Raven (Shadow Force) (German Edition)
Hightech-Stealth-Kampfhubschrauber mit RAM-Beschichtung. Er fliegt im Flüstermodus und kann vom Radar kaum geortet werden.“
„Flüstermodus? Das musst du mir bitte genauer erklären.“
„Er wurde für besondere Einsätze konzipiert, wenn wir möglichst lautlos agieren müssen. Für die meisten Menschen ist er eine Art von Fabelwesen, aber er wurde schon vor zwei Jahren entwickelt. Ich fliege ihn gern.“ Buzz grinste.
„Du fliegst diese Teile? Bist Ärztin und Agentin dazu. Deine Talente sind … vielfältig.“ Lianne konnte ihre Überraschung nicht verbergen. Buzz wischte ihre Bemerkung mit einer Handbewegung beiseite.
„Der Lärm bei Hubschraubern entsteht hauptsächlich durch die Flügelspitzen, die sich mit Überschallgeschwindigkeit bewegen und dabei die Schallmauer durchbrechen. Dies führt durch die Vielzahl von Geräusch er zeu g ungen zu einem anscheinend konstanten lauten Rauschen. Der Flüstermodus wird so umgesetzt, dass die Geometrie der Flügel verändert und die Drehzahl des Rotors reduziert wird.“ Buzz lief um den Helikopter herum und betrachtete ihn beinahe liebevoll. „So überschreiten die Spitzen nicht mehr die Schallgeschwindigkeit und der Lärm wird erheblich reduziert. Weiterhin wurde eine besondere Heckrotor-Abdeckung entwickelt.“
„Er sieht vollkommen anders aus als übliche Maschinen. Nicht, dass ich davon Ahnung hätte.“ Lianne zwang sich zu einem Lächeln.
„Kein Wunder. Die Stealth-Technologie und eine geheime Oberflächenbeschichtung zielen darauf ab, das Fluggerät vor Aufspürtechnik zu verstecken. Wenn alles klappt, bemerken sie uns erst, wenn wir über ihren Köpfen sind.“
Lianne war beeindruckt.
„Das kleine Baby hat einiges auf Lager.“
Mit diesem Baby würde sie schon bald fliegen. Das erste Mal, dass sie in einem Hubschrauber sitzen würde. Und dann gleich so ein Ding, ein Kampfhubschrauber mit einem riesigen Waffenarsenal. Der große, böse Bruder von Airwolf. Beinahe erwartete sie, dass das matte Metall lebendig werden, die Augen öffnen und sie böse anstarren würde.
„Die ersten Stealth-Bomber der Amis hat man auch für Ufos gehalten. Sie sind nicht nur Meister im Schuldenmachen, sondern auch in der Geheimhaltung.“
„Woher habt ihr das Teil?“, fragte Lianne. „Ich dachte, das Team habe der MI6 auf Eis gelegt?“
„Haben sie auch. Hawk, Falcon und ich haben ihn in einer Nacht - und Nebelaktion … gerettet.“ Scarlett gluckste. „General Middelton ist aus gerastet, als er es erfahren hat. Das Baby ist ein megateurer Prototyp. Es hat mich enormes Schauspieltalent gekostet, nicht laut loszulachen, als er wie ein wilder Derwisch durch sein Büro tobte. Ich habe meine Hände natürlich in Unschuld gewaschen und mit den Wölfen geheult.“
„Clever.“
„Notwendig.“ Buzz zuckte mit den Schultern. „Auch das muss man in diesem Job können. Schließlich wissen wir nicht, ob er mit der Sache zu tun hat. Bei Prime scheint es sicher zu sein.“
„Hat er nichts bemerkt?“
„Ich wurde wochenlang observiert und man hat meine Londoner Wohnung abgehört. Aber ich war ein braves Mädchen.“ Ihre Miene war seltsam hart bei diesen Worten. „Ob er das veranlasst hat, Prime, oder wer auch immer, weiß ich nicht. Hawk und ein paar andere Agenten wurden bei der Aktion festgenommen. Sie fehlen uns heute. Aber dafür haben wir ja dich“, Buzz tätschelte ihren Oberarm.
„Ein toller Tausch. Mir wird selbst beim schnellen Autofahren schlecht.“
„Du machst das schon. Vergiss nicht, dass wir Schattenkrieger jahrelang ausgebildet wurden. Nur die Besten und Härtesten kamen beim Training durch. Für ein Greenhorn hältst du dich beachtlich gut.“
Buzz schien das wirklich ernst zu meinen. Lianne hoffte, dass ihre Euphorie nicht bald einen empfindlichen Dämpfer bekam. Ob sie ihr verzeihen würde, wenn sie sich im Inneren des heiß geliebten Monsters übergeben musste? Nicht auszudenken.
„Das wäre eine tolle Story für den Guardian“, sagte Lianne wie zu sich selbst. „Reporterin an Bord des ersten Stealth-Hubschraubers.“
„Unterstehe dich.“ Scarlett baute sich vor ihr auf und Lianne hob beschwichtigend die Arme.
„Nur ein Scherz.“ Sie wusste, dass dies nicht der rechte Zeitpunkt war, aber das Thema war allgemein zu heiß, als dass die Öffentlichkeit darauf verzichten sollte. Wenn irgendwann irgendwer diese Story bringen würde, dann sie, nach erfolgter Freigabe. Daran würde sie arbeiten.
„Ich weiß, sonst wärst du
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