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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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Unterbausteine der Quarks könnten registriert werden.
    5.Das »Herantasten« an den postulierten Urknall des Universums könnte fundamentale Erkenntnisse über die Entstehungsprozesse der Schöpfung bringen. Die Physiker wollen zurückstoßen auf weniger als eine Zehnmillionstel Sekunde nach dem Ursprung und den damaligen Zustand eines Quark-Gluon-Plasmas im LHC entstehen lassen.
    Bei aller Euphorie, die diese gewaltigen Detektoren ausgelöst haben, um den Urgrund des Seins zu erforschen, dürfen wir nicht übersehen, dass die moderne Naturwissenschaft das Wie nicht mit dem Warum verknüpfen kann. Die Kosmologie und die Astrophysik können zwar den Schauplatz um das Warum herum beschreiben, aber das Warum selbst bleibt ihnen versagt. Als Trost bleiben faszinierende Modellvorstellungen, die aber auch nur bis zu einem bestimmten Grad in Experimenten verifizierbar sind. Über eines sind sich die Kosmologen inzwischen allerdings einig, dass das frühe Universum als Quantenobjekt zu betrachten ist.
    John Richard Gott III., Astrophysiker an der Universität Princeton, und sein Kollege Li Xing Li vom Max-Planck-Institut für Physik in Garching bei München vertreten die interessante These, das Universum könnte sich selbst erschaffen haben (Selfcreating universe). Nach dieser Vorstellung hätte sich das Universum sozusagen am eigenen Schopf gepackt, um sich aus der Nichtexistenz zu ziehen, sodass das Kind Universum gleichzeitig auch seine eigene Mutter ist. In ihrem Modell existiert kein erster Moment, denn jedem Ergebnis ging ein früheres Ereignis voraus. Aus der gekrümmten Geometrie der RaumZeit kann nach ihren Überlegungen das Universum einen Anfang haben, jedoch ohne einen ersten Moment.
    Um diese Überlegung zu veranschaulichen, stellen wir uns die RaumZeit als Baum vor, von dem sich ein Zweig in einer Schleife nach unten biegt, um zur Wurzel des Stammes und damit zur RaumZeit-Schleife zu werden. Von diesem RaumZeit-Stamm würden dann weitere separate Universen abzweigen. Dieses Selbsterschaffungsmodell von Gott III. und Li löste heftige Debatten aus, da sie Gott als den Schöpfer überflüssig machen. »Die Falsifikation einer Theorie ist genauso unmöglich wie ihre Verifikation. Beide Methoden setzen die Existenz absoluter Beweismaßstäbe voraus, die über jedes Paradigma erhaben sind. Ein neues Paradigma kann zwar bessere Problemlösungen als das alte und mehr praktische Nutzanwendungen eröffnen, doch man kann die andere Wissenschaft nicht einfach für falsch erklären. Wissenschaftler können niemals zu einer wahren Erkenntnis der objektiven Wirklichkeit gelangen, ja sich nicht einmal klar untereinander verständigen«, stellt der amerikanische Wissenschaftstheoretiker Thomas Samuel Kuhn (1922 –1996) fest.
    Kuhn ist einer der bedeutendsten Wissenschaftsphilosophen des 20. Jahrhunderts. Der Ausdruck Paradigma zieht sich als zentraler Begriff durch sein Werk. Für Kuhn bedeutet Paradigma ein dominierendes Denkmuster in einer bestimmten Epoche. In der Wissenschaft sind es oft Modellvorstellungen, anhand derer man bestimmte Sachverhalte zu erklären versucht.
    Wenn sich eine neue Theorie durchsetzt, um eine bis dahin allgemein anerkannte Lehrmeinung abzulösen, sprechen wir von einem Paradigmenwechsel. Nachdem aber unter dem Paradigmabegriff die unterschiedlichsten Definitionen im Umlauf waren, verabschiedete sich Kuhn 1984 davon.
    Der Wissenschaftsjournalist John Horgan schreibt in diesem Zusammenhang in seinem interessanten Buch »An den Grenzen des Wissens«: »Die meisten Wissenschaftler bekehren sich nur widerwillig zu dem neuen Paradigma. Häufig verstehen sie es nicht, und sie haben auch keine objektiven Regeln, nach denen sie es beurteilen können. Verschiedene Paradigmen haben keine gemeinsamen Vergleichsmaßstäbe; sie sind, mit Kuhn zu sprechen, inkommensurabel. Anhänger verschiedener Paradigmen können endlos miteinander streiten, ohne ihre Differenzen beizulegen, weil sie Grundbegriffen – Bewegung, Teilchen, Raum, Zeit – unterschiedliche Bedeutung beimessen.«
    Ich könnte ohne weiteres eine Reihe zusätzlicher Begriffe mit anfügen, unter anderem auch Gravitation. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Tatsache, dass Wissenschaftler oft ein Paradigma übernehmen, weil es von einem renommierten Kollegen oder gar dem wissenschaftlichen Establishment unterstützt wird. Dadurch etablieren sich Modellvorstellungen als allgemeingültige Fundamente, die oft auf Treibsand errichtet worden

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