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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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nannte die Parole und berichtete dem Leiter der Unterseestation knapp von den Geschehnissen.
    Fast eisig im Ton kamen nun die Befehle von Professor Enrico Charivari: »Lenkungshinweise von Basis 2 ausführen, silberne Astro-Taste hochziehen, blaue Aquataste drücken. Auf die Sessel setzen! Alle Selbsthilfe unterlassen! Abwarten! Abwarten! Unterwasserlandung geschieht automatisch!«
    »Dieser Enrico Charivari scheint längst nicht so nett zu sein wie sein Bruder in Marac«, meinte Tati.
    »Hoffentlich gehört er nicht auch schon längst zu den Meuterern«, überlegte Prosper. »Brüder sind manchmal die schlimmsten Feinde!«
    Und schon kam der Befehl über Hörfunk: »Aussteigen! Alle verlassen das Schiff! Wer sich versteckt, wird bestraft!«
    »Hier sind wir verratzt!« murmelte Gérard.
    Nur Superhirn blieb ruhig. »Abwarten«, sagte er.
    Als die Gefährten nacheinander durch die geöffnete Tür des Monitor die Treppe hinabstiegen, waren sie wie geblendet. Dies sollte eine Unterseestation im Stillen Ozean sein? Es schien ihnen, als seien sie in einer riesenhaften modernen Werkhalle gelandet!
    Bevor sie sich genauer umsehen konnten, zog ein großer, schlanker Mann ihre Blicke auf sich. Er trug einen weißen Kittel – und bis auf die Tatsache, daß sein langer Fadenbart nicht lackschwarz, sondern seidig-silbern war, glich sein Kopf dem des Professors Brutto Charivari wie ein Ei dem anderen. Neben ihm standen ein paar Leute in Froschmänneranzügen, allerdings ohne Kappen.
    »Was?« rief Enrico Charivari, als er die Ankömmlinge gemustert hatte. »Kein Erwachsener dabei? Na, dann muß es ja schlimm mit meinem Bruder stehen. Haben alle Astros gemeutert?«
    »Nur die von Basis 1 bei Marac«, berichtete Superhirn. »Von der geheimen Mondbasis liegen keine Nachrichten vor. Basis 1 mußte Funkstille wahren. Auch wir waren dazu gezwungen, und jetzt ist die Bodenkontrollstation bei Marac außer Betrieb. Wir haben uns mit Ihrem Bruder über einen Telepathor verständigt. Sie sollen das Raumschiff Rotor klarmachen und Meteor auf Erdumlaufbahn verfolgen. Wie wir wissen, ist ein Übersteigen möglich. Ihre Leute können die Piraten lebend überwältigen.«
    »Du sprichst, als seist du der Chef einer Weltraumbehörde«, lachte Professor Enrico. »Und was ist das da? Ein Pudel? Hat der auch etwas mitzubellen?«
    »Er hat uns als Testhund einen guten Dienst erwiesen!« grinste Superhirn.
    »Er zeigte uns, daß wir nicht auf einem fremden Planeten, sondern in Amerika gelandet waren!«
    »Aber nun seid ihr in meiner Unterseestation«, erklärte der Professor herzlich. »Hier könnt ihr bleiben, bis die Basis bei Marac wieder benutzbar ist.« Er gab einige Befehle, die den Start des Raumschiffs Rotor betrafen. Dann sagte er: »So, nun zeige ich euch erst einmal mein Reich!«
    »Wie haben Sie denn die Station unter Wasser abgestützt und mit Luft gefüllt?« wunderte sich Tati.
    »Nach der Art einer verankerten Glocke«, antwortete Professor Enrico. »Ihr seid mit dem Monitor unter dem Rand hindurch geschlüpft.«
    »Und was machen Ihre Astronauten hier?« wollte Prosper wissen.
    »Wir nennen sie Aquanauten, obwohl sie auch hervorragende Astros sind«, erklärte der Professor.
    »Die Station ist weniger ein Raumfahrt-als ein Seelabor. Wir beschäftigen uns mit der Meeresbodenfauna und -flora und mit der chemischen Zusammensetzung des Meeres. Außerdem wissen wir bereits, daß im Ozeanboden wichtige Energiequellen vorhanden sind, wie Kohle und Öl. Auch gibt es Gold, Kupfer und andere Bodenschätze, deren Nutzung der Menschheit dienen würde.«
    »Was sind das da für Fahrstühle?« rief Micha verblüfft. »Werden damit die Schätze gehoben?«
    Professor Enrico Charivari lachte. »Nein. Aber wir werden mal eine Etage höher fahren; ich zeige euch eure Gästekabinen!«
    »Kinder, das ist ja hier wie in einem Palasthotel!« wunderte sich Gérard, als sie in ihre Räume geführt wurden. Gewiß, sie waren nicht groß, aber sie enthielten alles, was man brauchte. Es gab sogar Zimmertelefone auf den Nachttischen.
    Plötzlich ertönte eine Stimme, offenbar durch Stationslautsprecher: »Professor! Chef-Aquanaut mit Rotor zur Verfolgung der Piraten startbereit!«
    »Ich komme!« sprach Enrico Charivari in ein Wandmikrofon. Zu den Jungen sagte er: »Wir sehen uns nachher beim Essen. Neben jedem Telefon liegt eine Speisekarte. Ruft vorher die Küche an, und bestellt euch, was immer ihr wünscht!«
    Die Gefährten verlebten in der Meeresstation

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