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Raylan (German Edition)

Raylan (German Edition)

Titel: Raylan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmore Leonard
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Bank stürmten. Wie konnte es sein, dass niemand Notiz von ihnen nahm? Zu Janie sagte er: »Süße, alles in Ordnung bei dir? Du sagst ja gar nichts.«
    »Ihr steht grad nicht so der Sinn danach, Banken auszurauben«, sagte Cassie. »Sie hat ihre Tage.«
    ***
    Raylan fand, dass Marshals mehr mit Großstadtcops gemein hatten als die meisten anderen Bundesbeamten. Deswegen war es für ihn, als käme er nach Hause, als er die Hauptwache der Indianapolis Metropolitan Police betrat.
    Man traf sich in einem Mannschaftsraum, wo Raylan den Kriminalern vorgestellt und über die Transplantationsschwester ausgefragt wurde, die Nieren gestohlen und versucht hatte, ihn umzubringen. Er erzählte von der Frau vom Kohlekonzern, die kaltblütig einen Mann hatte erschießen lassen und an die er, Raylan, immer noch denken müsse. »Wenn ich hier arbeiten würde, würde ihr Name, Carol Conlan, da oben auf dem Board stehen und wäre noch nicht durchgestrichen.« Den Kriminalbeamten an dem langen Tisch sagte er, wie gerne er einen ganzen Monat hierbleiben würde, auch um Peyton Manning und die Colts mal bei einem Heimspiel zu sehen. Worüber er glatt den Buchmacher, den er suchte, vergessen könnte. »Reno Nevada?«
    Buzz Hicks, der ranghöchste Beamte im Raum, sagte: »Jetzt kommen wir langsam zum Punkt, oder? Sie suchen Renos Tochter Jackie Nevada, richtig?«
    Raylan sagte: »Ist Reno nicht ihr Stiefvater?«
    »Stimmt«, sagte Hicks. »Auf ihrer Geburtsurkunde steht Rachel Nevada, aber Reno hat sie schon als Kind Jackie genannt.«
    Einer der Polizisten weiter unten am Tisch sagte: »Ihre Mutter wurde Jackie gerufen. Wird von irgendeinem Loser, mit dem sie ein kleines Intermezzo hat, geschwängert und fängt danach was mit Reno an. Kriegt das Kind und macht auf Mutter, dann wird ihr das Leben zu Hause zu langweilig und sie haut ab. Reno war es, der das Kind nach seiner Mutter Rachel getauft hatte, aber genannt hat er sie trotzdem Jackie, fast von Anfang an.Hatte was übrig für die Tussi, die ihm weggelaufen ist.«
    Hicks sagte: »Lloyd, woher weißt du das alles?«
    »Hab mich mit ihr unterhalten«, sagte Lloyd, »als wir sie in Gewahrsam hatten.«
    »Sie wird dann also«, sagte Hicks, »von Reno großgezogen, diesem Schwarzen, der überall als Latino durchgeht und ein Sportwettenbüro betreibt.«
    »Sie müssen gut miteinander klargekommen sein«, sagte Raylan.
    »Zumindest haben sie, bis sie zur Uni gegangen ist, im selben Haus gewohnt«, sagte Hicks. »Und jetzt hören Sie sich das an: Sie hat sich das ganze Studium finanziert, indem sie nachts gepokert hat. Hat als einziges Mädchen zusammen mit sieben Typen, auch alles Studenten, in einer WG gewohnt. Wissen Sie, wie sie sie genannt haben? ›Mutter.‹ In ihrem Haus hatten sie einen richtigen Pokertisch, Karten und Chips. Wer spielen wollte, musste seinen eigenen Stuhl mitbringen oder einen leihen. Wir waren da und haben mit den Jungs gesprochen. Die meinten alle, man müsse sie nur mal Karten mischen sehen.«
    »Soweit ich weiß«, sagte Raylan, »hat sie zwanzig Riesen gewonnen, weil sie statt auf ihre Uni auf Duke gesetzt hat.«
    »Das stimmt, allerdings behauptet Reno, sie mit zehntausend gedeckt zu haben, nur für den Fall, dass Butler doch gewonnen hätte. Wir haben auch Jackie dazu befragt«, Hicks drehte sich um und blickte den Tisch hinunter, »was hat sie noch mal gesagt, Lloyd?«
    »Dass Reno in diese Wette«, sagte Lloyd, »absolut nada reingelegt hat. Er hatte viel zu viel Angst, an der enormen Differenz zu verlieren. Jackie sagte, die Studenten hätten die Zwanzigtausend zusammengebracht und die hätte dann komplett sie bekommen.«
    »Haben Sie sich das denn mal genauer angesehen?«, fragte Raylan.
    Hicks sagte: »Wer sind wir hier, die Glücksspielkommission? Der Kurs für Duke stand bei minus sieben, das war die Marge, die BetUs Sportsbook online geboten hat, und Reno ist baden gegangen.«
    »Wie hat Jackie auf die Verhaftung reagiert?«
    »Hat keinen großen Aufstand gemacht. Schien mehr an ihre Pleite zu denken und an das Loch, in dem sie deswegen steckt. Eine Einser-Studentin, die sich mit Poker sozusagen ihren Lebensunterhalt verdient. Ich habe die Frau befragt, die die Pokerturniere veranstaltet, da, wo wir die Razzia gemacht haben. Elaine. Ich meinte: ›Sie müssen doch gewusst haben, dass diese Typen sie in Grund und Boden spielen werden.‹ Und was meinte Elaine darauf? ›Sie hat die Nerven verloren. Aber man hat sofort gemerkt, dass dieses Mädchen eine

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