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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Sonnensystem und verschwand in der Unendlichkeit. Sie dürfte wohl auch noch einige hundert oder tausend Jahre unterwegs sein. Jedenfalls war die Begegnung mehr als beeindruckend und hätte für uns gefährlich enden können.«
    Bonelli schluckte seine Überraschung hinunter. Fahrig wischte er sich über die feucht gewordene Stirn.
    »Ich habe davon gehört, Sir. Aber sie kann in etwas mehr als siebzig Jahren niemals eine derartige Entfernung zurückgelegt haben. Das halte ich für unwahrscheinlich.«
    »Das gibt mir allerdings auch zu denken. Ich lasse noch einmal die Auswertung und den Kurs der Sonde nachrechnen.«
    Die Begegnung hatte etwas Nostalgisches an sich. Hier, endlos weit draußen im Nichts, traf man zufällig auf ein irdisches Produkt, das seit mehr als einem halben Jahrhundert auf einer ewigen Reise war und jetzt nutzlos durch Zeit und Raum schwebte. Theoretisch könnte sie eine Million Jahre unterwegs sein, überlegte Stafford, bis zu dem Zeitpunkt, wo die Menschheit längst ausgestorben ist.
    Die Kurs-Auswertung blinkte auf dem Bildschirm.
    »Donnerwetter«, sagte der Captain beeindruckt. »Das alte Mädchen ist tatsächlich eine vor langer Zeit gestartete Outdoor-Mariner-Sonde. Ihre Beschleunigung ist ebenfalls enorm, obwohl sie keinen DeGorm- oder Borul-Antrieb hat. Sie wird von dem Black Hole im Cygnus angezogen, so unwahrscheinlich sich das auch anhören mag.«
    »Auf diese Entfernung?« staunte Beauregard.
    »Ja, die Auswertung ergibt das einwandfrei. Auch wir werden bereits vom Black Hole angezogen, wenn die Analyse stimmt. Daran gibt es allerdings nicht den geringsten Zweifel. Es ist fantastisch: Die Wahrscheinlichkeit, ein irdisches Objekt so weit von Terra entfernt zu finden, läßt sich kaum in Zahlen ausdrücken …«
    Noch ein paarmal sahen sie sich die gestochen scharfen Bilder an, die der Computer abgespeichert und archiviert hatte. Es war eine Abwechslung, die höchst willkommen war und sie aus dem alltäglichen Trott herausriß. Aber es hätte auch anders ausgehen können, dachte jeder mit einem Schaudern.
    Hather Torlan überraschte sie ein paar Stunden später mit frischem Obst, Tomaten, Paprika und Eiern aus der Biosphäre. Solange sie nur zu viert waren, hatte er den Küchendienst an Bord übernommen.
    Bald kehrte die Langeweile wieder ein. Der Tag erschöpfte sich mit Kontrollen und Überprüfungen. Aber die vielen Automaten und der Bordcomputer hatten alles im Griff. Der Großrechner kontrollierte die anderen Computer, und die wiederum überprüften sich gegenseitig, bis so gut wie jeder Fehler ausgeschlossen war.
    Auch die Stimmung wurde jetzt immer gereizter. Zuerst legte Doktor Bonelli sich mit Frank Beauregard an, dann gerieten sich Hather Torlan und der Captain wegen einer Bagatelle in die Haare.
    So ging es weiter, bis die Situation langsam aber sicher immer unerträglicher zu werden begann.
    »Es ist das Auge von Cygnus«, behauptete Hather Torlan nach einem weiteren Streit, der zu eskalieren drohte. »Es ist tückisch, unheilvoll und übt einen bösen Einfluß aus. Die Strahlung läßt …«
    »Reden Sie keinen Quatsch«, fuhr Stafford erbost dazwischen. »Ich verbiete Ihnen, solchen Unsinn zu verbreiten, Torlan. Kümmern Sie sich gefälligst um Ihre Biosphäre und nicht um angeblich unheilvolle Sonnen, von denen Sie nichts verstehen.«
    »Das ist kein Quatsch«, widersprach Torlan. »Sehen Sie sich doch einmal das Licht an. Es ist das Auge eines Dämonen und sendet tödliche Röntgenstrahlen aus.«
    »Sie armer Irrer«, fauchte Stafford. »Um weiteren Ärger zu vermeiden, werden Sie sich augenblicklich in den Tiefschlaf begeben. Dort können Sie sich abkühlen. Wenn Sie wieder erwachen, werden Sie anders denken. Ich schreibe Ihre Überspitztheiten der Langeweile und Einsamkeit zu.«
    Der hagere Mann schnaufte verächtlich.
    »Ich denke nicht daran, mich einfrieren zu lassen. Ohne mich ist die Versorgung des Schiffes nicht mehr gewährleistet.«
    »Irrtum«, warf Bonelli ein. »Die Computer arbeiten auch ohne Sie. Kein Problem für die Rechner, alles selbst zu übernehmen.«
    »Ich habe Ihnen eben einen Befehl gegeben, Torlan«, sagte Stafford eisig. »Wenn Sie sich der Anordnung widersetzen, dann lasse ich Sie mit Gewalt in die Kryo-Station bringen. Ich lasse nicht zu, daß die Borddisziplin und damit das Unternehmen gefährdet wird.«
    Aber Hather Torlan blieb stur. Sein ansonsten wehmütiger Blick wurde dunkel und drohend. Er ballte die Hand zur Faust und lachte

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