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Raus aus dem Har(t)z IV!

Raus aus dem Har(t)z IV!

Titel: Raus aus dem Har(t)z IV! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Meier
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Durst löschen und etwas Stil in die Runde bringen sollte, ließ meinen Kopf fast zerplatzen. Hätte mich jemand gesehen an jenem Tag, dem ersten Weihnachtsfeiertag, ich glaube er hätte mich in eine Psychiatrie einliefern lassen. Ich lief den gesamten Tag im Nachthemd herum , ein feuchtes Tuch gegen die entsetzlichen Kopfschmerzen um den Kopf geschnallt, sodass ich aussah wie eine islamistische Terroristin vorm finalen Schlag gegen den westlichen Imperialismus. Aber für wen hätte ich mich auch herrichten sollen. Nachdem die Kopfschmerzen einigermaßen erträglich wurden, machte ich mich daran, die Überreste des vergangenen Abends vom Tisch abzuräumen. Die leeren Rotweingläser oder was auch immer letztendlich darin eingegossen und verzehrt wurde, die Karaffe und das Trivial Pursuit Spiel mussten wieder in den Haushalt einsortiert werden, in dem ich ein striktes System hatte. Beim Einpacken des Spieles musste ich wieder daran denken, was Stefan mir am Abend zuvor für ein Konzept erklärt hatte. ‚Mastermind Gruppe‘ – klang noch immer geheimnisvoll in meinem Kopf, der –wie ich schnell bemerkte- komplizierte und tiefere Gedankengänge noch nicht zuließ. Ich würde nie wieder etwas anrühren, das sich Wein nennt und aus einem Pappkarton kommt, schwor ich mir.
     
    Am Abend hatten sich die Kopfschmerzen verzogen und ich war wieder in der Lage, etwas zu mir zu nehmen. Gerade als ich den Löffel in einen Becher Schokopudding eintauchen wollte und mir einen Fernsehkanal eingestellt hatte, auf dem keine Weihnachtsdudeleien zu hören waren, klingelte mein Telefon in den unendlichen Weiten meiner Plattenbauwohnung. Ich hätte ausrasten können: Gerade bequem gemacht und die Füße hochgelegt, musste jetzt dieses bescheuerte Mobiltelefon klingeln. Der Fluch, in Form eines Mobiltelefons immer erreichbar sein zu müssen, traf mich und konnte den Bann von ‚ Aldis Rache ‘ –so nannte ich die rote Plörre von gestern Abend inzwischen- scheinbar perfekt ersetzen. Wie hätte ich auch annehmen können, für den Selbstkostenpreis eines Pappkartons mit bunten Bildchen von roten Weintrauben darauf, auch noch genießbaren Inhalt erwarten zu können? Wo war denn jetzt dieses verfluchte Mobiltelefon? Ich kramte mein halbes Bett auseinander, bis ich es in der Ritze zwischen den beiden Matratzen fand, in die es gerutscht sein musste. Natürlich hörte es genau in diesem Moment auf zu klingeln, in dem ich es aus dieser engen Ritze herausgepuhlt hatte. Wie hätte es auch anders sein können. Ich fluchte so laut, dass Frau Yilmaz im Stockwerk über mir vermutlich dachte, jetzt geht es ihr an den Kragen. Und dafür bin ich losgerannt und habe meinen Platz auf der Couch aufgegeben. Ich nahm das Telefon und machte mich zurück auf das Sofa, welches einladend auf mich wartete. Heute war ruhe angesagt, kein Stress, keine Hektik. Da es aber anscheinend keine höhere Gewalt gab, die mir diese Ruhe gönnen wollte, klingelte das Telefon erneut. „Ja, bitte.“ sagte ich genervt in den Hörer. Dabei achtete ich peinlichst genau darauf, meine Gereiztheit in diese zwei Wörter zu packen auf das der Anrufer, gleich wer es auch sein mochte, denn die Rufnummernübertragung war aus, sodass ich nicht sah, wer mich da störte, wusste, dass er entweder mit etwas wichtigem herausplatzen müsste oder am besten wieder auflegte. „ Hallo? “ – ich rief etwas lauter ins Telefon, als sich auf mein ohnehin schon genervtes ‚Ja bitte‘ keine Antwort regte. Hab ich es geschafft und der Anrufer am anderen Ende der Leitung hat aufgegeben, mich zu stören? Ein kleiner Sieg am ersten Weihnachtsfeiertag? Leider nicht, die Stimme am anderen Ende meldete sich: „ Hallo Diana, hier is Tobi, wa. Un, wie jeht et? “. Dabei klang auch er nicht gerade so, als sei er voller Tatendrang und Frische an jenem Tag. „Danke, mir geht es soweit gut, und Euch?“. Nicht wirklich interessiert an einer Konversation spielte ich mit und versuchte freundlich zu sein. „ Ja, danke. Uns jeht es jut soweit, wa. Wir wollten ma fra- chen ob de nich Lust hast, zu Silvester rübber zu kommen in unsere Bude. So als kleene Revanche wa. Wejen Jestern, weeßt schon .“ Wie süß, die Drei laden mich ein, mich bei Ihnen abzuschießen an Silvester, aber was soll’s, konnte ja nicht wirklich schlimm werden. Vielleicht sogar ganz nett, warum also nicht: „Ja, Danke. Das ist lieb von euch. Gerne. Wann denn?“  - „ Ja, abends dachten mer, wa. Also nich zu spät. “ – „Ok, ich

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