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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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beliebige Achse.«
    »Ja, ja, das weiß ich ja alles«, unterbricht Quantlinger die Ausführungen des Elektrons.
    »Und doch habt ihr uns nie ganz verstanden. Ihr könnt zwar etwas mit Größe, Masse, Ladung, Drehimpuls und Achsen anfangen, aber wenn es um überlagerte Wahrscheinlichkeitswellen geht, um Orts- und Zeitphänomene, wie zum Beispiel die Nichtlokalität, gerät eure Wissenschaft in die Unschärfe.«
    »Das stimmt in der Tat. Begriffe wie Raum, Zeit und auch Gravitation sind nach wie vor ein Rätsel für uns.«
    »Dabei ist das Ganze so einfach. Materie, also auch Quantenteilchen, sind verdichtete RaumZeit. Materie entsteht, wenn sich ein großes Volumen von RaumZeit und Gravitation zu einem kleineren Volumen verdichtet. Ist die RaumZeit weniger verdichtet, ist die Gravitation entsprechend schwach, denn Gravitation ist ein Effekt der RaumZeit-Energie. Mit der Verdichtung wächst die Stärke der Gravitation. Raum, Zeit und Gravitation gehören zusammen. Sie sind eine Dreiheit.
    »Halt, halt! Das ist ein sehr interessanter Ansatz. Wie ist das nun aber mit der Zeit?«
    »Zeit ist Bewegung. Nicht mehr und nicht weniger«, sagt das Elektron bestimmt. »Und der Raum ist Energie. Leerer Raum existiert nicht. Gravitation ist Eigenschaft der RaumZeit-Energie.«
    »Nun gut, lass uns doch einmal kurz über Unbestimmtheit und Unvorhersehbarkeit von Quantenprozessen diskutieren.« Quantlinger nimmt seine Brille ab, haucht sie an und putzt sie bedächtig mit seinem Taschentuch. Dann fährt er fort: «Wenn zum Beispiel ein Atom zerfällt und zwei Photonen werden in unterschiedliche Richtungen gesendet, dann haben diese Photonen einen gegensätzlichen Spin, das heißt, das eine dreht sich links herum und das andere rechts herum. Erst durch meine Beobachtung kann ich feststellen, welches Teilchen sich in welche Richtung dreht. Bevor ich aber hinschaue, besitzt keines der Photonen einen definierten Spin. Erst durch meine Messung lege ich seinen Spin fest, und ich kann nun sagen, in welche Richtung sich das Photon dreht. Das Wahnsinnige, das Paradoxe für uns ist, dass das zweite Photon, das vielleicht schon Lichtjahre entfernt ist, augenblicklich die gleiche Spinrichtung einnimmt, auch wenn es vorher entgegensetzt war. Die Frage hier ist, woher weiß dieses Photon, dass sein Zwilling gemessen wurde und welche Drehrichtung es nun einnehmen muss, obwohl sich kein Informationssignal zwischen den beiden Photonen mit Überlichtgeschwindigkeit ausbreiten kann.
    Es ist doch praktisch so, als wisse jedes Teilchen zu jedem Zeitpunkt, was das andere macht und wir mit unserer bewussten Beobachtung, also unserem Geist, greifen dadurch in das Quantensystem ein und erschaffen eine neue Realität.«
    »Genauso ist es«, bestätigt das Elektron, und der Grund ist ganz einfach: Bewusstsein, Geist, besteht aus RaumZeit, oder anders gesagt: Das Gehirn ist verdichtete RaumZeit. Und RaumZeit ist Energie. Und Energie ist Information. Und Information bringt Dinge in Form.«
    »Damit hast du aber immer noch nicht beantwortet, woher das eine Photon weiß, wie es die Verhaltensweise des anderen Photons annehmen muss …«
    »… Weil du alles als ein zusammenhängendes System betrachten musst, in dem Ort und Zeit keine Rolle spielen und Signalübertragung nicht notwendig ist. Alles hängt von jedem ab, und alles ist miteinander verbunden. Der Geist, das sogenannte Bewusstsein, und das schließt das Unterbewusstsein mit ein, steht in Wechselwirkung mit allem. Ein bewusster Gedanke oder eine bewusste Absicht bedeutet eine Manifestation der kollabierten, überlagerten Wahrscheinlichkeitswelle des Geistes.«
    »Das heißt in anderen Worten«, Quantlinger schaut nachdenklich auf die Messinstrumente mit dem Photonenzähler, »unser Bewusstsein ist nicht lokal und es lässt die Welle eines von uns beobachteten Photons oder Elektrons zusammenbrechen, um sich das Resultat herauszusuchen. Allerdings ist die Nichtlokalität dieses Zusammenbruchs und die Wahl normalerweise uns nicht bewusst.«
    »Richtig! Die Aktion des nichtlokalen Bewusstseins löst den Zusammenbruch der Wahrscheinlichkeitswelle eines Quantensystems aus.«
    »Das ist einleuchtend, und die Konsequenz für uns muss sein, dass wir davon abkommen, das Gehirn als Hardware zu betrachten und den Geist als Software. Im Grunde genommen ist es die Interaktion unseres Quanten-Gehirn-Geists. Ideen, Gedanken und Objekte befinden sich in einem überlagerten Möglichkeitsbereich, bis sie das nichtlokale

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