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Raus aus dem Har(t)z IV!

Raus aus dem Har(t)z IV!

Titel: Raus aus dem Har(t)z IV! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Meier
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Sendung im Kasten. Oder war es das mit den Bauern und die suchen dann alle eine Frau, nachdem sie aufgeräumt haben und lernen mit der neuen Frau dann Kochen? Ich weiß es nicht mehr, dafür sehe ich vermutlich auch zu wenig fern. Trotz meiner vielen Freizeit. Aber es läuft ja ohnehin nur noch kochen oder diese Pseudo Dokus am Nachmittag, in denen dann der durchschnitts- Hartz IV- Empfänger erfährt, dass er es noch lange nicht so schlimm getroffen hat, wie die, die gerade im Fernsehen gezeigt werden. Er sich also quasi glücklich darüber schätzen kann, dass es ihm nicht so dreckig geht. ‚Self- Help- TV‘ nennt sich das ja. Obwohl ich immer noch glaube, die müssen die Zuschauer für dumm halten. Oder konnte bislang keine einzige Frau Deutschlands Essen kochen, das jetzt auf nahezu allen Kanälen mindestens eine Sendung täglich läuft, in der gezeigt wird, wie man einen Herd bedient und den Ofen anstellt? Ich bewunderte die Wohnung der drei wirklich, war einfach nur sprachlos. Ich hätte denen ja viel zugetraut, aber nicht so eine perfekte Ordnung. Alles war einfach an seinem Platz, es stand nichts herum, über das man sich hätte echauffieren können. Im Gegenteil, es war, als würde immer einer der Drei darüber wachen, dass dies so bleibt. Museumsgleich. Ich befürchtete unbewusst ja in diesem Moment, dass gleich die wahren Besitzer der Wohnung wieder kommen würden und dann auffliegt, dass die Drei nur in die Wohnung unter oder über ihrer eingestiegen sind und das Namensschild vertauscht hatten, um mir nicht das wahre Chaos vorzuführen. Aber diese Überraschung blieb mir Gott sei Dank erspart. So kann man sich also irren. Dabei waren alle drei für mich immer etwas ‚leichtfüßig‘ gewesen. Bis zu diesem Moment, in dem sie es geschafft hatten, mich tatsächlich zu beeindrucken. Modern, stilvoll und sauber: Wenn ich drei Worte finden müsste, ihre Wohnung zu beschreiben, ich würde diese drei wählen. Ohne jeden Zweifel. Obwohl ich noch immer nicht so weit war, einen der Drei als Telefonjoker im Fernsehquiz zu wählen, wenn ich mal das Vergnügen hätte, dorthin eingeladen zu werden. Denn vermutlich würden die sich einen Spaß daraus machen und mit Absicht falsch antworten. So hätten sie dann wieder etwas, worüber sie monatelang beim Bier aus der Plastikflasche erzählen könnten. Oder versank ich schon wieder in meine Klischees und Vorurteile? Aber ich muss sagen, das Grundvertrauen in die drei Jungs war dennoch vorhanden. Bislang ist mir noch keiner so auf den Nerv gegangen, dass ich ihn verflucht oder geistig ans Kreuz genagelt hätte. So wie ich es schon unzählige Male mit Frau Schimmelpfennig machte, obwohl bei ihr immer das Kreuz, in das ich sie in meiner wilden Phantasie nagelte,  zusammenbrach. Ich war fest dazu entschlossen, mit meinen drei neuen Freunden das alte Jahr zu Ende und das neue Jahr beginnen zu lassen. Fest entschlossen, der Idee, die sie mir in der vergangenen Woche servierten zuzustimmen und wieder selbst die Initiative in meinem Leben zu ergreifen. Nur heraus aus dieser Lähmung und Fremdbestimmung, mehr wollte ich gar nicht. „Diana? Diana! Hallo? Bist Du noch da? Nicht träumen!“ Michael holte mich wieder heraus aus meinen Gedanken, in die ich versunken sein musste, als ich mich umsah. Ich bemerkte gar nicht, dass jetzt alle Drei um mich herum standen und Michael mir ein Glas Sekt entgegenhielt, das ich dankbar annahm: „Oh, Danke. Ja natürlich bin ich noch da. Ich bin nur erstaunt über Eure Wohnung. Irgendwie habe ich sie mir anders vorgestellt. Ihr wisst schon, eben anders .“ Sie blickten mich freundlich an. Gerade so, als haben sie sich darüber abgesprochen. Alle schienen den selben Gesichtsausdruck geprobt zu haben und jetzt anzuwenden.  „Was hast du denn erwartet? Chaos?“ Michael schien den tieferen Sinn von dem, was ich gerade gesagt habe, verstanden zu haben. „Nun ja, eigentlich nicht. Ich bin nur überrascht. Es sieht eben anders aus. So, so, wie soll ich es ausdrücken,“ ich musste kurz überlegen „eben so aufgeräumt , versteht Ihr? Ich meine Ihr seid drei Kerle, da erwartet man nicht so eine Ordnung. Irgendwie. Ihr wisst schon.“ „Na trink erst einmal einen Schluck auf den Schock! Prost und Danke fürs kommen, Diana!“ Tobias erlöste mich aus meiner Verlegenheit und meinem Stammeln und dankbar prostete ich zurück: „Prost an Euch und Dank für die nette Einladung! Auf ein erfolgreiches neues Jahr!“. An den strahlenden Augen der

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