Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raus aus dem Schneckenhaus

Raus aus dem Schneckenhaus

Titel: Raus aus dem Schneckenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Morschitzky , Thomas Hartl
Vom Netzwerk:
Werte und Lebensziele, die das Leben schöner machen.
    Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Ihre Gedanken nicht »die Realität« sind. Treten Sie in eine gesunde Distanz zu Ihren Gedanken und Gefühlen. Wir sind oft viel zu sehr mit unseren Gedanken und Vorstellungen verschmolzen und fürchten uns dann vor dem, was wir uns im Geiste ausmalen. Wenn wir keinen Abstand zu unseren Gedanken und Gefühlen haben, sondern diese mit der Wirklichkeit verwechseln, bekommen unsere inneren Erlebnisse eine so große Macht über uns, dass wir ständig ein Kontrollverlustgefühl haben. Unterscheiden Sie also zwischen Ihren Gedanken und Gefühlen einerseits und der Realität andererseits. Nehmen Sie Ihre Symptome nicht so ernst, betrachten Sie Ihre Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen als vorübergehend. Sagen Sie sich: »Das sind nur meine momentanen Gedanken und Gefühle zu Beginn der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Sie sind jetzt da und werden vorübergehen. Ich habe gerade diese Gedanken über die Wirklichkeit, aber sie sind nicht die Realität.«
    Sie müssen nicht immer versuchen, »positiv« zu denken oder Ihre »falschen« Gedanken durch »richtige« zu ersetzen. Negative und unrealistische Gedanken an sich (»Ich bin ein Versager«, »Alle werden mich ablehnen«) sind nicht wirklich das Problem; sie führen erst dann zur Beeinträchtigung unseres Lebens, wenn wir sie für die Wahrheit halten und unser Leben danach ausrichten. Wenn bestimmte Gedanken, Gefühle und Empfindungen in bestimmten Situationen zur Belastung werden, geht es nicht darum, die jeweiligen Inhalte als falsch anzusehen, sondern zu den Gedanken als solchen eine innere Distanz zu schaffen: »Ich bemerke, wie ich durch die Identifizierung mit meinen momentanen Gedanken und Gefühlen Angst bekomme. Doch das sind nur Gedanken, nicht die Realität, das sind nur Gefühle, die vorübergehen werden.«
    Werden Sie zum distanzierten Beobachter Ihres inneren Erlebens , ohne sich davon überwältigen zu lassen. Bleiben Sie nicht in Ihren Gedanken, Gefühlen und Empfindungen stecken, treten Sie vielmehr heraus und schauen Sie sich diese aus einer gewissen Distanz an – wie ein interessierter Beobachter oder eine Wissenschaftlerin. Sagen Sie sich: »Ich habe jetzt einen bestimmten Gedanken, aber ich bin nicht mein Gedanke. Ich und mein Gedanke sind nicht eins. Ich denke, das ist jetzt so, aber das ist nur mein momentaner Eindruck von der Realität.« Sagen Sie sich innerlich Ihre Gedanken ganz bewusst vor und schreiben Sie diese auch auf (zum Beispiel: »Die anderen werden mich kritisieren«, »Ich werde mich bestimmt blamieren«).
    Lassen Sie Ihre Gedanken, Vorstellungen und Erinnerungen (in Bezug auf eine negative Erfahrung, eine gefürchtete Ablehnung oder eine drohende Panikattacke) zu, als wären Sie ein Zuschauer in einem Kino, und lassen Sie diese Bilder wie einen Film an sich vorüberziehen, ohne sich damit zu identifizieren und ohne sich in das Geschehen hineinzuversetzen. Beschreiben Sie auch Ihre momentanen Impulse (»Ich möchte am liebsten davonlaufen oder im Erdboden versinken«) und machen Sie die Erfahrung, dass Sie davon nicht überwältigt werden. Humor und über sich selbst lachen zu können, ist ebenfalls eine hilfreiche Distanzierungstechnik (zum Beispiel: »Ich lasse mich mal überraschen, welche Horrorvorstellungen mir gleich wieder kommen werden«).
Distanzierung vom momentanen Selbstbild: Nehmen Sie Bezug auf Ihre ganze Person
    Jeder Mensch stellt sich die Fragen »Wer bin ich?« und »Was halten die anderen von mir?« Das Bild, das wir von uns selbst haben, besteht aus einer Fülle von positiven und negativen Aussagen, die wir im Laufe der Zeit aufgrund der Erfahrungen mit uns selbst und mit der Umwelt gemacht haben. Vervollständigen Sie rasch und spontan folgende Sätze: »Ich bin …«, »Ich bin nicht der Typ, der …«, »Ich habe schon immer …«, »Ich war noch nie …«, »Ich war auch früher schon …«, »Ich werde auch in Zukunft …«, »Es fällt mir schwer, …«, »Wenn ich vor neuen Situationen stehe, möchte ich am liebsten …«, »Drei typische Merkmale von mir sind ….«
    Erstellen Sie eine Hitliste der zehn häufigsten negativen Selbstaussagen . Lassen Sie diese dann wie auf einem Monitor an Ihnen vorbeiziehen und gehen Sie dazu auf Distanz. Je mehr wir uns mit den Aussagen über uns selbst identifizieren, desto unveränderlicher ist unser Selbstbild und desto weniger offen sind wir für neue

Weitere Kostenlose Bücher