Raumzeit - Provokation der Schoepfung
Plagiats, und dieser hatte schwer unter dessen Attacken zu leiden. Heute geht man davon aus, dass beide Männer unabhängig voneinander zu den Erkenntnissen gelangt sind.
Das war nicht die einzige Auseinandersetzung, die Newton am Ende nervlich belastete. Nach dem Tod seiner Mutter zog er sich immer mehr zurück und befasste sich heimlich mit alchimistischen Experimenten, die er vor der Kirche verbergen musste.
Ein Erzfeind und Widersacher war der bedeutende englische Physiker und Mathematiker Robert Hooke, der 1635 in Freshwater auf der Isle of Wight geboren wurde. Hooke arbeitete an astronomischen, physikalischen, biologischen und theologischen Problemen.
1665 wurde Hooke Professor der Geometrie am Gresham College. Als Kurator, verantwortlich für Experimente in der Royal Society, erkannte er für sich das quadratische Abstandsgesetz der Gravitationswirkungen und erstellte eine Theorie über Lichtwellen als transversale Schwingungen.
Hooke war ein herausragender Universalgelehrter, der Isaak Newton beschuldige, seine Erkenntnisse über die Gravitation gestohlen zu haben, was Newton vehement bestritt. Hooke starb am 3. März 1703 in London.
Bereits in den Jahren 1679 und 1680 kam es zu den ersten Ansätzen auf dem Weg zur Entdeckung der allgemeinen Massenanziehung, denn in jener Zeit informierte Robert Hooke Newton über die Möglichkeit der Bewegungen längs gekrümmter Bahnen. Hooke hatte erkannt, dass die Bewegung eines Körpers, der eine Kreisbahn oder eine andere gekrümmte Bahn durchläuft, von zwei Faktoren bestimmt wird: einer Trägheitskomponente und einer Zentripetalkomponente. »Die Trägheitskomponente treibt den Körper tangential zur gekrümmten Bahn nach vorn, sodass er in gerader Linie davonflöge, wenn ihn die Zentripetalkomponente nicht daran hindern würde.« Die Vorstellung einer Zentrum suchenden, also einer Zentrifugalkraft, hatten bereits der französische Philosoph und Mathematiker René Descartes (1596 –1650) und Christian Huygens (1629 –1695) in ihrem Modell von den Bewegungen längs gekrümmter Bahnen eingeführt.
Heute wissen wir jedoch, dass die Zentrifugalkraft lediglich eine Scheinkraft ist, die dadurch entsteht, dass das bewegte Objekt von einem rotierenden Bezugssystem betrachtet wird. Für Descartes war die Welt eine Maschine, die er in eine objektive und eine subjektive Sphäre unterteilte. Die eine ist die Welt der Materie, die andere die des Geistes. Die Sphäre der Materie repräsentiert die Wissenschaft, die des Geistes die Religion. Diese mechanistische Weltanschauung übertrug er auch auf seine Bewegungsgesetze und deren Anfangsbedingungen.
Damit könne aber auch jede Bewegung eines Objektes vorhergesagt werden. Wenn wir alle Kräfte kennen, die auf jedes Objekt zu jeder Zeit einwirken, dann sind wir in der Lage, ihre Anfangsbedingungen genau zu berechnen und damit zu erkennen, wo jedes dieser Objekte später sein wird.
Für Descartes ist das Bewusstsein die entscheidende Eigenschaft des Menschen, denn dadurch unterscheide dieser sich vom Tier. Wer denkt, existiert (Cogito ergo sum). Wer zweifelt, muss existieren, da der universelle Zweifel eine Art zu denken ist. Der Zweifel am Bewusstsein über die Welt führt zum Selbstbewusstsein.
Die andere Seite ist der Körper. So ist die Welt für Descartes dualistisch zweigeteilt: die Körper, die man an ihrer räumlichen Ausdehnung erkennen kann, und der Geist, den man daran erkennt, dass er denkt. An der Existenz Gottes hat er nie gezweifelt: »Ich erkenne es als unmöglich, dass ein Wesen wie ich, mit der Idee Gottes in mir, existiert, ohne dass Gott existiert.«
Für Isaak Newtons Zeitgenossen Gottfried Wilhelm von Leibniz hatte der Begriff »Raum« nur durch die Objekte in ihm eine Bedeutung. Er war der festen Überzeugung, dass der Raum im herkömmlichen Sinn nicht existiert. Er habe unabhängig keine Existenz. Er spiele nur in den Beziehungen zwischen dem Ort eines Objektes und dem eines anderen eine Rolle. Würden wir alle Objekte aus dem Raum entfernen, sodass er vollkommen leer wäre, wäre er bedeutungslos.
Ganz anders Newton: »Der absolute Raum bleibt, vermöge seiner Natur und ohne Beziehung auf einen äußeren Gegenstand, stets gleich und unbeweglich.« Und weiter: »Der Ort ist ein Teil des Raumes, welchen ein Körper einnimmt, und nach Verhältnis des Raumes entweder absolut oder relativ.«
Und über Bewegung stellt er fest: »Die absolute Bewegung ist die Übertragung des Körpers von einem absoluten
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