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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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wurde auch auf andere Gebiete der Physik angewendet. Wie zum Beispiel ›Gravitationsfelder‹ oder ›Felder der Kernkräfte‹. Und die Physik des 21. Jahrhunderts diskutiert ›Higgsfelder‹ und andere.
    Für Maxwell bedeuten Veränderungen in Feldern, dass sie sich wellenartig mit einer bestimmten Geschwindigkeit ausbreiten. Es gelang mir, ein mathematisches Gesetz für die Energieverteilung der Wärmeausstrahlung aufzustellen. Allerdings ließ sich der mathematische Ausgangspunkt nicht mehr durch die herkömmliche Physik darstellen. Es gab für mich nur eine Erklärung: dass die sich während des Strahlungsvorganges abgegebene Energiemenge nicht gleichmäßig ausdehnt – also kontinuierlich und stetig –, sondern in stoßweisen Energieportionen. Ich habe diese energetischen ›Pakete‹ als ›Quanten‹ bezeichnet. Außerdem kam ich zu dem Schluss, dass die Energiemengenpakete dieser Strahlungsquanten unterschiedlich sind. Je höher die Strahlungsfrequenz ist, umso mehr Energie haben die Quanten.
    Ich habe die sogenannte ›Planck’sche Konstante‹ eingeführt, um das Wesen der Wärmestrahlung zu definieren. Alle Strahlungsarten, wie auch Licht, können nicht nur als elektromagnetische Wellen erklärt werden, sondern sie verhalten sich auch wie ein Strom von Teilchen, die wir Photonen nennen. Ein Photon ist also ein Energiepäckchen – ein Quant. Meine Konstante legt die Energiemenge fest, die jedes Photon mit einer bestimmten Wellenlänge der Strahlung trägt.«
    »Es ist gut, dass Sie das noch einmal für mich zusammengefasst haben, obwohl vieles Ihrer Ausführung mir bekannt war, denn ich habe mich auch hier weiter informiert«, sagt Stoney. »Was für mich eher problematisch ist, dass es die Quantenmechanik als solche anscheinend nicht gibt, sondern unterschiedliche Schulen, wie zum Beispiel die Kopenhagener Schule.«
    »Da haben sie recht. Allerdings ist das Ganze auch eine Frage der Interpretation quantenmechanischer Vorgänge.« Planck erhebt sich. »Ich muss mich jetzt wirklich entschuldigen. Ich habe noch einen Termin mit Werner Heisenberg.«
    Max Planck wurde am 23. April 1858 in Kiel geboren. Sein Vater war Juraprofessor in Kiel und in München. Max Planck stammte aus der zweiten Ehe mit Emma Patzig. Der Großvater und der Urgroßvater waren beide Theologieprofessoren in Göttingen. Nachdem die Familie nach München umgezogen war, besuchte Max Planck das Maximilian-Gymnasium. Trotz seiner hohen musikalischen Begabung entschied er sich, anstatt Musik Physik zu studieren. Der Münchner Physikprofessor Philippe von Jolly versuchte Planck von einem Physikstudium abzuhalten, da »in dieser Wissenschaft schon fast alles erforscht sei, und es gelte, nur noch einige unbedeutende Lücken zu schließen.« Planck konterte mit der Feststellung: »Ich hege nicht den Wunsch, Neuland zu entdecken, sondern lediglich, die bereits bestehenden Fundamente der physikalischen Wissenschaft zu verstehen, vielleicht auch noch zu vertiefen.« Zunächst studierte er Physik in München und dann bei den renommierten Physikern Hermann von Helmholtz und Gustav Kirchhoff. Nach seiner Habilitation war er zuerst Privatdozent in München und danach als Extraordinarius für mathematische Physik an der Universität in Kiel.
    1889 wurde Planck zum Nachfolger von Kirchhoff nach Berlin berufen. 1894 wurde er zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 1892 erhielt er den Lehrstuhl für theoretische Physik. In dieser Zeit befasste er sich eingehend mit der Thermodynamik und der Theorie der Herleitung des Strahlungsgesetzes und entwickelte das »Planck’sche Strahlungsgesetz«. Von großer Bedeutung sollte seine Erkenntnis sein, dass Energie nur in Form unmittelbarer Energieelemente, also Quanten, emittiert würde. Heute wird diese Erkenntnis des sogenannten »Planck’schen Wirkungsquantums« (h) und die »Frequenz der Strahlung« (v) als Geburtsstunde der Quantenphysik anerkannt.
    Als Rektor der Universität Berlin holte er Einstein 1914 zu sich. Sie wurden nicht nur gute Freunde, sondern musizierten auch zusammen. Einstein hatte große Hochachtung vor Planck und verehrte ihn geradezu, Planck erhielt 1918 den Nobelpreis für Physik.
    Max Planck war von herausragender Bescheidenheit. Er hat sich in der schrecklichen Nazizeit um jüdische Wissenschaftler bemüht. Sein Sohn Erwin wurde von den Nazischergen hingerichtet, weil er zum Gördeler-Kreis gehörte und damit in den Attentatsversuch am 20. Juli 1944

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