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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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in der Kabine!« sagte Tati und blickte ihrerseits verwundert um sich. »Versteht ihr das? Wir sind im Raumschiff, hocken gemütlich in den Sesseln mit Bonbontüten und anderem Zeug auf den Knien – und eben noch waren wir in der grausigen Schneewildnis und ...«
    »Und wo sind die Wölfe?« fragte Micha bibbernd. »Ich habe bestimmt gehört, daß es Wölfe waren! Sie haben sogar schrecklich geheult!«
    Das war der Moment, in dem Charivaris Gedankenstrahl über den Verstärker kam und in aller Gehirne drang.
    Tati begriff am schnellsten. »Schluß!« rief sie. »Was auch war – egal! Spürt ihr nicht! Der Professor sendet über Telepathor!«
    Jetzt saßen sie wie die Wachsfiguren und lauschten. Die Geschichte, die Charivari mitzuteilen hatte, war lang und merkwürdig. Ebenso lang war Henris Antwort. Henri stellte den Strahler bald auf Sendung, bald auf Empfang, so daß ein Zwiegespräch zustande kam.
    »Wir sind auf einem fremden Planeten gelandet, nachdem wir das Piratenschiff auf der Erdumlaufbahn aus der Sicht verloren hatten«, meldete Henri. »Die Stichworttafel funktionierte nicht mehr, Superhirn wurde krank, dann erschien ein Teil einer Scheibe auf dem Himmelsvisor. Mit Hilfe der Handsteuerung gelang mir eine weiche Landung auf einer Felsplatte. Die Außensichtschirme zeigten kahles, teils schneebedecktes Gebirge.«
    Die Antwort des Professors war verblüffend:
    »Unmöglich! Bitte die Daten der Instrumente. Was zeigt der Außendruckmesser? Wie sind die Außen-Anziehungskraftwerte?«
    »Was will er?« fragte Prosper.
    »Durch die Instrumente erfahren, welcher Luftdruck auf diesem Planeten herrscht und wie seine Anziehungskraft ist«, erklärte Henri. Er gab die gewünschten Daten an. Wieder kam die Antwort:
    »Unmöglich. Wartet, bis Superhirn wieder auf ist. Bis dahin bleibt im Raumschiff! Versucht weder zu starten noch das Fahrzeug zu verlassen!«
    Zuletzt bat Charivari Gérard an den Telephator, um ihn mit seinem Vetter Martin zu verbinden. Das war eine Überraschung!
    »Martin!' jubelte Gérard laut. »Junge, eine tolle Geschichte! Das größte Abenteuer der Welt! Da müßtest du dabeisein!«
    »Ich bin ja dabei – nämlich hier unten beim Professor«, kam Martins Antwort, die Gérard den anderen sofort weitergab.
    Danach meldete sich Charivari noch einmal für den Bordkommandanten Henri. Zuletzt schob Henri das Gerät zurück, nachdem er es wieder auf verstärkten Empfang gestellt hatte.
    »Ich könnte vor Freude kopfstehen«, rief er, »daß wir endlich wieder mit Professor Charivari in Verbindung sind. Aber eins ist dumm ...«
    »Was?« fragte Tati.
    »Charivari ist unser Landeplatz unheimlich, das habe ich deutlich gespürt!«
    »Wegen der Wölfe?« schluckte Klein-Micha.
    »Unsinn!« sagte Henri ärgerlich. »Die Wolfsgeschichte ist über den Hochverstärker in unsere Köpfe gedrungen, weil ein Mann von großer Energie das Buch »Wölfe in der Winterwildnis« versehentlich mit Charivaris telepathischer Brille gelesen hat. Worum es aber jetzt geht, das ist eine Gehirnspiegelung!«
    »Sondern?« fragte Prosper.
    »Der Professor hält es für unwahrscheinlich, daß unsere Instrumente die Außenwerte, also Außendruck, Außentemperatur, Außenschwerkraft, richtig anzeigen. Er meint, wir säßen wahrscheinlich auf einem luftlosen, kahlen, fremden Mond, und wenn wir die Luke öffneten, würde der Druckabfall unser Blut sofort zum Kochen bringen, und wir müßten sterben. Wir könnten uns höchstens in Raumanzügen durch die Seitenkammern schleusen.«
    »Aber die Sichtschirme zeigen ziemlich hohe Bergspitzen an«, meinte Tati. Ich glaubte sofort Schnee zu erkennen! Gibt es Schnee auf einem fremden Mond?«
    »Was weiß ich, ich bin nicht Superhirn«, erwiderte Henri ungeduldig. »Charivari sagt – und das ist das Wichtigste, den Piraten sei alles zuzutrauen! Sicher hätten sie so einen Narrenpositor konstruiert, ein Kursablenkungs-oder Irreführungsgerät, dem wir zum Opfer gefallen seien. Haben wir nicht viel zu plötzlich den Rand dieses fremden Himmelskörpers gesehen?«
    »Welcher Himmelskörper ist der Erde näher als unser guter alter Mond?« fragte Gérard kopfschüttelnd. »Wir sind doch gar nicht lange unterwegs gewesen!«
    »Ich hatte schon mal die Idee – aber Charivari hat sie für unsinnig gehalten, das Piratenschiff könnte uns über ein Zeitloch, eine Zeitschwelle, geschickt haben. Ober eine Kosmosgrenze, deren zeitliche Breite unsere Uhren nicht vermerkt haben. Das wäre, als würde man

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