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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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Zweifel.
    „Ich kann nicht, er wird mich überall finden“, entgegnete sie und trat einige Schritte nach hinten.
    „Wie lange willst du dir noch anschauen, was er tut?“
    Eine gewaltige Explosion erschütterte das Gebäude und Raven schwankte.
    „Wir können dich beschützen“, lockte Frank weiter.
    „Unmöglich. Er ist zu stark für euch.“
    „Ich lasse es darauf ankommen.“
    „Zoran wird sich an dir und deinen Freunden rächen“, fuhr sie unbeirrt fort. „Bislang war es ein Spiel für ihn. Ein Austesten eurer Möglichkeiten, weil ihr uns ähnlich seid. Aber er ist nachtragend und wird die Zerstörung seines Werkes persönlich nehmen. Passt gut auf euch auf, Frank. Leb wohl!“ Mit diesem Wort war sie verschwunden.
    „Warte!“, rief Frank ihr nach, doch es war zu spät.
    Raven blinzelte. Trogen ihn gerade seine Augen? Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es schien, als habe sie sich in einer Art von Nebel aufgelöst, aber das musste Einbildung sein. Egal. Das Luder war weg, der Weg frei und das war das Wichtigste. Sein Freund wirkte unglücklich und benommen, doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Irgendwann würde er wieder einen klaren Kopf bekommen und froh sein, dass sie geflohen und er sie los war. Raven stütz t e Frank , so gut es ging, während sie in Richtung Freiheit taumelten. Alles andere musste warten. Sie sprachen kein Wort. Das gewaltige Grummeln und Rumoren war laut genug. Es hatte in der Zwischenzeit auch alle anderen aus dem Gebäude gejagt, denn die vielen Gänge waren menschenleer und wie ausgestorben. Selbst der bewusstlose Chemiker war verschwunden. Es würde somit keine weiteren Opfer geben.
    Raven ging jedoch davon aus, dass er Kristina Balakov nicht zum letzten Mal gesehen hatte, das sagten ihm sein Instinkt, seine Intuition und die seltsam verlorenen Blicke, die Frank und sie zuletzt ausgetauscht hatten. Wie zum Donner konnte sich der immer korrekte, pflichtbewusste und zumeist kopfgesteuerte Frank in ein derart durchtriebenes und gefährliches Luder mit tödlichen Eisaugen verknallen? Das wollte ihm nicht in den Schädel gehen. Andererseits hätte er sich auch nicht träumen lassen, Gefühle für eine halsstarr ig e und weltverbessernde Reporterin zu entwickeln, die dazu noch Frank Morgans Schwester war. Einfach war anders.  
     
    *

Lianne und Buzz näherten sich dem Dillinger Gebäude, das in hellen Flammen stand. Aus der Luft betrachtet wirkte der Brand wie ein unglaubliches Inferno, das Lianne frösteln ließ. Die Explosionen waren so laut, dass sie selbst in dem Helikopter wahrnehmbar waren. Unfassbar, was die drei Schattenkrieger dort angerichtet hatten. Sie zoomten die Szenerie näher. Lianne erblickte viele Personen, manche in Kampfhandlungen, andere flohen. Ein kaum durchschaubares Wirrwarr, von Rauchwolken und Feuerzungen verzerrt. Sie hielten die ganze Zeit Sprechkontakt mit Guerrero. Endlich konnten sie Crane und Falcon orten, die nahe dem Treffpunkt hinter einem Hangar warteten und sich der Angriffe erwehrten. Von Raven und Frank jedoch gab es keine Spur. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt.
    In weiter Ferne, wie blinkende Perlen auf einer Schnur aufgereiht, näherten sich Rettungskräfte in ihren Fahrzeugen, Polizei und Feuerwehr. Sie würden allerdings noch ein paar Minuten benötigen.
    „Wo sind die anderen?“, bellte Buzz ins Mikro und nach einem kurzen Rauschen stand die direkt e Verbindung mit Falcon und Crane.
    „Keine Ahnung.“ Falcon schnaufte vor Anstrengung. „Wir haben keinen Kontakt mehr seit mehreren Minuten. Crane hat´s am Arm erwischt. Aber es geht ihm so weit okay.“
    „Wir können hier nicht landen. Ein bisschen weniger Feuer und Rauch hätte es auch getan“, knurrte Buzz ungehalten.
    „Fliegt zum See. Ich sorge für eine Landemöglichkeit“, kommandierte Falcon.
    Lianne sah, wie er sich mit Crane langsam voranrobbte. Zum See? Dort landen? War Falcon verrückt geworden? Was war mit Raven und Frank? Die Zeit lief gegen sie. Irgendwie musste sie Kontakt mit den beiden aufnehmen. Sie rufen, informieren und warnen. Sie mussten sich schnellstmöglich in Richtung See bewegen, wenn sie den Helikopter erreichen wollten. Wenn sie ihn überhaupt erreichen konnte n . Ein dicker Kloß hatte sich in Liannes Hals geformt und schien ihr die Luft abzudrücken. Aber es ging jetzt nicht um sie. Sie konnte helfen. Wollte helfen. Jetzt war nicht der Moment für Schwäche. Es ging um alles oder nichts.
    Sie atmete tief ein und aus,

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