Raus aus dem Schneckenhaus
überwinden, wenn Ihre Ziele attraktiv genug sind. Es geht nicht einfach darum, weniger Angst zu haben, sondern mehr Motivation und Einsatz für das zu entwickeln, was Ihnen etwas bedeutet. Konfrontieren Sie sich ohne Sicherheitsstrategien und ohne Vermeidungsverhalten mit allem, was Ihnen Angst macht, um besser damit umgehen zu lernen. Dabei können Sie folgenderweise vorgehen:
Gehen Sie zunächst auf Distanz zu Ihren Gedanken, Gefühlen, Empfindungen und Ihrem negativen Selbstbild und verknüpfen Sie sie dann mit Ihren wertegeleiteten Zielen und Verhaltensweisen – und zwar durch das Wort und . Sagen Sie sich z. B.: »Ich habe das Gefühl, dass mich die anderen beobachten, und ich tue jetzt das, was mir Spaß macht«, oder: »Ich denke, dass die anderen mich nicht mögen, und ich setze mich jetzt zu ihnen.« Aussagen wie »Ich reagiere in sozialen Situationen rasch mit Angst, und ich möchte in dieser Gruppe meine Meinung vertreten« oder »Ich fühle mich als Versager, und ich werde jetzt öffentlich auftreten« erweitern Ihren Handlungsspielraum. Innere Selbstgespräche , wie etwa: »Ich bin ein schüchterner Mann, und ich werde diese interessante Frau ansprechen« oder »Ich fühle mich als Frau unattraktiv, und ich lasse mich von diesem Mann zu einem Drink einladen« ermutigen Sie zu neuen Verhaltensweisen, die Ihr momentanes Selbstbild aufgrund der gemachten neuen Erfahrungen verändern werden: Sie können einerseits ängstlich sein und andererseits erfolgreich handeln.
Was würden Sie schon jetzt gerne tun, wenn Sie keine Furcht davor hätten? Menschen mit sozialen Ängsten möchten am liebsten erst dann handeln, wenn sie keine Angst mehr haben, doch dadurch machen sie sich von ihren momentanen Gefühlen und Empfindungen abhängig. Wir schlagen Ihnen einen anderen Weg vor: Lassen Sie einerseits Ihre Gedanken und Gefühle ohne Kontrollversuche zu, und handeln Sie andererseits so, wie es Ihnen wichtig ist – unabhängig von Ihrer seelischen und körperlichen Befindlichkeit.
Konfrontieren Sie sich regelmäßig mit einer gefürchteten Situation ohne jede Form der Ablenkung oder Vermeidung. Kämpfen Sie nicht gegen Ihre innere Befindlichkeit, sondern denken Sie an Ihre Ziele, deretwegen es sich lohnt, trotz Angst zu handeln. Es geht nicht darum, sich zuerst besser zu fühlen, um danach ein besseres Leben anfangen zu können, sondern darum, ein besseres Leben schon jetzt zu beginnen, obwohl Sie sich körperlich und emotional unwohl fühlen. Zustände wie Angst und unangenehme Körperempfindungen sind tolerierbare Hürden, wenn Ihnen ein Ziel wichtig ist. Kennen Sie Beispiele aus Ihrem Leben, wo Sie plötzlich Dinge umsetzen konnten, obwohl Sie vorher Angst davor hatten? Was glauben Sie, hat Ihnen in diesen Situationen am meisten geholfen, Ihre Ängste zu überwinden? Orientieren Sie sich daran – es wird Ihnen Mut und Selbstvertrauen geben.
Schritt 4 – Änderung der Denkmuster: Entwickeln Sie neue Sichtweisen
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.
Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
TALMUD
Analysieren und ändern Sie Ihre schädlichen Denkmuster, die Ihr Wohlbefinden in sozialen Situationen beeinträchtigen. Entwickeln Sie realistische Sichtweisen Ihrer Person und Ihrer Mitmenschen, die ein erfolgreiches Sozialverhalten erleichtern. Solange Sie Ihr schärfster Kritiker bleiben, werden Sie Angst haben, dass andere genau das denken könnten, was Sie schon längst über sich selbst denken. Unterstellen Sie anderen Menschen nicht so viele kritische Gedanken in Bezug auf Ihre Person, und Sie werden sich weniger vor ihnen fürchten. Überprüfen Sie Ihre Denkmuster und betrachten Sie diese nur als »Vor-Urteile«: als erste und vorläufige Eindrücke, die sich durch andere Sichtweisen und neue Erfahrungen verändern lassen.
Negative Gedanken ändern, belastende Gefühle und Körpersymptome vermindern
Der Grundgedanke der kognitiven Verhaltenstherapie lautet: Die Art und Weise, wie Sie denken, beeinflusst die Art und Weise, wie Sie sich fühlen und wie Sie handeln. Unangenehme Gefühle und belastende Körpersymptome sind oft die Folge negativer Denkmuster. Ihre inneren Monologe oder Dialoge bestimmen, wie Sie sich in sozialen Situationen verhalten. Analysieren Sie doch einmal in Ruhe, wie Sie durch Ihre Denkmuster Ihre Befindlichkeit im Sozialkontakt verschlimmern. Oft
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