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Raylan (German Edition)

Raylan (German Edition)

Titel: Raylan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmore Leonard
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jemand erkennt?«
    »Ich habe gerade überlegt«, sagte Cuba, »ob wir nicht auch die Nieren von den Crowe-Brüdern nehmen könnten.«
    Er wartete.
    »Gar keine schlechte Idee«, sagte Layla. »Zu irgendwas müssen diese Jungs ja gut sein.«
    »Wir nehmen ihnen die Nieren raus«, sagte Cuba, »und vergessen einfach, das Krankenhaus anzurufen.«
    »Womit du aus dem Schneider wärst«, sagte Layla. »Einen Menschen sterben zu lassen ist nicht dasselbe, wie ihn umzubringen. Oder?«
    »Natürlich nicht«, sagte Cuba, »das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.«
    »Für mich«, sagte Layla, »wäre beides okay.«
    ***
    Raylan musste warten, während Art telefonierte, am anderen Ende war Lexington – vermutete Raylan zumindest, weil Art so respektvoll klang. »Ja, Sir, wir sind an der Sache dran. Ich bin gerade dabei, die Situation mit Raylan zu besprechen ... Raylan Givens ... Nein, Sir, er macht seinen Job. Okay, ich richt’s ihm aus.« Art legte auf und sah Raylan über den Schreibtisch hinweg an.
    »Was genau tust du zurzeit?«
    »Ich suche nach den Crowes. Was wollten sie denn wissen?«
    »Ob du diese Woche schon jemanden erschossen hast.« Artnahm ein Foto vom Schreibtisch, einen Farbausdruck, und reichte es Raylan hinüber.
    »Wir haben aus Lexington einen Haftbefehl für Bob Valdez, der als Wachmann für Pervis Crowe arbeitet. Obwohl er eigentlich von der mexikanischen Mafia ist.«
    »Mexikanische Mafia, so bezeichnen die sich doch nur selbst. Pervis nennt sie die Taco-Mafia«, sagte Raylan. »Aber erklär mir bitte mal, warum die hier in den USA Marihuana anbauen lassen.«
    »Keine Ahnung«, sagte Art. »Weil sie das gut können?«
    Er sah Raylan das Farbfoto von einem Mann namens McCready betrachten, einem Bergarbeiter, der entlassen worden war.
    »Er hatte ein Hanffeld hinter seinem Haus. Bob Valdez hat McCready durchs Bein geschossen – auf dem Bild sieht man, wie er sich das Handtuch gegen den Oberschenkel drückt –, und der andere Typ hat um McCreadys Fuß eine Falle zuschnappen lassen. Ed hat sie abgenommen, aber man erkennt noch, wo sie ihn verletzt hat.«
    »Wer hat die Fotos gemacht?«
    »McCreadys Tochter Loretta, sie ist vierzehn. Seit dem Tod ihrer Mutter, damals war Loretta zehn, führt sie den Haushalt, obwohl sie noch zur Schule geht.« Er reichte Raylan weitere Fotos. »Hier ist Ed, während sie auf den Arzt warten. Kannst du den Fuß sehen? Der Arzt ist übrigens nicht gekommen, den hat eine Entbindung in Beschlag genommen. Loretta hat keinen Führerschein, kann aber fahren. Sie hat ihren Vater schließlich in die Stadt gebracht.«
    »Loretta«, sagte Raylan, »habe ich bei Pervis schon kennengelernt, da hat sie eine RC Cola getrunken. Sie hat mich gefragt, ob ich es dreist von ihr fände, wenn sie wissen wollte, was für einen Beruf ich ausübe. Sie wird’s schwer haben bei den Jungs,wird nicht einfach sein, einen zu finden, der gut genug ist für sie.«
    »Wie auch immer«, meinte Art. »Sag den Bullen, sie sollen Bob wegen dem Schuss auf McCready verhören, und schaff ihn her, damit er seine Aussage macht.«
    »Wenn Loretta sagt, dass er auf ihren Vater geschossen hat, und Bilder davon hat ... Warum verhaften wir ihn dann nicht gleich richtig? Und holen uns statt Bobs lieber Lorettas Aussage? Das Mädchen kommt doch wie gerufen.«
    »Mach, was ich dir gesagt habe«, sagte Art. »Außerdem haben wir mittlerweile mit zwei jungen Männern gesprochen, beide Geschäftsleute, die ohne ihre Nieren im Krankenhaus aufgewacht sind. Der eine in Lexington, der andere in Richmond, mit zwei Tagen Abstand, aber beide in der Woche, bevor Angel seine eingebüßt hat.«
    »Ich erinnere mich, es kam in den Nachrichten«, sagte Raylan, »aber ich habe erst mal keinen Zusammenhang mit unserer Arbeit gesehen – bis wir Angel in der Wanne gefunden haben. Mir war nicht sofort klar, dass ihm seine Nieren fehlen. Das musstest du mir erst sagen. Nein, es war Rachel, ihre Mutter hat eine Transplantation hinter sich. Ich frage mich, ob die Crowes auch bei den ersten beiden beteiligt waren, bei diesen Geschäftsmännern. Bei denen sind die Schnittwunden allerdings von einem Arzt geschlossen worden. Bei Angel hat jemand mit den Klammern richtig Mist gebaut. Da musste ich sofort an die Crowes denken, an Coover. Warum aber hat der Arzt Angels Wunden nicht versorgt? Vielleicht hat er die Crowe-Brüder nicht mehr ertragen und ist einfach gegangen.«
    Art sagte: »Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Ich«, sagte

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