Raus aus Deiner Komfortzone
schnelllebige Welt kann uns die Sicherheit nicht mehr geben, dass morgen
noch alles genauso ist wie heute. Von einem Tag auf den anderen kann alles
anders sein. Darauf kann man sich nur vorbereiten indem man das Verändern
trainiert.
Wenn wir regelmäßig unsere Welt erweitern, Neues erleben, Neues lernen,
dann gewinnen wir unsere Sicherheit aus der Veränderung und nicht aus der
Kontinuität. Benjamin Britten, ein bedeutender englischer Komponist, Dirigent
und Pianist, sagte einmal "Lernen ist wie Rudern gegen den Strom; sobald man
aufhört, treibt man zurück." Dies war nie aktueller als heute. Doch müssen
wir uns davor in Acht nehmen, das nur auf unseren Intellekt zu beziehen und
nur diesen mit immer neuem Wissen zu füttern. Wir müssen in allen Bereichen ständig
dazu lernen.Wir müssen unseren Körper trainieren und pflegen,
denn ein starker und flexibler Körper ermöglicht auch einen starken und
flexiblen Geist.Wir müssen unser Sozialverhalten trainieren, unsere emotionale
Intelligenz, unsere Kreativität, unsere Flexibilität, unsere Offenheit, wir
müssen uns unseren Ängsten stellen usw. All das kannst Du mit den Übungen
aus dem Praxisteil erreichen.
Die Heldenreise
Im Laufe meiner Beschäftigung mit Veränderung habe ich bemerkt, dass große
Veränderungen oft einer gewissen Systematik folgen. Die üblichen Ratgeber
fand ich hier allerdings wenig hilfreich, die meisten verpacken alte Weisheiten
in neue Kleider. Fündig geworden bin ich schließlich in einem Buch von 1949
von Joseph Campbell der in "The hero with the thousand faces" ("Der Heros
in tausend Gestalten") einen so genannten Weg des Helden beschreibt.
Campbell war ein in der damaligen Zeit sehr bekannter Mythenforscher, der
die über Jahrtausende entstandenen Mythen wie die von Buddha, Christus,
Prometheus, Osiris und viele andere auf eine fundamentale Struktur hin
untersucht hat. Diese hat er auch gefunden, sie "Monomythos" genannt und
in seinem Buch beschrieben. Ursprünglich sind in seinem Buch 12 Schritte
enthalten, die für die Veränderung wesentlichen Inhalte habe ich in 4 Punkten
zusammengefasst.
1. Der Ruf des Abenteuers
Zuerst erfährt der Held einen Mangel oder eine Aufgabe wird an ihn heran getragen,
entweder von außen oder durch eine veränderte Situation. Diese
Aufgabe kann er ablehnen und weiter seinen gewohnten Weg gehen, oder
er kann diese Aufgabe annehmen und den Weg des Helden beschreiten. Die
Entscheidung ist meist mit einem Zögern verbunden, der Held muss erlangte Sicherheiten aufgeben.
Ist diese Entscheidung aber erst einmal getroffen,
beginnt der Aufbruch ins Unbekannte, der den Helden jenseits der eigenen
Erfahrungssphäre führt, oft auch von gesellschaftlichen Konventionen. In der
Mythologie wird es auch so beschrieben, dass der Held die Schwelle zur Unterwelt betritt.
2. Der Weg der Prüfungen
Hat der Held den Ruf des Abenteuers erhört und befindet sich auf dem Weg,
sieht er sich nun mit dem Auftauchen verschiedener Herausforderungen konfrontiert.
Diese Herausforderungen werden entweder erfolgreich gemeistert,
können aber auch von einem anfänglichen Scheitern begleitet sein. Auf diesem
Weg begegnet der Held freundlichen und feindlichen Gestalten, die auch als
Reflektionen der eigenen Energie gesehen werden können. Natürlich stehen
die feindlichen Gestalten dem Lösen der Aufgabe im Weg während die freundlichen
Gestalten dem Held helfen, seinen Weg erfolgreich zu gehen und auch
große Herausforderungen zu bestehen.
3. Das Erreichen des Ziels
Am Ende des Weges erreicht der Held sein Ziel. In den mythologischen
Schriften erhält der Held oft einen Schatz, der die Welt retten kann, ein Elixier
oder eine Weisheit. Diese Symbole repräsentieren die innere Erkenntnis, die
mit dem Erreichen des Ziels verbunden ist. Es erfolgt damit die Transformation.
Der Held zögert nun bei der Rückkehr in die Alltagswelt, kehrt dann aber
doch innerlich gereift in diese zurück.
4. Rückkehr in die gewöhnliche Welt
Bei der Rückkehr in die Alltagswelt trifft der Held nun auf Unverständnis der
Umgebung. Die beim Erreichen des Ziels erlangte Erkenntnis wird integriert,
angewendet und hilft dem Held nun auch in der alltäglichen Welt, sein Leben
zu bereichern. Diese Erkenntnis kann auch dazu beitragen, die Welt zu verbessern.
Das Buch von Joseph Campbell war nie ein Bestseller, auch Joseph Campbell
war zu Lebzeiten wenig bekannt. Dabei richten sich auch heute noch viele
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