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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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mir doch hier noch einmal genau, wo Sie angeblich herkommen.«
    »Ich heiße Vanaa und kam 1956 vom 10,5 Lichtjahre entfernten Epsilon-Eridani-Sonnensystem zur Erde. Mein Heimatplanet heißt Achele«, sagt der Angesprochene und streicht mit seinem Finger sanft über den Rand seines Glases. »Unser Sonnensystem besteht aus drei Planeten. Der äußere ist etwas größer als Ihr Planet Jupiter, der innere ist vergleichbar mit Merkur und der mittlere, Achele, ist etwas größer als die Erde. Unsere Sonne ist sehr viel jünger als die Ihres Planetensystems. Unser Stern Epsilon-Eridani ist noch nicht einmal eine Milliarde Jahre alt.« Der Journalist nimmt einen tiefen Schluck von seiner Margherita. »Verübeln Sie es mir bitte nicht, wenn ich Ihre Geschichte, die zwar unterhaltsam ist, nicht ganz erst nehme. Es ist klar, dass das Thema ›außerirdisches, intelligentes Leben‹ eine bestimmte Leserschaft brennend interessiert. Aber wir wissen doch beide, dass die Wahrscheinlichkeit für außerirdisches Leben äußerst gering ist. So hält zum Beispiel der Wissenschaftler Andrew Watson von der Universität East Anglia die Chancen eines Besuches aus dem All für nahezu unmöglich. Nach seinen Berechnungen beträgt die Wahrscheinlichkeit für hochentwickeltes Leben auf einem erdähnlichen Planeten 0,01Prozent.«
    »Ja, mir ist diese Studie bekannt«, lächelt Vanaa. »Watson hat in seiner Arbeit die Schrittfolge zu komplexen Lebensformen durchgespielt.«
    »Genau«, sagt der Journalist, »es sind vier Phasen, die durchlaufen werden müssen. Die Entstehung von Einzellern und Mehrzellern. Dann die Spezialisierung von Zellen, sodass eine komplexe Lebensform mit effektiven Organen entsteht, und schließlich die Entwicklung von Bewusstsein und Sprache.«
    »Ja, und nicht zu vergessen die Zeitfalle«, pflichtet Vanaa ihm bei. »Jeder Stern mit seinem Planetensystem hat eine bestimmte Lebenserwartung. Zivilisationen entstehen und gehen wieder unter. Aber es existieren sehr viele Planetensysteme in der Milchstraße. Das ist kein Wunder, denn die Milchstraße setzt sich aus rund 200000 Millionen Sternen unterschiedlichen Alters zusammen. Ihre Astronomen entdecken fast täglich andere Planetensysteme, zum Beispiel bei dem 20,5 Lichtjahre entfernten Stern Gliese 581 im Sternbild Waage, mit einem erdähnlichen Planeten von der fünffachen Erdmasse.
    Es sollte Sie also nicht verwundern, dass auf Planeten, die eine Biosphäre aufweisen, nicht nur Leben entstehen kann, sondern auch hochentwickelte, intelligente Zivilisationen. Aber bei uns Acheleern ist der Ursprung ja auch anders, denn er führt zurück auf diesen Planeten.«
    Der Journalist lässt seinen Blick durch die Panoramascheibe zu der Kette der weißen Teleskopschüsseln schweifen, die von der Hochwüste ihre »Ohren« zum Himmel recken, um Quasare, Pulsare, Supernovae oder Radiogalaxien aufzuspüren.
    »Bevor wir auf Einzelheiten eingehen«, wendet sich der Journalist seinem Gegenüber wieder zu, »warum wollten Sie, dass wir uns gerade hier treffen?«
    »Aus verschiedenen Gründen«, antwortet Vanaa. »Erstens, weil wir hier sozusagen am Radiofenster zum All sind, und zweitens, weil wir uns nur wenige Meilen von Socorro befinden. Übrigens auch gar nicht weit weg von White Sands. Und vergessen Sie nicht, dass der Roswell-Zwischenfall ja praktisch in der Nachbarschaft passiert ist. Also doch ein optimaler Treffpunkt!« Vanaa mustert das Aufnahmegerät nachdenklich.
    »Sie spielen auf den sonderbaren Zwischenfall an, der sich am 25. April 1964 am Stadtrand von Socorro ereignet hat, der bis heute nicht aufgeklärt wurde«, unterbricht der Journalist.
    »Richtig! Erinnern Sie sich noch an die Einzelheiten?«
    »Das schon! Ich habe ja den Vorfall danach in allen Einzelheiten untersucht. Nach den Augenzeugen wurde um 17.50 Uhr an jenem Frühlingsnachmittag von verschiedenen Augenzeugen ein ovales, metallenes Objekt in niedriger Flughöhe beobachtet. Es flog so tief, dass es beinahe die Antenne eines Autos streifte. In diesem Wagen mit Colorado-Kennzeichen befand sich eine fünfköpfige Familie, die fassungslos das seltsame Objekt beobachtete, bis es westlich des Highways verschwand.
    Zur gleichen Zeit verfolgte der Polizeibeamte Lonnie Zamora mit seinem Streifenwagen einen Verkehrssünder, ließ jedoch von ihm ab, als er das ovale, sonderbare Flugobjekt registrierte. Er wendete sein Fahrzeug und jagte mit durchdrehenden Rädern einen steilen Abhang hinauf und erblickte das

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