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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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auch brav im Cottage geblieben. Drüben im Spind sind Anzüge und Helme. Bereit für ein luftiges Abenteuer?“
    „Bereit.“ Lianne straffte die Schultern und ignorierte das flaue Gefühl in ihrem Magen.   
    Wenn Frank zu retten bedeutet e , dass sie sich in dieses Monster setzen musste, würde sie diese Kröte klaglos schlucken. Panisch werden konnte sie dann später immer noch.
    „Ich werde dir noch eine kleine Einweisung geben. Vielleicht musst du mir helfen, ein paar Raketen ab zu schießen oder Ähnliches .“
    Bei diesen Worten spürte sie , wie ihr Teint soeben einige Nuancen blasser geworden war. Machte Buzz einen ihrer derben Scherze oder meinte sie das etwa ernst? Helfen? Raketen abschießen? Holy moly. Wie auch immer, Lianne gab sich keine Blöße. Wenn man an sie glaubte, würde sie das auch tun. Sie hatte schließlich darauf bestanden, dabei zu sein und Ravens Einwände in den Wind geschlagen. Jetzt musste sie zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt war.
    „Okay. Hoffentlich geht mit Raven, Falcon und Crane alles gut.“
    „Keine Sorge. Sie sind in sämtlichen Arten des militärischen Freifalls ausgebildet, sowohl für den Sprung aus Starrflüglern, also Flugzeugen, als auch aus Drehflüglern. Damit können sie über große Distanzen bis zu vierzig Kilometer zwischen Absprungs- und Landungsort unbemerkt per Flächen fallschirm in die Tiefe des gegnerischen Raumes eindringen.“
    „Na gut, worauf warten wir?“ Ihre Stimme klang fest und entschlossen, während ihre Beine die Konsistenz von Wackelpudding annahmen.  
     
    *

Raven und die anderen landeten in tiefer Dunkelheit auf dem seitlichen Flachdach des kleineren Dillinger Gebäudes. Es war eines von drei Komplexen und wurde wahrscheinlich für Lagerzwecke benutzt. Daher war es nicht besonders stark bewacht . Die Landung war sicher und zielgenau. Sie waren in großer Höhe und in etwa fünfunddreißig km Entfernung vom geplanten Landepunkt aus der Transportmaschine gesprungen, um die Lage der Landezone zu verschleiern und möglichst lange unbemerkt zu bleiben. Der Absetzpunkt lag vom Ziel aus gesehen entgegen der Windrichtung, damit sie lautlos mit dem Wind auf das Ziel zugleiten konnten. Crane, Falcon und er hatten bei 26.000 Fuß Höhe das Flugzeug eines guten, loyalen Bekannten verlassen und ein Instrumentendisplay mit Kompass und GPS mit gespeicherten Wegpunkten benutzt, um sich zu orientieren. Die Schwierigkeit dieser Phase bestand in der Navigation unter Berücksichtigung der realen Windverhältnisse, um nicht an der Landezone vorbeigedrückt zu werden. In diesem Fall hatte der Bereich gerade einmal fünf Quadratmeter umfasst, denn die Flachdachkonstruktion des Dillinger Komplexes war an anderen Stellen mit Berührungs- und Drucksensoren ausgestattet worden. Sofort nach der Landung benutzte er sein scharfes Fallschirmkappmesser und half den anderen, die Flächenfallschirme schnellstmöglich zusammenzulegen und zu verstauen. Erst dann legte er seinen Integralhelm mit Sauerstoffmaske und die Handschuhe ab, prüfte seine militärische Ausrüstung. Die drei Männer sprachen in diesem Moment kein Wort und versuchten, das Adrenalin in ihren Körpern abzubauen. Raven besann sich auf seine Atmung und blickte in die Nacht. Wenn sein Freund hier war, würden sie ihn finden. Er dachte an Lianne und hoffte, dass sie mit ihrer Aufgabe nicht überfordert war. Vielleicht wünschte sie sich, nicht so vehement eine Beteiligung an der gefährlichen Aktion gefordert zu haben. Er würde ihr im Moment nicht helfen können , aber setzte sein Vertrauen in Buzz. Dennoch war da diese unterschwellige Sorge, die ihn stets begleitete. Sie war so sehr in seinen Gedanken, dass es ihn beinahe ärgerte. Selbst während des Fiebers hatte er oft von ihr geträumt. Er fragte sich, ob es sich so anfühlte, wenn man sich verliebte. In seinem bisherigen Leben war er immer darauf bedacht gewesen , niemandem zu vertrauen und zu nah an sich heranzulassen. Lianne knabberte sich dagegen beständig und Stück für Stück durch die Mauer, die er um sich herum errichtet hatte. Er wusste nicht, ob er das zulassen konnte oder lieber rechtzeitig das Weite suchen sollte, bevor er vielleicht ihre Gefühle verletzte. Oder selbst den Kopf verlor. Der Zeitpunkt war denkbar ungünstig, sich mit diesen lästigen Gefühlen zu beschäftigen.   
    Falcons Stimme erklang dicht an seinem Ohr. „Du solltest dich lieber konzentrieren. Sie kommt schon zurecht.“ Seine Gedanken waren ihm

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