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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Schreck.
    Neben den neuen Monitor hatte sich über die Weiche der alte A-Monitor geschoben. Die Luken waren bereits geöffnet. Eben stieg Charivaris Neffe Marco mit den gelbgekleideten Menschenaffen aus.
    Superhirn, der meist die richtigen Folgerungen traf, hatte sich einmal geirrt – allerdings ein entscheidendes Mal! Die Prims waren auf ihrem Raumflug nicht verzweifelt. Nahrungs-und Trinkwassermangel hatte sie nicht zum Aufgeben gezwungen. Zumindest der zähe Primchief mußte dem Neffen von Professor Charivari wie der Teufel im Nacken gesessen haben, um das begehrte Ziel – die Batterien auf Ikarus – zu erreichen!
    »Das ist das Ende!« stammelte Prosper.
    »Noch nicht!« sagte Superhirn. »Seht!«
    Wenn die Affen nun auch wirklich »Übermenschliches« geleistet hatten, wenn es dem Primchief auch gelungen war, Marcos Ablenkungsmanöver zu durchschauen und ihn zur Aufnahme des richtigen Kurses zu zwingen: Eines konnten sie durch nichts wettmachen, nämlich – daß der alte Monitor keine Schwerkraftanzüge mitführte!
    Gleich, als sie die Ausstiegsleiter losließen, sausten sie wie zappelnde Riesenfische durch die Luft, zwischen den beiden Raumschiffen, den Klimaerzeugungshäusern, den Wänden und den Bäumen hin und her. Für sie gab es keinen »Halt«, wie für die Gefährten in ihren Schwerkraftanzügen!
    Selbst Marco trieb hilflos inmitten der schwerelosen Affengruppe. Doch er schrie mit äußerster Anstrengung: »Lauft zu eurem Monitor! Im Geräteraum ist ein rotes ...«
    »Ein was?« schrie Henri, dem der Affe Primrose gefährlich nahe über dem Kopf herumruderte.
    »Rotes Kästchen!« ächzte Marco, sich an einem Baumstamm festhaltend. »Sieht aus wie ein Filmapparat! Damit könnt ihr mein Raumschiff mikrofizieren!«
    »Die Affenschaukel verkleinern – ja!« begriff Superhirn. Er eilte unter den wild über ihm strampelnden Affen hinweg zum neuen Monitor. Als er wieder in der Luke erschien, trug er einen Handapparat, der tatsächlich einer Filmkamera ähnelte.
    Schnell trat er vor die zweite Hohlschiene hinter der Weiche, zielte auf den alten Monitor, als wollte er ihn filmen – und schwupp, war das Raumschiff verschwunden!
    »Mikrofizierung gelungen!« brüllte Superhirn Marco zu.
    »Bring den Verkleinerungsapparat schnell in euren Monitor!« befahl Marco, der sich immer noch an dem Baum festhielt. »He, ihr anderen! Versucht, mich hier abzupflücken und ins neue Raumschiff zu bugsieren!«
    »Verstehe!« keuchte Henri, der dem baumelnden Marco am nächsten stand und ihn bereits geschnappt hatte. »Die Prims sollen hierbleiben, aber sie dürfen weder ihr Schiff noch ein Gerät daraus benutzen können! Schwerelos und nur auf Arme und Beine angewiesen, kommen die nie ins Kraftwerk hinein!«
    »Ebensogut können Schmetterlinge hier rumfliegen«, sagte Gérard. »Ist mir völlig klar!«
    Mit Henri und Tati hängte er sich an Marco. Prosper und Superhirn kamen hinzu.
    »Los! Schleppt ihn zum Schiff!« ächzte Henri.
    Während die vier Jungen und Tati an Marco zerrten wie an einem mit Gas gefüllten Luftballon, wurden die frei herumzappelnden Affen immer wütender. Auf Schwerelosigkeit waren sie nicht wie Astronauten trainiert.
    Primchief hatte nach einer Kokosnuß gegriffen. Sogleich hielt er sie in der Affenfaust. Da aber bei Schwerelosigkeit jede heftige Bewegung eine Gegenbewegung auslöst, segelte die Kokosnuß verhältnismäßig gemütlich herab, während Mr. Primchief mit voller Wucht gegen die Wand prallte. Den Affen Primsmith, Primrose und Primpan erging es nicht anders. Sie stießen im freien Raum gegeneinander und flogen zurück wie federnde Bälle. Trotz dieser häßlichen Erfahrung kam keiner auf die Idee, sich ruhig zu verhalten und mit mäßigen Ruderbewegungen auf irgendeinen Gegenstand zuzusteuern, der ihm als Anker hätte dienen können.
    Primrose schwebte in Michas Gesichtshöhe. Er holte aus, um dem Jungen eine Ohrfeige zu versetzen. Micha schnellte beiseite – und der Affe drehte sich, als sei er eine Kurbelwelle.
    »Micha!« tönte es vom Raumschiff her. »Micha, komm! Wir starten!«
    Micha wich dem herabfedernden und über den glatten Fels rutschenden Primchief aus und rannte mit letzter Kraft zur Einstiegstreppe. Ein paar Minuten später hörte er Marco im Raumschiff sagen: »Start von Station Ikarus geglückt!«
    »Und die Affen bleiben in den Höhlen?« fragte Tati.
    »Fürs erste ja!« entgegnete Charivaris Neffe. »Das alte Raumschiff ist mikrofiziert; sie haben keine

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