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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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verbogen, Sir«, rief Colnar. »Haben Sie das eben bemerkt?«
    Stafford war es nicht entgangen. Es beunruhigte ihn.
    »Das kann auch eine optische Täuschung sein«, meinte er. »Zurückzuführen auf den Lichteffekt …«
    Als das Licht sich buchstäblich totgelaufen hatte, versuchte er es noch einmal. Gleichzeitig projizierten die Außenkameras den Kugelraumer von allen Seiten auf den Schirm.
    Die Wandungen waren tatsächlich verformt, teils nach innen, teils nach außen gebogen. Alles schien plattgewalzt zu sein.
    Noch bevor sie es näher betrachten konnten, erlosch das Licht und verwandelte sich in andere Wellen, die nicht mehr sichtbar waren.
    Zum Staunen blieb keine Zeit mehr, denn jetzt schälten sich aus der Fernoptik merkwürdige Konturen heraus.
    Es war, als würde das Innere des Black Holes jetzt komprimierter und näher zusammenrücken.
    Stafford saß sehr konzentriert und angespannt vor der Steuerung.
    Und als hätten sie noch nicht genug Hiobsbotschaften, platzte Bonelli mit einer neuen heraus.
    »Wir können tatsächlich keine Nahrung aufnehmen, Sir. Ich habe es soeben versucht. Alles, was man zu sich nimmt, bleibt einem buchstäblich im Hals stecken. Unser Organismus funktioniert ganz anders, als es üblich ist.«
    »Wenigstens können wir noch Luft holen«, erwiderte der Captain sarkastisch. »Falls das nicht auch eine Täuschung ist.«
     
    *
     
    Das Black Hole wurde bedrohlicher. Ein riesiger, an den Wänden glutrot wabernder Schlund tauchte auf wie das Höllenfeuer persönlich.
    Es war ein gigantischer Rachen, dessen hinterer Schlund sich öffnete und schloß, als schlucke ein Ungeheuer krampfhaft und warte begierig auf den nächsten Brocken.
    »Da müssen wir durch«, sagte Stafford. »Es gibt vorerst keinen anderen Weg, und eine Rückkehr ist in dieser Dimension erst recht ausgeschlossen. Ich nehme an, daß es sich hierbei um den Kerr-Tunnel handelt.«
    »Ja, das muß er sein. Eine der gefährlichsten Strecken«, stimmte Beauregard zu. »Aber wie passen wir den günstigsten Augenblick ab?«
    Stafford lachte trocken. Es klang wie ein Schuß.
    »Reine Glückssache. Von Können kann hier keine Rede sein. Nicht einmal der Computer kann so schnell reagieren, oder die Wahrscheinlichkeit berechnen, wann der Kerr-Tunnel sich öffnet oder schließt.«
    »Falls wir steckenbleiben«, überlegte Beauregard laut, »würden wir theoretisch zerquetscht werden.«
    »Praktisch auch. Vermutlich würden wir es nicht einmal merken. Also müssen wir uns mehr oder weniger auf unser Glück verlassen.«
    Der Schlund, dem sie sich immer schneller näherten, wurde noch unheilvoller und bedrohlicher. Es gab da eine ganz schmale Passage, wie alle deutlich sahen, aber sie war so eng wie ein Nadelöhr, und sie zog sich in unregelmäßigen Intervallen pulsierend zusammen. Wie ein Kameraverschluß schloß und öffnete sich der Kerr-Tunnel. Mitunter nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann wieder etwas länger.
    Gesichter, in denen bange Erwartung stand, blickten auf den Schirm.
    Auf dem Terminal wurden schwere Gravitationswellen registriert, je näher sie dem Schlund kamen.
    Unwillkürlich schrie jemand auf, als die Wände des entsetzlichen Tunnels näherrückten, den Raumer von beiden Seiten immer dichter umschlossen und zu verschlingen drohten!
    Gerade als Stafford den Raumer hineinjagen wollte, schloß das Monstrum seinen Rachen und fiel in sich zusammen.
    Stafford zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen.
    Der Schock kam plötzlich und unerwartet, obwohl er schon damit gerechnet hatte. Nur nicht in dieser quälenden Stärke.
    Sie alle wurden wie durch eine große Tube gepreßt und unwahrscheinlich schnell in die Länge gezogen. Der Effekt war ähnlich wie der vor ein paar Stunden – oder Jahren.
    Wie bei der DANAE, schoß es Stafford durch den Schädel. Bis hierher mußten sie es geschafft haben, weiter nicht. Dann hatten sich die titanischen Kräfte ausgetobt und die DANAE in die Länge gezogen, bis der Raumer einer total verbogenen Spindel von etlichen Kilometern Länge glich.
    Mit einer Kraftanstrengung, die aus Angst und Verzweiflung geboren wurde, hieb er auf den Impulsschalter des Borul-Triebwerkes.
    Noch einmal kam ein fürchterlicher, rasender Schmerz durch, ehe er für Sekunden das Bewußtsein verlor.
    Die HERAKLES beschleunigte mit unglaublichen Werten, kurz bevor das DeGorm-Triebwerk sich einschaltete. Der Raumer bohrte sich förmlich in den gefräßigen Kerr-Tunnel hinein, als wolle er ihn sprengen.
    Farbige

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