Raumzeit - Provokation der Schoepfung
laufen, ohne gleichzeitig die Elektronen so sehr zu stören, dass das gesamte Interferenzmuster zerstört wird. Die Unschärferelation kann nicht umgangen werden.
Werner Karl Heisenberg wurde am 5. Dezember 1901 in Würzburg geboren. Er studierte Physik in München unter Arnold Sommerfeld und wurde nach seiner Promotion 1924 Assistent von Max Born in Göttingen. Er arbeitete mit Niels Bohr in Kopenhagen. Schon mit 26 Jahren übernahm er den Lehrstuhl für Physik an der Universität Leipzig. 1932 erhielt er den Nobelpreis. Er starb 1976 in München.
»Die Quantenmechanik ist die Beschreibung des Verhaltens von Materie in allen Einzelheiten, insbesondere dessen, was sich auf atomarer Ebene abspielt. Dem Verhalten sehr kleiner Dinge ähnelt nichts von alledem, was ihrer unmittelbaren Erfahrung zugänglich ist. Sie verhalten sich nicht wie Wellen, sie verhalten sich nicht wie Teilchen, sie verhalten sich nicht wie Wolken, wie Billardkugeln oder wie auf Feldern aufliegende Gewichte oder wie irgendetwas, das Sie je gesehen haben«, so Richard P. Feynman.
Wir müssen einfach akzeptieren, dass im Mikrokosmos quantenphysikalischer Prozesse die Dinge nicht so sind, wie wir sie gerne hätten, um sie zu verstehen. Quantenmechanische Ereignisse erscheinen oft nicht nur bizarr, sondern auch widersprüchlich. Dennoch belegen viele Experimente, dass quantenmechanische Konsequenzen nicht ein Artefakt geistesverwirrter Elementarphysiker sind, sondern dass die Welt der Elementarteilchen eine andere Facette der Wirklichkeit ist.
Ein klassisches Beispiel für diese verrückte Wirklichkeit ist das sadistische Beispiel von Schrödingers Katze. Hier wird – Gott sei Dank nur als Gedankenexperiment – eine niedliche Katze in einem Kasten eingesperrt, in dem sich außer der Katze ein radioaktives Atom und ein Geigerzähler befinden. Entsprechend der Wahrscheinlichkeit wird das Atom zerfallen und daraufhin der Geigerzähler reagieren. Sobald aber der Geigerzähler mit einem Ticken reagiert, löst er einen Hammerschlag aus, der einen Glaskolben zertrümmert, in dem sich ein hochgiftiges Gas befindet. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Ereignis innerhalb einer Stunde eintritt, beträgt 50 Prozent. Nach einer Stunde müssen wir davon ausgehen, dass unsere arme Katze tot ist oder noch lebt. Die Wahrscheinlichkeit für den einen oder den anderen Zustand beträgt 50 Prozent. So weit, so gut. Das leuchtet uns noch ein. Nach der Quantenmechanik allerdings sieht es anders aus. Denn hier ist die Katze nach einer Stunde am Leben und tot. Oder, wenn wir wollen, halb am Leben oder halb tot. Für Quantenphysiker kommt es nämlich zu einer sogenannten kohärenten Überlagerung, einer halb lebenden und einer halb toten Katze. Wenn wir allerdings den Kasten öffnen, kommt es durch unseren Akt der Beobachtung zu einem Überlagerungskollaps, einem Zusammenbruch der Wahrscheinlichkeitswelle, und die Katze ist entweder tot oder lebendig.
Können wir rückwirkend in der Welt der Quanten Veränderungen herbeiführen? Der 1911 im Florida geborene große theoretische Physiker John Archibald Wheeler wies in einem Experiment nach, dass Quantenprozesse durch Beobachtung verändert werden können, obwohl sie schon abgeschlossen waren. So kann zum Beispiel bestimmt werden, durch welchen Spalt ein Elektron gegangen ist, obwohl es schon längst den Spalt passiert hat. Das bedeutet, dass durch die bewusste Beobachtung rückwirkend die Wahrscheinlichkeitswelle zum Kollaps gebracht wird. Das menschliche Bewusstsein erschafft rückwirkend eine neue Realität.
Es ist so, als ob ich Sie heute dazu bringe, gestern etwas zu tun, obwohl Sie etwas anderes getan haben. Das heißt, gestern sind Sie ins Kino gegangen. Nachdem ich mich heute aber mit Ihnen befasse, sind Sie nicht ins Kino gegangen, sondern zu einem guten Essen in einem Restaurant. Verrückt? Nein, das ist Quantenmechanik!
Fassen wir hier noch einmal einige Konsequenzen der Quantenmechanik zusammen:
1.Der Akt des Beobachtens beziehungsweise des Messens verändert das zu beobachtende Objekt.
2.Wir können nicht Ort und Impuls von einem Teilchen gleichzeitig messen. Es gibt entweder die Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten Ort oder die für eine bestimmte Geschwindigkeit.
3.Elementarteilchen, wie zum Beispiel Photonen oder Elektronen, sind Wellen und Teilchen zugleich. Sie sind also Wellikel. Lichtwellen bestehen aus Lichtquanten, Photonen, die sozusagen einen Photonen-Quantentanz aufführen und damit ein
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