Raumzeit - Provokation der Schoepfung
beziehungsweise Messakt tief verwurzelt in der Erschaffung der Wirklichkeit, das heißt, die Dinge entstehen durch den Akt der Beobachtung. Es ist eigentlich nicht überraschend, dass Albert Einstein sich durch diese quantenmechanische Erkenntnis zu der sarkastischen Aussage hinreißen ließ: »Glauben Sie wirklich, der Mond ist nicht da, außer wenn jemand hinschaut?« Die Vertreter der Quantenmechanik konterten: Wenn es niemanden gäbe, der den Mond betrachte oder seinen Aufenthaltsort messe, lasse sich unmöglich feststellen, ob der Mond existiere. Die Frage zu stellen, sei also sinnlos.
Der großartige Physiker Amit Goswami, Professor des Institute of Theoretical Sciences der Universität Oregon, fasst treffend in seinem Buch »Das bewusste Universum« die »verrückte Wirklichkeit« der Quantenmechanik folgendermaßen zusammen: »Wir können die Quantenphysik nicht mit experimentellen Messdaten verbinden, ohne ein Interpretationsschema zu haben. Deutungen, Erklärungen oder Interpretationen hängen nun aber immer von der Philosophie ab, die wir auf das Rohmaterial anwenden … Wir können uns aus der Mathematik der Quantenphysik keinen Reim machen, ohne experimentelle Resultate in einer Weise zu interpretieren, die von vielen nur als paradox, wenn nicht sogar als unmöglich bezeichnet werden kann.« Um das zu verdeutlichen, fassen wir noch einmal die sonderbaren Eigenschaften der Quantenmechanik zusammen:
1.Quantenobjekte wie Elektronen oder Photonen haben die Eigenschaft, dass sie gleichzeitig an zwei oder mehr Orten sein können. Diese Eigenschaft wird als »Wellennatur« bezeichnet.
2.Quantenobjekte haben die Eigenschaft, dass sie sich sozusagen erst dann in der normalen RaumZeit manifestieren, wenn wir sie als Teilchen beobachten. Dieses Verhalten wird als »Wellenkollaps« bezeichnet.
3.Quantenobjekte, zum Beispiel ein Elektron, haben die Eigenschaft, dass sie an dem einen Ort aufhören zu existieren und gleichzeitig an einem anderen in Erscheinung treten. Dieser Vorgang wird als »Quantensprung« bezeichnet. Es kann bei diesem Vorgang nicht festgestellt werden, ob das Quantenobjekt die dazwischenliegende RaumZeit durchquert hat. Es scheint aus unserer RaumZeit zu verschwinden, um dann plötzlich in unserer gewohnten RaumZeit wieder aufzutauchen.
4.Eine durch unsere Beobachtung zustande gekommene Manifestation eines Quantenobjekts – wodurch bestimmte Eigenschaften wie zum Beispiel Teilchenort, Geschwindigkeit, Energie, Drehimpuls oder Achse durch den Akt des Beobachtens bestimmt werden – beeinflusst ein mit ihm »verbundenes« Zwillingsobjekt, ungeachtet ihrer Entfernung von einander. Dieser Vorgang wird als »Quantenfernwirkung« bezeichnet. In den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts wurde zum ersten Mal die faszinierende Hypothese vor allem von dem Mathematiker John von Neuman geäußert, dass das Bewusstsein des Beobachters für den Kollaps der Quantenwelle verantwortlich sei.
Kann es zutreffen, dass unser Bewusstsein, das nicht zuletzt durch quantenphysikalische Prozesse unseres Gehirns existiert, interaktiv mit den zu beobachtenden Quantenobjekten agiert? Nach quantenmechanischen Erkenntnissen müssen wir davon ausgehen, dass erst die bewusste Beobachtung unsere sogenannte Realität erschafft. Dass all das, was für uns die reale Wirklichkeit darstellt, vor unserer Wahrnehmung nur als eine verschwommene Wolke von Wahrscheinlichkeiten beziehungsweise Möglichkeiten in Überlagerung aller nur möglichen Zustände existiert. Gleichzeitig überall und nirgendwo. Bewusste Intelligenz erschafft Realität als subjektive Wirklichkeit. Ein entscheidender Aspekt der Quantenmechanik ist die sogenannte »spukhafte Fernwirkung«, über die sich bereits 1935 Albert Einstein mit seinen Kollegen Podolsky und Rosen den Kopf zerbrochen haben. Es handelt sich hier um die signal- und zeitlose Übertragung von Information zwischen sogenannten »verschränkten Teilchen«, also eine Fernwirkung ohne die geringste zeitliche Verzögerung, folglich eine Nichtlokalität.
Der französische Quantenphysiker Alain Aspect hat bereits 1980 gemeinsam mit seinen Kollegen Dalibart und Roger Experimente durchgeführt, um die Wechselbeziehung von Quantenobjekten zu untersuchen. Er konnte die nichtlokale Korrelation an verschränkten Photonen nachweisen. Nichtlokalität ist offensichtlich ein physikalischer Aspekt unserer Welt.
Um dies zu verdeutlichen, befassen wir uns kurz mit dem Experiment, das Aspect mit seinen
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