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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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Auf der Erde fanden damals Umweltkatastrophen statt, klimatische und geophysikalische, tektonische Verschiebungen, Erdbeben und Vulkanausbrüche. Die meisten Atlantiden kamen um. Nur wenige konnten sich retten, aus denen unter anderem der Cro-Magnon-Mensch hervorging. Die Zivilisation musste also wieder von Null beginnen. Aber die Erinnerung war noch wach. An den bemalten Höhlenwänden schweben Fluggeräte mit Landegestell und stilisierten Lichtstrahlen über Rentieren, Wisenten, Pferden, Bären, Wölfen und Tigern in der Steppe.«
    »Und wie ist das nun mit Achele …?«
    »… ein heißer Wüstenplanet, er ähnelt in mancher Hinsicht Zentralaustralien oder Arabien und auch ein bisschen New Mexico. Im Gegensatz zur vielfältigen, prachtvollen Flora und Fauna der Erde, die bedauerlicherweise immer mehr vom Menschen zerstört wird, hat Achele nur kakteenartige Gewächse, die blühen und Früchte tragen. Auch die Tierwelt ist sehr bescheiden bei uns, friedliche Echsenarten, die sich von der eher kargen Pflanzenwelt ernähren. Wasser ist nur in geringen Mengen in natürlichen Reservoiren vorhanden.
    Eine Besonderheit auf Achele sind unsere Seen. Allerdings bestehen sie aus glasklarem Steinöl, das von dem mächtigen Felsgestein ständig ausgeschieden wird. Vieles wird aus diesem Steinöl bei uns hergestellt.«
    »Wie groß ist eigentlich Ihr Planet und wie hoch ist Ihre Bevölkerungszahl?«, unterbricht der Journalist und fügt schnell hinzu: »Nicht, dass ich das Ganze ernstnehme.«
    »Unsere Bevölkerung lebt über ganz Achele verstreut und sie liegt konstant bei ungefähr zwei Millionen Acheleern. Wir haben im Grunde genommen nur eine Hauptstadt – Urche. Sämtliche Industrieanlagen sind unteracheleisch angelegt. Fast alles ist automatisiert. Die Überwachung erfolgt durch den ShambaMé, eine multivalente künstliche Intelligenz, gespeichert in einem besonderen Kristall.
    Achele ist sehr reich an Bodenschätzen, mit Elementen gesegnet, die hier auf der Erde unbekannt sind. Sie sind hervorgegangen aus einer gigantischen Supernovaexplosion. Die Überreste sind ein dichter, stellarer Staubring, der das Epsilon-Eridani-System ringförmig umschließt.«
    »Wenn ich hier nun einmal aus lauter Spaß an der Freude voraussetze, dass Ihre Geschichte nicht auf Phantasterei beruht, sondern auf Tatsachen, dann müssten uns ja eigentlich Ihre sogenannten acheleischen Zivilisationen wissenschaftlich und technologisch weit voraus sein. Deshalb frage ich mich nun, warum Sie mir überhaupt das Ganze hier erzählen, und vor allem, warum Sie mir nicht irgendwelche Beweise präsentieren.« Der Journalist lehnt sich zurück, verschränkt seine Arme und zieht genüsslich seine Augenbrauen hoch.
    »Mein Motiv ist ganz einfach zu erklären. Ich will nichts beweisen, sondern ich will als acheleischer Gesandter Entwicklung, Probleme und Ursachen der menschlichen Gesellschaft recherchieren und verstehen lernen. Aber insbesondere möchte ich das Bewusstsein für außerirdische Zivilisationen auf diesem Planeten stärken, sodass eines Tages ohne Vorurteile und ohne Ängste ein friedlicher Kontakt zustande kommen kann.
    In Ihren Science-Fiction-Filmen ist der Außerirdische entweder ein böses Monster oder er verfügt über paranormale Superkräfte. Bitte bedenken Sie, die Acheleer sind auch nur Menschen. Acheleische Abgesandte dürfen überhaupt nicht fortgeschrittene technologische ›Spielzeuge‹ auf anderen Welten verteilen. Die Konsequenz wären Zeitparadoxa, die möglicherweise zum Untergang einer ganzen Zivilisation führen könnten. Und wem sollte man schon ein Gerät aus der Zukunft übergeben?
    Schauen Sie sich doch die Konflikte auf diesem Planeten hier an! Soziale, ökonomische, politische, religiöse Divergenzen, die derzeit unüberbrückbar scheinen. Umweltprobleme kommen dazu, mit einem drastischen Klimawandel in den nächsten Jahren.
    Diese Probleme müssen von den Menschen selbst gelöst werden. Hilfe von außen würde hier nichts bringen. Es steht Ihnen frei, mich über wissenschaftliche Erkenntnisse zu befragen. Ich fürchte nur, dass Sie das meiste nicht verstehen werden. Nicht zuletzt aber würde ein Kultur- und Technologieschock immense negative Auswirkungen auf Ihre Zivilisation haben.«
    »Ach, wissen Sie«, antwortet der Journalist, »wir haben in den letzten hundert Jahren so viele neue Konzepte und Technologien verkraften müssen, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, dass revolutionierende Erkenntnisse einen

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