes Erdgas!« vermutete Henri.
»Nein, das ist nichts Natürliches!« murmelte Superhirn. »Seht, zwei dicht aneinandersitzende Leuchtsignale! Ihr Zwischenraum wird nicht größer und nicht kleiner!«
»Zwei grünblaue Signale von gleichbleibender Helligkeit«, stellte Henri jetzt fest. »Ob das ein Gefahrenzeichen ist? Ein Hilferuf wie SOS oder May-Day?«
,Aber ich denke, die Geheimstation im Hochmoor existiert nicht mehr?« rief Prosper. »Jedenfalls soll sie doch unbesetzt sein!«
»Siehst du nicht? Da läuft einer rum!« sagte Henri ärgerlich. »Sperr deine Augen auf! Das grünblaue Doppellicht bewegt sich so, als schwenke es jemand auf einer Tafel hin und her!«
»Freunde«, erklärte Superhirn gepreßt, »ich habe euch noch nicht alles verraten! Charivaris Gedanken haben noch viel mehr widergespiegelt! Und was ich da sehe ...« Er gab sich einen Ruck:
»Wir müssen sofort ins Hochmoor!«
»Um die Lichter auszuknipsen?« fragte Gérard.
»Um eine Art
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