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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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noch alles erlebt haben!«
    »Verschwiegen wie ein Grab!« sagte Superhirn mit tiefer Stimme; er furchte die Stirn und blinzelte Micha über die Ränder seiner riesigen Brillengläser hinweg an. »Bildest dir wohl etwas darauf ein, daß du nichts ausgepetzt hast, was? Ich finde, das ist eine Selbstverständlichkeit. Schließlich hat uns unser lieber Professor Doktor Charivari mehr Vertrauen geschenkt als manchen seiner erwachsenen Raumfahrt-Mitarbeiter!«
    »Und trotzdem fürchtete er, wir könnten in Marac plappern!« erboste sich Micha. »Das meintest du doch auch, als du wie Fallobst aus dem Baum gesaust kamst!«
    Jetzt mußten die anderen lachen.
    Der Pudel, auf den Fröhlichkeit immer ansteckend wirkte, sprang voller Wiedersehensfreude an Superhirn hoch.
    »Nun macht's euch erst einmal wieder gemütlich« sagte Superhirn. Er setzte sich ins Gras. Die Geschwister folgten seinem Beispiel. Auch Loulou. Er blickte den spindeldürren jungen so gespannt an, als wollte er dasselbe wissen wie die anderen.
    »Über eine Pariser Adresse hat mir Professor Charivari schon vor Monaten einen verschlüsselten Brief geschrieben«, erklärte Superhirn. »Verschlüsselt insofern, als er in unverfänglichen Worten anfragte, wo wir uns denn in den nächsten, also in diesen Ferien träfen.«
    »Aha!« sagte Tati. »Daraus hast du geschlossen, daß ihm der alte Schauplatz nicht recht sein würde!«
    Superhirn nickte. »Das war nicht schwer zu erraten! Die Frage klingt doch recht eigenartig, nicht? Besonders wenn man bedenkt, daß Marac schon fast ein zweiter Heimatort für uns war! Charivari wußte das!«
    »... und trotzdem stellte er sich ahnungslos«, überlegte Henri laut. »Hin! Leuchtet mir ein! In Marac hat man den Professor für einen gutmütigen alten Kauz gehalten, einen Gelehrten, der das Alter von Gesteinen bestimmt. Der Bauer Dix wird ihn bestimmt vermissen, und wenn wir nach Marac kämen, würde er uns immer wieder fragen, ob wir von Charivari etwas gehört hätten! Für Micha wäre es bestimmt schwer, dauernd ,nein' zu sagen – oder bestimmt nicht, Herr Dix!«
    Tati nickte und bestätigte: »Micha sieht man an der Nasenspitze an, ob er die Wahrheit sagt!«
    »Das ist es nicht allein!« gab Superhirn zu bedenken. »Aber vergeßt nicht: Auch wir, dazu noch Prosper und Gérard, sind zweimal recht plötzlich von der Bildfläche verschwunden: bei den geheimen Starts mit Raumschiff Monitor aus der Seegarage vor dem Hochmoor. Falls uns der Professor wieder so rasch riefe, und wir müßten ein drittes Mal bei Nacht und Nebel aus Marac raussausen, nützte uns gewiß keine noch so stichhaltige nachträgliche Ausrede mehr. Aus diesen Gründen schrieb ich Professor Charivari über die angegebene Pariser Adresse, wir würden uns in Monton bei meinem Onkel treffen. Seine Einladung hatte ich längst und auch die Erlaubnis, euch und Prosper und Gérard hier einzuquartieren.«
    »Moment, Moment«, unterbrach Micha verwirrt. »Du meinst, Professor Charivari könnte uns wieder brauchen? Wir müßten plötzlich wieder wegsausen? Womit denn? Hier ist doch kein Raumschiff Monitor, oder? Hast du die Gegend nach einer neuen Geheimbasis schon abgesucht? Klar! Deshalb bist du erst mal überall rumgeschlichen! Du wolltest uns mit einer Nachricht überraschen!«
    Superhirn lachte und gab zu: »Gar nicht so dumm. Stimmt! Ich habe Madame Claire gesagt, sie soll euch nicht verraten, daß ich längst da sei. Ich habe so getan, als wollte ich euch verblüffen, nur so aus Albernheit. Die gute Frau hat zwar den Kopf geschüttelt, aber sie hat's geglaubt. Jungenstreiche!« Er kicherte. Doch schnell wurde er wieder ernst: »Ich habe eine Nachricht für euch«, betonte er. Aber dieser Nachricht fehlt die Ergänzung, die nach des Professors Andeutung hier in Monton sein müßte. Also habe ich mich umgesehen. Bei der Suche wollte ich ungestört sein, zweitens wollte ich euch keine halbe, sondern eine ganze Meldung bringen!«
    Superhirn zog einen zerknitterten Brief aus der Brusttasche seines Trainingsanzugs. »Hier, lest selber«, sagte er. »Das ist der letzte Brief, der mich über die Pariser Adresse erreichte!«
    Henri und Tati steckten die Köpfe zusammen.
    Micha reckte sein Kinn abwechselnd über die linke Schulter des Bruders und über die rechte der Schwester. Halblaut las Henri folgenden Inhalt vor:
    »Viel Vergnügen im schönen Monton. Oft bin ich dort auf den höchsten Felsberg gestiegen, um mir die verlassene alte Fischerkirche anzusehen. Durch

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