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Raylan (German Edition)

Raylan (German Edition)

Titel: Raylan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmore Leonard
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Medical; Cuba war da, weil er persönlich mit ihr sprechen wollte.
    »Du meintest, ich soll die Crowe-Brüder loswerden«, sagte Cuba. »Genau genommen willst du aber, dass ich sie umlege.«
    Sie saßen in dem Motelzimmer am Tisch und tranken Brandy zum Kaffee, den Cuba in der Lobby geholt hatte.
    »Man muss die Sache so betrachten«, sagte Cuba. »Ich habe noch nie auf jemanden geschossen, wenn er nicht vorhatte, mir irgendwas wegzunehmen, zum Beispiel mein Auto oder mein Leben. Das ist etwas anderes, als mich zu bitten, einfach so jemanden zu erschießen. Verstehst du, was ich meine? Wenn du zu einer Jugendgang kommst, schicken sie dich erst mal los, damit du irgendeinen Typen aus einer anderen Gang umlegst. Beweist, dass du die Eier dafür hast. Das finden solche Jungs geil, so lange, bis sie selbst dran sind. Ich war nie in einer Gang. Ich vermeide jedes Blutvergießen, es sei denn, es ist für mein Überleben unumgänglich. Meine Waffe, diese Neun-Millimeter-Sig, habe ich erst ein einziges Mal eingesetzt, als zwei Typen versucht haben, mit dem Mercedes abzuhauen, den ich gerade erst selbst geklaut hatte. So Junkies, große junge Niggas mit Baseballschlägern, die mir klargemacht haben, sie schlagen damit so lange aufs Auto, bis ich aussteige. Ich hätte sitzen bleiben sollen. Mit ist erst später aufgegangen, dass die ja kein Auto geklaut hätten, von dem die Fenster kaputt sind. Aber in der Situation hab ich eben gedacht, ich sollte mich verteidigen. Hab also die Sig gezogen und die beiden Wichser erschossen, die da draußen rumstanden und mit ihren Schlägern gefuchtelt haben. Hab sie auf der Straße liegen lassen.«
    »Ich kann’s mir lebhaft vorstellen«, sagte Layla ungerührt. »Waren sie tot?«
    »Hab nie was davon gehört, ob sie überlebt haben oder nicht.«
    Sie streckte den Arm über den Tisch und legte ihre Hand auf seine. »Aber wenn du die Crowes nicht erledigst, verpfeifen die uns.« Sie sagte: »Wenn man ein neues Geschäftsmodell einführt, passiert immer etwas Unvorhergesehenes.« Sie sagte: »Wenn sie die Crowes schnappen, knicken die ein. Das weißt du.«
    »Wahrscheinlich schon«, sagte Cuba. »Ich habe nur noch nie einen Menschen, mit dem ich Geschäfte gemacht habe, einfach so erschossen. Ich bin auch noch nie in irgendwas reingeraten, bei dem ich mir nicht komplett sicher war, dass es funktioniert.«
    »Es ist so, als würde man eine neue Arbeitsstelle antreten«, sagte Layla. »Wenn man die Abläufe erst mal verstanden hat ... Inder ersten Woche haben wir zwei Mal abgeräumt, nichts Ungeplantes ist passiert, das waren vier Nieren zu je zehntausend. Ich bin froh, dass ich einen guten Zwischenhändler gefunden habe. Mit ein paar Leuten am Krankenhaus lässt sich zwar handeln, aber als Freiberufler muss man sich die Richtigen suchen. Wenn wir ein Jahr lang jeweils bloß einen pro Woche machen, ihm jeweils beide Nieren rausholen, ist dir klar, wie viel wir dann verdienen? Eine Million Dollar. Während sich Dr. Blow Job fünf Tage pro Woche den Arsch aufreißt.«
    »Mit deiner Maskenidee«, sagte Cuba, »ist eine richtige Performance draus geworden. Dieser Typ in dem Motelzimmer macht die Tür auf, total müde, ist gerade erst angekommen. Er sieht diese Gesichter, die ihn anstarren ...«
    »Das waren anscheinend genau die richtigen«, sagte Layla.
    »Der Typ kapiert überhaupt nicht, was da gerade passiert. Fängt an zu grinsen, als ich ihm die Hand gebe. Dann kommst du mit der Spritze, er fällt, und ich fange ihn auf.«
    »Wir mussten lachen vor Erleichterung«, sagte Layla. »Weißt du noch?«
    »Es war aber wirklich lustig«, sagte Cuba. »Wir haben unter unseren Gummimasken gelacht, weil’s lustig war. Ich hab schon immer gesagt: Wem’s keinen Spaß macht, Verbrechen zu begehen, der kann sich auch gleich einen Job suchen.«
    Layla grinste ihn an, dann sagte sie: »Hätte ich gewusst, dass Angel die Crowes kennt ...«
    »Hatte ich dir doch gesagt. Aber du hast ja an nichts anderes mehr denken können, als ihm seine Nieren noch am selben Tag für hunderttausend zurückzuverkaufen. Und hast überlegt, ob wir’s bei Mr. Harry genauso machen sollen. Den kriegst du einfach nicht aus dem Kopf.«
    »Du hast recht«, sagte Layla, »ich habe zu viel an die Zukunftgedacht. Wir wissen, dass Harry zahlen kann, egal wie viel wir verlangen. Vielleicht eine halbe Million für beide zusammen?«
    »Klingt angemessen«, sagte Cuba.
    »Aber wie kommen wir an das Geld«, sagte Layla, »ohne dass uns

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