Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
Vom Netzwerk:
verlief dafür problemlos, Read hatte Erste-Klasse gebucht. Angeblich, weil keine andern Plätze mehr zu bekommen waren. Ich glaubte ja, er wollte mich nur wieder verwöhnen. In London regnete es wie aus Eimern, also eigentlich alles wie immer und doch war etwas anders.
    Ich war anders!

    Ich konnte es kaum abwarten, Cloé zu umarmen und ihr alles zu erzählen. Kaum hatte das Taxi vor unserem Haus angehalten, stürmte ich aus dem Wagen, rein ins Haus und hoch in den ersten Stock. Endlich wieder daheim. Die Tür ließ sich zwar ganz normal aufschließen, aber nicht gut öffnen. Irgendetwas lag davor. Sofort ging ich ein paar Stufen wieder nach unten, da war Read bereits hinter mir und hielt mir die Hand vor den Mund. »Bleib hier und rühre dich nicht weg«, flüsterte er mir ins Ohr. Dann benahm er sich wie ein Geheimagent und pirschte sich weiter in die Wohnung vor.
    Allein im Treppenhaus war es plötzlich sehr gruselig, also schlich ich ihm hinterher. Ob der Typ mich nun im Treppenhaus oder in der Wohnung erwischte, war ja wohl nun auch egal.
    Der Flur war total unordentlich, all unsere Schuhe waren durcheinander geworfen worden, die Kommode ausgeräumt und der große Spiegel gesprungen. Oh nein ... sieben Jahre Unglück, oder?, schoss es mir durch den Kopf. Ich kämpfte mich weiter nach vorn an meinem Zimmer vorbei.
    »Read?«, flüsterte ich in die toten Stille. Keine Antwort. »Cloé?«, versuchte ich es nochmal. Wieder nichts. Ich riskierte gerade einen Blick ins Badezimmer, als mich jemand von Hinten an der Schulter packte. Ich schrie laut los und versuchte panisch mich los zu reißen.
    »Ruhig, Jules. Beruhige dich doch!«, redete Read auf mich ein.
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich nicht vom Fleck bewegen. Was davon hast du nicht verstanden?«, schimpfte er im Anschluss los.
    »Verdammt nochmal Read, mir wär fast das Herz stehn geblieben! Mach das nie wieder, hörst du!«, schrie ich zurück.
    »Und?«, flüsterte ich ihm dann zu.
    Breit grinsend flüsterte er zurück: »Ich glaube nicht, das dich jemand gerade gehört hat, mein Schatz?«
    »Ach du!« Ich schlug ihm leicht mit der Hand auf die Brust.
    »Hast du etwas entdeckt und wo ist eigentlich Cloé?«
    »Keine Ahnung wo sie steckt, hier ist jedenfalls niemand mehr. Cloé scheint seit Tagen nicht zu Hause gewesen zu sein.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Keine Zahnbürste da, ihre Lieblingsjacke fehlt und Cloé ohne ihre Schlafbinde ... das geht gar nicht.«
    »Wow und das hast du alles in diesem Chaos so schnell entdecken können? Ich bin beeindruckt«, staunte ich ihn an.
    »Nein, ich hab diesen Zettel hier in der Küche gefunden.« Er konnte es einfach nicht lassen und grinste überwältigend bis über beide Ohren.
    »Du Schuft, du. Ist sie wieder bei ihren Eltern?«
    »Nein bei Luke und wir haben noch ganze zwei Tage, um aufzuräumen.«
    »Meinst du wirklich, ich bleib alleine hier?« Ich schaute ihn ungläubig an: »Ist das nicht viel zu gefährlich? Was ist, wenn der wiederkommt, Read?«
    »Mach dir bitte keine Gedanken, es ist für alles gesorgt!«
    »Das sagst du andauernd und dann passiert doch was. Ich will nicht allein sein!«, protestierte ich.
    »Das bist du nicht. Darron wird auf dich aufpassen. Er hat uns auch schon in Frankreich geholfen. Weißt du noch?«
    Er hob mein Kinn an: »Ich lass nicht zu, das dir etwas passiert. Jetzt verstanden?«
    Klar erinnerte ich mich an den ominösen Freund und verstanden hatte ich schon lange. Ich wollte nur nicht ohne ihn sein: »Geh nicht!«
    »Ich muss mein Herz.« Er presste seine Lippen auf die Meinen. Doch das war kein Kuss, eher ein Versprechen und es tat weh.
    Widerstandslos ergab ich mich und vergrub mich in seinen Armen. Am liebsten wäre ich mit ihm durchgebrannt, abgehauen und hätte London weit hinter mir gelassen. Ich spürte wie mein Drang alles zu hinterfragen, zu erfahren, wer ich wirklich war, deutlich nachließ. Ich hatte viel größere Angst davor, das bisschen Glück, was ich gerade empfand, wieder zu verlieren. Mein Gedankenleser schien das zu ahnen, oder es ging ihm genauso.
    »Bitte Jules, sei vernünftig. Wir schaffen das, versprochen!«
    »Schwöre!«, forderte ich.
    »Alles was du willst«, erklärte er und dabei sah er so unwiderstehlich aus, das ich selbst alles geschworen hätte.
    »Du manipulierst mich schon wieder!«
    »Wie könnte ich?«
    »Hör auf damit und lass uns endlich aufräumen.«

    Nach zwei Stunden sah die Wohnung wieder halbwegs annehmbar aus. Read

Weitere Kostenlose Bücher