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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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Ort nach einem andern absoluten Ort; die relative Bewegung die Übertragung von einem relativen Orte nach einem anderen relativen Ort.«
    Newtons Entdeckung der universellen Gravitation wurde zu einem Grundpfeiler der Wissenschaft, der bis heute im alltäglichen Gebrauch immer noch von Bedeutung ist. Im Alter von 42 Jahren hat er 1685 sein Konzept der universellen Massenanziehung formuliert.
    In seiner Gleichung demonstriert er, dass die Schwerkraft zwischen zwei Körpern dem Produkt ihrer Massen proportional und dem Quadrat der Entfernung zwischen ihnen umgekehrt proportional ist. Das bedeutet, dass die Stärke der Massenanziehung zwischen zwei Körpern von zwei Komponenten abhängt: der Materialmenge, aus der die Körper bestehen, und dem Abstand zwischen ihnen. Aus was Raum, Zeit und Gravitation allerdings bestehen, konnte Newton nicht erklären und ist auch bis heute ungeklärt.
    Ein Bewunderer und Zeitgenosse von Isaak Newton, der Schweizer Naturforscher Nicolas Fatio de Duiller (1664 –1753) hatte den Einfall, dass sich zwei Körper nicht gegenseitig anziehen, sondern dass sie durch unsichtbare Teilchen zueinander gedrückt werden. Die Gravitation würde also durch den Druck unbekannter Teilchen entstehen. Isaak Newton war zwar sehr liebenswürdig zu Fatio, hat aber dessen Konzept wohl nicht ernst genommen.
    Im März 1727 starb Isaak Newton nach schweren Gichtanfällen und einer Lungenentzündung. Newton hat folgendes Resumé über sein Werk gezogen: »Ich weiß nicht, was sich die Welt für ein Bild von mir macht, aber mir selbst will scheinen, ich sei nur ein Knabe gewesen, der am Strand spielte und sich damit begnügte, hin und wieder einen glatteren Kiesel oder eine schönere Muschel zu finden, während der große Ozean der Wahrheit unentdeckt vor mir lag.«

4 Einsteins Socken
Ort: Kramgasse 49, Bern, Schweiz. Zeit: 1904
    Der 29-jährige Philosoph Maurice Solovine eilt voll freudiger Erwartung die knarrenden Stufen zum ersten Stock hinauf. Es riecht muffig nach erkaltetem Essen und feuchter Wäsche. Am Ende des dunklen Ganges klopft Solovine an die halboffene Tür. »Komm schon rein, Maurice«, antwortet die kräftige Stimme Albert Einsteins. Im Korridor bahnt sich der Besucher einen Weg durch die dort zum Trocknen aufgehängte Wäsche.
    Einstein sitzt etwas vorgebeugt an seinem Schreibtisch. Mit einer Hand schaukelt er den Kinderwagen, in dem der kleine Hans Albert selig schlummert. Albert Einstein hat eine billige Zigarre unter dem schwarzen Schnurrbart zwischen den Zähnen. Sein Gesicht hat einen hellbraunen Teint, und die dunklen, vollen Haare sind gekräuselt und lassen seinen Kopf breiter erscheinen. Die Augen strahlen tief und weich.
    Auf seinem Schreibtisch liegen unzählige Facharbeiten und Bücher. Die Wohnung wirkt unaufgeräumt und chaotisch.
    »Maurice! Wie schön, dass du da bist!« Einstein steht auf und begrüßt Solovine.
    Als er bemerkt, dass dieser seine nackten Knöchel über den Schuhen nachdenklich betrachtet, ruft Einstein: »Mileva, wo sind meine Socken!«
    »Ich weiß es nicht, Albert, schau doch mal zwischen deinen Büchern nach!«, antwortet Einsteins Frau, als sie aus der Küche kommt und Solovine begrüßt. Sie wirkt verschlossen. Ihre Haare sind hochgesteckt, und sie trägt über ihrem langen Rock und der weißen Bluse mit dem Stehkragen eine Schürze. »Soll ich euch einen Kaffee machen, bevor ihr wieder mit euren stundenlangen Diskussionen anfangt?« – »Das wäre lieb von dir, aber bitte bring noch eine Extratasse, denn Konrad Habicht wird jeden Moment zu uns stoßen.«
    »Ach, das wird wieder eine lange Nacht. Ich sehe es schon kommen! Dann ist ja wieder die Akademie Olympia vollzählig.«
    »Und unser Präsident, Albert Ritter von Steißbein, führt den Vorsitz«, lacht Solovine.
    »Es wird mir eine Ehre sein!« Einstein verbeugt sich mit einer theatralischen Geste.
    Als es an der Wohnungstür klopft, sagt er: »Das ist sicher Konrad«, und ruft »Herein!«
    Der Mathematiker Konrad Habicht trägt einen Kneifer, ist sorgfältig mit einem Gehrock gekleidet, und seinen steifen Hemdkragen ziert eine Fliege.
    Die drei schnauzbärtigen Männer setzen sich um den runden Tisch, und Mileva Einstein bringt den Kaffee in geblümtem Porzellan und setzt sich abseits in den Sessel am Fenster, während die Freunde sich schon lebhaft unterhalten. Es geht wieder einmal um den 1838 in Mähren geborenen Physiker Ernst Mach. »Also, für Mach enthält die Newton’sche Mechanik eigentlich

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