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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Schleuse!«
    »Start durch Schleuse!« wiederholte Superhirn, bevor der Professor draußen war.
    »Noch eins!« Der Professor rief von außen durch die Luke: »Der neue Monitor hat viele Besonderheiten! Ihr könnt es mit dem Affenschiff zehnmal aufnehmen, auch wenn ihr keinen Funkkontakt mit mir habt!«
    »Affenschiff!« Micha mußte lachen. »Sagen wir doch gleich: Affenschaukel!«
    Von diesem Augenblick an sollte das alte Raumschiff kaum noch anders genannt werden.
Affenschaukel auf Kurs Asteroid 1566
    Superhirn, Henri, Prosper, Gérard – und selbst Tati und Micha wußten schon, daß Charivaris Raumschiffe ein künstliches Schwerkraftzentrum hatten. Also brauchten sie sich nicht anzuschnallen. Wie sich der Rumpf des »Monitor« auch drehte, Kommando-, Wohn-und Lastenkapsel blieben stets waagerecht.
    Superhirn setzte sich in den roten Sessel des Navigators und Chefingenieurs, Henri in den grünen des Bordkommandanten. Die anderen, Tati mit Loulou im Arm, nahmen die übrigen Plätze an der Sichtplatte ein.
    »Ich verstehe euch nicht«, sagte Tati. »Erst haltet ihr den Professor zurück, weil er den Affen im Hauptquartier in die Arme laufen könnte und nun fahren wir ohne ihn ab!«
    »Er hat es nicht anders gewollt«, erwiderte Henri. »Außerdem wird ihm längst wieder eingefallen sein, was er in solcher Lage zu tun hat!«
    »Start durch Schleuse!« sprach Superhirn auf die Platte des Befehlspultes.
    .Start – durch – Schleuse
    wiederholte die schnarrende Maschinenstimme.
    Die Luken waren längst geschlossen und die Wände nicht mehr durchsichtig.
    »Achtung,« sprach der junge Navigator und Flugingenieur das technische Hirn des neuen Raumschiffs an: »Wichtigste Start-Umstände melden«
    Die Apparatur brauchte kaum eine Sekunde, um den Befehl zu begreifen. Exakt sagte die Maschinenstimme alle Einzelheiten an.
    Plötzlich aber kam etwas Merkwürdiges: »Stop! – Mikro-fi-zie-ren!« klang es schaurig durch den Kommandoraum. »Stop! – Mi-kro-fi-zie-ren!«
    »Was?« rief Micha.
    Alle blickten auf Superhirn.
    «Mikrofizieren«, wiederholte Superhirn tonlos.
    Die Augen des dürren Jungen hatten sich geweitet.
    »Gibt's was Besonderes?« fragte Tati unruhig. »Du machst ja so´n komisches Gesicht!«
    Superhirn beugte sich über die Befehlsplatte. Heiser gab er Anweisung: »Vorgang genau erklären!«
    Die Maschinenstimme schwieg.
    »Vorgang erklären!« wiederholte Superhirn.
    »Ebenso könntest du fragen: Wo kriegt man in Paris 'ne eisgekühlte Limonade?« meinte Gérard. »Die Maschinenstimme ist doch nicht auf jede Frage vorbereitet!«
    Doch Superhirn ließ nicht locker. Er stellte die gleiche Frage in immer anderer Form, und auf einmal ertönte es:
    »Raumschiff Monitor wird in der Schleuse verkleinert – für Auge nicht mehr erkennbar – nicht mehr erkennbar – nicht mehr erkennbar.« Die Stimme verstummte.
    »Heißt das ...«, räusperte sich Prosper, »heißt das, wir alle sind jetzt nur noch Stäubchen in einem Staubkorn?«
    »Weniger«, sagte Superhirn. »Ich schätze, man könnte unser Raumschiff nicht mal durch ein Elektronenmikroskop erkennen. Wir haben uns im gleichen Verhältnis wie das Raumschiff verkleinert, deshalb merken wir nichts!«
    Die Maschinenstimme meldete jetzt den Start und in schneller Folge die zurückgelegten Kilometer durchs Wasser. Endlich erscholl es – »Atlantik verlassen – Eintritt in die Atmosphäre.«
    Gleichzeitig sah man auf der Sichtplatte den Himmel.
    »Sind wir immer noch verkleinert?« fragte Micha.
    »Scheint so', murmelte Henri: »Seht mal: In der Wand leuchtet ein Zeichen auf. Es hat die Umrisse eines Mikroskops – mit einem Minuszeichen davor!«
    Superhirn nickte. »Ein Kontrollsignal! Es weist auf unsere gegenwärtige Größe – besser gesagt: Winzigkeit – hin.«
    »Ich war so froh, daß ich im letzten Jahr wieder ein paar Zentimeter gewachsen bin!« maulte Micha.
    »Was für einen Zweck soll die Verkleinerung haben?« fragte Gérard. Bevor Superhirn antworten konnte, ertönte die Maschinenstimme: »Kurs angeben! – Kurs angeben!«
    »Was denn?« rief Prosper. »Diese blöde Stimme antwortet nicht nur auf Fragen, sie gibt sogar Befehle!«
    »Also ist sie gar nicht blöd«, meinte Superhirn grinsend. »Sie macht uns darauf aufmerksam, was wir tun müssen! Fabelhafte Einrichtung!«
    Er beugte sich über die Pultplatte: »Fliehendem Raumschiff folgen – Kurs wie das Raumschiff vor uns.«
    »Das versteht der unsichtbare Sprechmaxe nicht«, behauptete Prosper.

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