Raumzeit - Provokation der Schoepfung
Zeit, wir müssen gehen. Wir danken für Ihre Gastfreundschaft.«
Frau Zeit wendet sich leise an Herrn Raum: »Merkst du es nicht, Newton versucht uns die ganze Zeit auseinander zu dividieren. Dabei gehören wir doch zusammen!«
Als Herr Kraft sich schwerfällig erhebt, fällt ihm das Glas mit einem klirrenden Geräusch auf den Boden.
Newton schreckt auf und merkt, dass er eingedöst war und das Glas umgestoßen hat. »Ach Gott, was für ein verrückter Traum. Ich muss meine Erkenntnisse mathematisch genau festlegen.« Am 4. Januar 1643 erblickte Isaak Newton in der englischen Industriestadt Woolthorpe in Lincolnshire das Licht der Welt. Seine Mutter Hannah Ayscough gab ihm keine große Überlebenschance, da er eine Frühgeburt war. Newtons Vater war Landwirt und starb bereits drei Monate vor der Geburt seines Sohnes.
Als Newton zwei Jahre alt war, heiratete seine Mutter in zweiter Ehe den wohlhabenden Geistlichen Barnabas Smith aus North Witham. Der große Isaak Newton bemerkte später einmal, dass er bei seiner Geburt so klein gewesen sei, dass er in einen Ein-Liter-Krug gepasst habe. Es scheint so, als ob der kleine Isaak im Weg war, denn sie gaben ihn zu seiner Großmutter in Pflege. Für Newton war diese Erfahrung offensichtlich ein Trauma, das er nie ganz zu verwinden vermochte, denn er konnte seinen Stiefvater nicht ausstehen. Er hat ihn geradezu gehasst. In seinen Tagebucheintragungen 1662 spielte er sogar mit dem Gedanken, das Haus von Vater und Mutter Smith über ihren Köpfen anzuzünden und sie zu verbrennen.
Seine Erfahrungen könnten auch der Grund dafür sein, das schwierige Verhältnis zu vermeintlichen Feinden und Freunden zu erklären.
Schon sehr früh zeichnete er sich durch Neugier, vor allem für mechanische Modelle, aus. Er verbrachte viel Zeit mit dem Bau von Uhren, Laternen tragenden Drachen und Entwürfen von Schiffen. Mit fünf Jahren besuchte er die Schulen Skillington und Stoke, allerdings mit der Einschränkung, dass er als einer der schlechtesten Schüler galt und von seinen Lehrern wenig schmeichelhaft als unaufmerksam und faul beurteilt wurde. Als Barnabas Smith starb, war Newton zehn Jahre alt, und seine Mutter erbte ein beträchtliches Vermögen.
Isaak zog mit seiner Großmutter wieder zu seiner Mutter und lebte dort mit einem Halbbruder und zwei Halbschwestern. Als die Mutter auf die Idee kam, ihrem ältesten Sohn Isaak die Verwaltung des landwirtschaftlichen Besitzes zu übertragen, war dieser wenig davon angetan. Er entschloss sich lieber, weiter zur Schule zu gehen und sich auf ein Studium an der Universität Cambridge vorzubereiten.
Am Trinity College vollzog sich bei Newton ein intellektueller Wandel, und sein Vollstipendium ermöglichte es ihm, sich ganz der Mechanik, der Mathematik, vor allem der Optik und der Gravitation zu widmen.
Als die Universität 1665 wegen der Beulenpest den Lehrbetrieb einstellen musste, begann für Newton das »Annus mirabilis«, das »Jahr der Wunder«, wie Newton es später bezeichnete. Es war eine der produktivsten und fruchtbarsten Perioden seines Lebens – unabhängig davon, ob ihm wirklich der berühmte Apfel auf den Kopf gefallen ist oder nicht.
»Die Mathematik und die Philosophie wurden ein bedeutender Faktor in meinem Leben.« Als er nach Cambridge zurückkehrte, befasste sich Newton eingehend mit Aristoteles und Descartes. Besonders interessant fand er Kopernikus’ Mechanik, Galileis Astronomie und Keplers Optik.
Er fand hier die Anregungen zu dem Phänomen der Lichtbrechung und -streuung sowie zu seinen Prismenexperimenten. Der Inhaber des renommierten Lukasischen Lehrstuhls, Professor Isaak Barrow, erkannte Newtons außergewöhnliche Fähigkeiten und schlug ihn als seinen Nachfolger vor. Nach Barrows Tod machte Newton als Lukasischer Professor entscheidende Fortschritte auf dem Gebiet der reinen Mathematik, der Infinitesimal- Rechnung, der Theorie des Lichts und der Gravitation und präsentierte wichtige Beiträge zur Algebra.
Schon 1666 entwickelte er Methoden zur Untersuchung der Krümmung von Kurven. Allerdings löste diese Entdeckung eine aufsehenerregende Auseinandersetzung mit dem deutschen Mathematiker und Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz aus. Beide Wissenschaftler waren auf die gleichen mathematischen Prinzipien gestoßen. Doch Leibniz hatte seine Arbeit bereits vor Newton veröffentlicht. Der Streit ging also darum, wer der wirkliche Entdecker war.
Newton beschuldigte Leibniz öffentlich wütend des
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