Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
Vom Netzwerk:
Bälle schnell kleiner wurden und im Nichts verschwanden. Und noch etwas sahen sie: Kane Gray schien unter einer ungeheuren Anspannung zu stehen. Der Durchbruch durch die Einstein-Rosenbrücke mußte ihm das Letzte abverlangt haben.
    Mit einem leisen Seufzer brach er schweißüberströmt in seinem Kontursessel zusammen.
    Bonelli war sofort bei ihm und untersuchte ihn flüchtig.
    »Der Kreislauf«, sagte er. »Er hat sich total überanstrengt. Ich werde ihn sofort in die Medo-Station bringen.«
    Kane Gray schlug noch einmal die Augen auf.
    »Wir sind durch«, flüsterte er. »Den Rest werden Sie allein schaffen, Sir. Folgen Sie den farbigen Pfeilern und dem Möbiusstreifen.«
    Seine Augen schlossen sich, sein Atem ging schwer.
    Bonelli und Cramer brachten den Piloten zur medizinischen Station, wo der Doc alles tat, was in seiner Macht stand. Schon nach kurzer Zeit lag er wieder im Kryobin.
    Nachdem dieser zweite Tunnel passiert war, fand sich der Raumer in einer abstrakten Zone wieder, die einer Cyberwelt ähnelte.
    Hier gab es huschende Gestalten, humanoide Riesen von unglaublicher Länge, die sich mit atemberaubendem Tempo bewegten.
    »Können Sie die farbigen Pfeiler erkennen, von denen Gray gesprochen hat?« fragte Stafford seinen Ersten Offizier. »Ich sehe nichts als huschende Gestalten, Spiegelbilder von uns selbst offenbar, die ständig ihre Gestalt verändern.«
    Er hatte die Frage kaum ausgesprochen, als die Steuerbordseite der Zentrale von einem grellen Licht erfüllt wurde. Gleißend hell drang es über die Panoramaschirme durch. So grell, daß alle für einen kurzen Moment die Augen schlossen.
    Stafford fuhr blitzschnell herum, als er zwei erstickt klingende Schreie hörte. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Wendre Torlan und Katja Fedorowna begannen sich auf eine merkwürdige Weise zu verändern. Nach wie vor saßen sie neben dem Terminal in dem grellen Licht, das jetzt durch die automatischen Blenden etwas gemildert wurde.
    Ihre erstickten Schreie verstummten abrupt. Die Gesichtszüge wurden starr und wächsern wie bei Toten. Gleichzeitig setzte ein Prozeß ein, vor dem die anderen aufschreiend zurückwichen.
    Jetzt wurden die Gesichtszüge der beiden Frauen gläsern und fast durchsichtig. Starr, steif und völlig reglos saßen sie da, als der unheimliche Prozeß sich fortsetzte. Stafford wagte keine Bewegung mehr. Er bekam vor Entsetzen kaum noch Luft und starrte mit weit offenen Augen auf die beiden Frauen. Es sah so aus, als hätten die drei Gorgonen der griechischen Sage die Zentrale durchschritten, und Medusas Blick, der alles zu Stein erstarren ließ, hätte die beiden Frauen getroffen.
    Genau dieser Effekt war hier aufgetreten, jedoch mit kristalliner Struktur, wie deutlich zu sehen war.
    Niemand schenkte der Außenwelt Beachtung. Wie gelähmt starrten sie alle hilflos auf das Unerklärliche, das sich vor ihren Augen lautlos vollzog.
    Zuerst fiel die Russin buchstäblich auseinander. Es knackte ein paarmal laut und vernehmlich, als sich ihr Körper verzerrte und in einem Splitterregen aus Kristallfragmenten zu Boden regneten.
    Sekunden später löste sich auch Wendre Torlan in bizarre Fragmente auf, die klirrend zu Boden fielen.
    Beide waren jetzt nur noch kristalline Zerrbilder aus einer unbegreiflichen Struktur. Die meisten Fragmentstücke waren annähernd faustgroß.
    In der Zentrale wurden die übrigen Männer von namenlosem Grauen geschüttelt.
    Hather Torlan schrie laut und gellend, riß sich aus seinem Kontursessel und stürzte zum Terminal. Er schrie immer noch, als er sich nach den Kristallbrocken bücken wollte.
    Duke B. Stafford kam wieder zu sich. Sein Arm schoß vor und riß Torlan hart zurück. Als der sich losreißen wollte, griff Stafford noch fester zu, bis Torlan das Gesicht verzog.
    »Nichts berühren«, brüllte er den tobenden Mann an. »Auf gar keinen Fall etwas anfassen, Torlan.«
    »Aber … meine Schwester«, schrie Torlan. »Sie ist … he, Bonelli, so helfen Sie doch, verdammt nochmal!«
    Bonellis kalkweißes Gesicht drückte absolute Hilflosigkeit aus.
    Er kam näher, blieb aber dann vor Torlan stehen, der sich immer noch im harten Griff des Captains wand.
    »Nein, nichts berühren«, warnte er. »Ich weiß nicht, was hier vorgefallen ist. Es ist jedenfalls physisch unmöglich. Eine … eine Art molekulare Umwandlung, aber selbst das …«
    Er suchte vergeblich nach Worten, blieb stehen und sah weiterhin hilflos auf die Kristalle, die von den beiden Frauen noch

Weitere Kostenlose Bücher