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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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sehen, ob wir diese … Lücke im Gewebe des Universums nicht passieren können.«
    Auf dem großen Bildschirm erschien ein trichterähnliches grafisches Gebilde wie ein riesiges Netz.
    »Der Schwerkraftschacht, auch als Brücke oder Tunnel bezeichnet«, führte der Computer aus. »Der Schacht ist in sich gebogen und führt vermutlich zu einer anderen Region des Universums.«
    Auf dem Bildschirm wechselten jetzt die Grafiken und zeigten das Loch im Schwarzen Loch, die Passage, die angeblich nicht passierbar war und doch in andere Galaxien führen sollte.
    »Manchmal widerspricht der Großrechner sich selbst«, meinte der Erste Offizier. »Er führt sich selbst ad absurdum.«
    »Richtig«, stimmte der Captain zu. »Er ist ja auch von Menschen programmiert worden. Errare humanum est. Selbst Roboter sind nicht immer perfekt. Wir bleiben auf dem Kurs, Mr. Beauregard.«
    Zwei Stunden später tauchte das gespenstische Gebilde zum ersten Mal auf dem großen Schirm auf. Gleichzeitig ging ein leises Stöhnen durch die Zentrale.
    Weit voraus, leicht nach unten versetzt und relativ betrachtet, rotierte ein monströses Gebilde im All. Eine Plasmascheibe erschien, deren rötliches Leuchten immer wieder in erschreckendes Weißblau wechselte.
    Gigantische Plasmafäden, tastenden Armen von Riesenspinnen gleich, schlängelten sich durch die Schwärze wie Tentakel, die gierig nach allem griffen, um es in dem unergründlichen schwarzen Schlund für immer verschwinden zu lassen.
    Immer wieder fuhren die Tentakel aus Plasma in Spiralbahnen zum Zentrum des Schwarzen Loches hin, tasteten hinein und schnellten wieder hoch.
    »Ist das jetzt das Black Hole?« fragte die Biologin Wendre Torlan mit tonloser Stimme.
    Stafford starrte kopfschüttelnd auf die Plasmafäden, die sich nun über die gesamte Optik zogen.
    »Nein. Das eigentliche Black Hole bleibt für uns unsichtbar. Es zieht das leuchtende Plasma zwar an, ist aber so komprimiert, daß es kein Licht abstrahlt.«
    »Dann sehen wir überhaupt nichts, Captain?«
    »Später vermutlich schon, wenn wir uns ins Innere bewegen. Das wird jeden Augenblick der Fall sein.«
    Viel schneller als erwartet begann sich alles zu verändern.
    Stafford hatte den Schirm auf Vollerfassung geschaltet, so daß er jetzt wie ein großes Holofeld wirkte.
    Sekunden später begann die HERAKLES zu schlingern und zu torkeln, als die Außenhülle stark vibrierte. Haltlos sich um seine Achse drehend, wurde das Schiff wie von einem gigantischen Staubsauger geschluckt.
    Fast jeder erwartete jetzt, daß der Raumer einfach zusammengequetscht wurde, und zwar im Bruchteil einer Sekunde. So hätte es zumindest theoretisch sein müssen. Nur Beauregard und der Captain glaubten nicht an diese These.
    Zunächst begann sich die Schwärze da draußen zu verändern, als die Sonne Cygnus plötzlich verschwand, als sei sie erloschen.
    Eine Art Riesentunnel tauchte auf, ein monströses Gebilde mit unterschiedlichen Farben, Gängen, Tunneln und Röhren, die ein weitverzweigtes System bildeten.
    Das alles schien zu leben, pulsierte und zuckte wie das Innere eines monströsen Riesenkörpers, der sich in Todesängsten wand. Ein Ende des Tunnels war nicht abzusehen, wegen der unendlich vielen Windungen.
    Unvermittelt begann alles zu rotieren, sich immer rasender wie ein Mahlstrom zu drehen.
    Stafford ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Er und der Astronavigator hatten alle Hände voll zu tun, um die HERAKLES der immer wilder werdenden Rotation anzupassen. Unbewußt ahnte der Captain, daß sie in diesem monströsen Feld hoffnungslos zermalmt würden, wenn seine eigenen Reaktionen nicht genau abgewogen und angepaßt waren.
    Niemand wußte, wo sie sich im Augenblick befanden. Ob sie schon ins Innere gesaugt wurden, oder ob sie sich noch an der äußeren Rotationsgrenze befanden.
    »In der Mitte bleiben«, rief Stafford dem Astronavigator zu, dem der Schweiß in Strömen über das Gesicht lief. »Wir dürfen auf keinen Fall das berühren, was wie ein Wulst aussieht.«
    Beauregard gab keine Antwort, um nicht abgelenkt zu werden. Mit Hilfe des Großrechners und Staffords Unterstützung hielt er den Raumer in dieser unerklärlichen Röhre auf Kurs. Doch das war nicht so einfach, denn alle Augenblicke traten Veränderungen auf, mit denen niemand rechnen konnte.
    Der riesige Schlund, jetzt rötlich wabernd und in weiter Ferne wie ein Höllenfeuer glimmend, fraß sie in sich hinein, bis jäh die Farbskala wechselte.
    Gleichzeitig wurde

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