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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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Lichtmuster entstehen lassen. Ein freies Photon befindet sich nie in Ruhe, da es keine Ruhemasse besitzt. Photonen tanzen als Welle mit Lichtgeschwindigkeit, der Beobachter entscheidet darüber, wie sich Quantenobjekte zu erkennen geben. Als Welle oder Teilchen. Vor dem Akt der Messung befinden sie sich in einem unentschiedenen Überlagerungszustand.
    4.Zwillingsteilchen, die sozusagen miteinander verschränkt sind, können nach ihrer Trennung signallos, ohne den geringsten Zeitverlust, Informationen austauschen, unabhängig davon, wie weit sie voneinander entfernt sind. Dieses Phänomen wird manchmal als »spukhafte Fernwirkung« bezeichnet. Das heißt, es besteht eine Nichtlokalität, sie sind nicht örtlich gebunden.
    5.Unsere Auffassung von Raum und Zeit ist offensichtlich für die Quantenwelt ohne Bedeutung.
    Diese Aussage ist von großer Bedeutung, denn die Konsequenz wäre hier: Unser Universum ist in seinen Abläufen nicht lokal. Wenn wir an einem Ort etwas tun, sind wir verknüpft – verschränkt – mit einem Ereignis an einem anderen Ort. 1935 versuchte Albert Einstein mit seinen Kollegen Boris Podolsky und Nathan Rosen durch einen faszinierenden Aufsatz zu beweisen, dass die Quantenmechanik mit ihrer Nichtlokalität unzutreffend sei, weil sie nach der Ansicht der Verfasser unvollständig sei. Zudem wollten sie belegen, dass jedes Teilchen zu jedem Zeitpunkt einen bestimmten Aufenthaltsort und einen bestimmten Impuls besäße und dass außerdem die Quantenmechanik durch die Unschärferelation fundamental eingeschränkt sei und mit der physikalischen Wirklichkeit nicht umgehen könne. Im Endeffekt belegte jedoch der Aufsatz von Einstein, Podolsky und Rosen die Nichtlokalität und damit den EPR-Effekt. Albert Einstein konnte nicht akzeptieren, dass Information ohne Signalübertragung mit Überlichtgeschwindigkeit zwischen voneinander entfernten Teilchen ausgetauscht werden kann. Unzählige Experimente haben jedoch bewiesen, dass genau das der Fall ist.
    Durch die Arbeiten des irischen Physikers John Stewart Bell (1928 –1990) und des amerikanischen Physikers David Bohm (1917 –1992) wurde die Nichtlokalität jedoch belegt. Sie richteten ihr Augenmerk auf die Korrelation zwischen den Spinwerten der Teilchen auf mehr als eine Achse und fanden dadurch eine Methode, den EPR-Effekt bei verschränkten Teilchen zu beweisen.
    »Wenn man die Einheit hinter der Verschiedenheit entdeckt, stößt man generell auf Gesetze, die mehr enthalten als die ursprünglichen Fakten. Zur wissenschaftlichen Arbeit gehört, dass keine Theorie endgültig ist. Mindestens als Arbeitshypothese nimmt die Wissenschaft die Natur als unendlich an; und diese Annahme passt viel besser zu den Fakten als jede andere bekannte Auffassung«, sagt David Bohm in »Causality and Chance in Modern Physics«.
    Der 1919 in Wien geborene Neurochirurg Karl H. Pribram hat gemeinsam mit David Bohm ein quantenmechanisches holografisches Weltmodell entwickelt: Das Gehirn ist ein Hologramm, das ein holografisches Universum wahrnimmt und an ihm teilhat. Im entfalteten oder manifesten Bereich von Raum und Zeit erscheinen die Dinge getrennt und verschieden. Unter der Oberfläche jedoch, im »eingefalteten« Frequenzbereich, sind alle Dinge und Geschehnisse raumlos, zeitlos, immanent, eins und ungeteilt. Daher könnte die mystische Erfahrung, auch aus naturwissenschaftlicher Sicht, eine echte und legitime Erfahrung dieses verflochtenen, universalen Urgrundes sein. Vielleicht sind die neuralen Interferenzmuster des Gehirns mit dem Urgrund des Universums identisch.

6 Denkende Elektronen
Ort: Institut für experimentelle Physik. Zeit: 2009
    Gestatten, hier bin ich. Du hast mich beobachtet, gerufen, und nun bin ich hier, und zwar so, wie du mich haben willst, verehrter Professor Quantlinger:«
    »Ich kann dich nicht sehen.« Professor Quantlinger schüttelt überrascht den Kopf. »Ich kann dich nur registrieren. Du bist schließlich nur ein Elektron, und dass du mit mir sprichst, beruht wohl auf meiner Einbildung.«
    »Na, na, na! Was heißt hier nur ein Elektron, Professor! Ich darf doch du sagen? Schließlich bestehst du ja auch aus Elektronen. Wir sind verwandt, sogar verschränkt miteinander«, sagt das Elektron verschmitzt.
    »Ich wüsste zu gerne, was und wie du wirklich bist.«
    »Das weißt du doch. Ich bin ein Quantenobjekt mit Orts- und Impulsunschärfe. Ich besitze eine negative elektrische Ladung, habe einen Spin 1/2, also eine Rotationsbewegung um eine

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