Raumzeit - Provokation der Schoepfung
Mitarbeitern durchgeführt hat. Dazu nehmen wir ein Photonenzwillingspaar, also verschränkte Quantenobjekte. Den einen Photonenzwilling schicken wir weit weg, den anderen behalten wir in unserem Labor. Diesen beobachten beziehungsweise vermessen wir mit dem Resultat, dass seine Wellenfunktion kollabiert. Das Erstaunliche ist nun, dass im selben Augenblick auch die Wellenfunktion des anderen, weit entfernten Zwillingsphotons zusammenbricht, obwohl keine Signalverbindung zwischen ihnen existiert. Es besteht aber ohne Frage eine Wechselwirkung zwischen diesem verschränkten Paar, die nicht lokal ist und anscheinend außerhalb der RaumZeit angesiedelt ist.
Wenn ich eine Veränderung an dem einen Zwilling durch Beobachtungseinwirkung ausübe, übernimmt der andere Photonenzwilling augenblicklich die gleiche Veränderung, egal wie weit sie voneinander getrennt sind. Diese Wechselwirkung ist als EPR-Effekt in der Quantenmechanik zu einem Stachel im Fleisch des mechanistischen beziehungsweise cartesischen Weltbildes geworden.
»Wer denkt, außerhalb des Raums sei so etwas wie ein weiterer Kasten, außerhalb des räumlichen Kastens, in dem wir uns selbst befinden, der möge diesen Gedanken ganz schnell vergessen. Der andere Kasten kann im Universum genauso gut ein Teil des Alls sein wie unser hiesiger. Das ist nur eine Frage der Definition. Nichtlokale Verbundenheit ist allerdings ein Phänomen, das uns zwingt, die Existenz eines Wirklichkeitsbereiches außerhalb von Raum und Zeit zu begreifen. Denn innerhalb von Raum und Zeit kann eine nichtlokale Verbindung nicht vorkommen … Letztendlich kommt man zu einer idealistischen Wissenschaft, wo Bewusstsein an erster Stelle steht und Materie zu zweitrangiger Bedeutung verblasst«, folgert Amit Goswami.
Wahrscheinlich ist für viele die sonderbarste Eigenschaft, dass das Verhalten eines Protons oder Elektrons völlig davon abhängt, was wir über es herausfinden wollen. Es kann sich so oder so verhalten, Welle oder Teilchen.
Ein Standortexperiment in diesem Zusammenhang ist der sogenannte Doppelspalt-Versuch.
Bei diesem Experiment strahlt eine Quelle Teilchen aus, die auf einen Schirm mit zwei Spalten treffen. Die durchgegangenen Teilchen erreichen dann einen zweiten schwarzen Schirm. Auf diesem entstehen helle und dunkle Streifen, sogenannte Interferenzstreifen. Deckt man jedoch einen der beiden Spalte ab, sind keine Streifen mehr vorhanden, sondern ein ausgedehnter Lichtfleck. Wird der andere Spalt abgedeckt, kommt es, zwar leicht verschoben, auch zu einem ausgedehnten Lichtfleck. Die beiden Flecken überschneiden sich in einem breiten Bereich.
Sind beide Spalte wieder offen, sehen wir helle und dunkle Interferenzstreifen. Dort, wo die dunklen Linien sind, kommt kein Licht an, wenn die Spalte offen sind. Wenn aber nur einer der Spalte offen ist, gibt es dort Licht. Messungen belegen, dass die Lichtmenge an den hellen Streifen größer ist als die Menge der beiden Intensitäten, die man erhalten würde, wenn ein Spalt geöffnet ist.
Wie ist das möglich? Hier liefert die Wellennatur des Lichts eine Erklärung des Interferenzmusters. Denn durch die Wellenstruktur des Lichts kommt es entlang der dunklen Streifen zur Auslöschung und entlang der hellen Streifen zur Verstärkung des Lichts.
In einem anderen Experiment wurde ein Elektronenstrahl auf einen Schirm mit zwei Spalten abgeschossen. Nachdem die Elektronen durch die Spalte gedrungen waren, wurden sie von einem Phosphorschirm aufgefangen, der durch Aufblitzen den Ort ihres Aufenthalts registrierte. Es ergab sich ein erstaunliches Resultat. Wurden die Elektronen als Teilchen auf die Spalte geschossen, bildeten sie auf dem Phosphorschirm nach dem Auftreffen ein Interferenzmuster, das für Wellen charakteristisch ist. Die Elektronen erzeugen das Interferenzmuster nur, wenn jedes jeden der beiden Spalte passiert haben könnte und wenn nicht festzustellen ist, welcher der beiden Spalte getroffen wurde. Die beiden Passagen gelten als nicht unterscheidbar, und jedes Elektron verhält sich so, als hätte es tatsächlich beide Spalte passiert. Nach der Quantenmechanik tritt Interferenz sein, wenn nicht unterscheidbare Alternativen in dieser Weise koexistieren. Quantenphysiker sprechen dann von einer Superposition.
Was bedeutet Interferenz? Wenn wir einen Stein ins Wasser werfen, breiten sich kreisförmig Wellen aus, das heißt Wellentäler und Wellenberge. Wir werfen dann einen zweiten Stein hinein, von dem sich wiederum
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